Beiträge von pardalisa

    Und man muss kleinste Anzeichen, wie bei Hudson ein Blick und bei June eine bestimmte Art den Kopf zu halten richtig deuten und die Anzeichen sofort unterbinden bzw. den Hund unter Kontrolle stellen, was der aussie, weil kooperativ, wenn er richtig geführt und erzogen ist, dann ja auch macht und sein arschig sein lässt.

    Das ist perfekt beschrieben! :smile:

    Ich kenne eine Aussiehündin, die ist eine richtige Kratzbürste, mit fremden Menschen und "rudel-fremden" Hunden. Das merkt man ihr überhaupt nicht an, solange die Besitzerin dabei ist und ein Auge darauf hat – dann ist das der netteste, kooperativste Hund, den man sich nur vorstellen kann.

    Aber wehe, die Besitzerin wäre nicht dabei – dann würde die Hündin eben selbst Entscheidungen treffen. (Und solche Sachen wie "Du betrittst meinen Hof nicht!" auch ziemlich kompromisslos durchsetzen.)

    @Marlen Was ist denn dein Ziel? Willst du mit beiden Hunden so wie bisher lockere Kontakte zu verträglichen Fremdhunden? Oder kannst du damit leben, dass du mit deinen Hunden eher allein unterwegs bist und bei Kontakten mit anderen Hunden managen musst?

    So als Faustregel kann ich in meinem Umfeld "Je mehr eigene Hunde, desto weniger Fremdhundkontakt" feststellen - und das fängt schon beim Zweithund an. Meine beiden sind z.B. wirklich nett und verträglich, aber ich muss trotzdem mehr aufpassen als mit nur einem Hund, alleine schon deshalb, weil andere Hunde viel häufiger eingeschüchtert sind, wenn meine beiden als "Wir gehören zusammen"-Einheit auftreten.

    So wie du Milo beschreibst, würde ich nicht sagen, dass ein Zweithund unmöglich ist – aber es wäre definitiv mehr Arbeit und mehr Anleinen/Umgebung scannen/etc. für dich beim Spaziergang.

    mh, ich erlebe die Aussies die ich kenne ehrlich gesagt als äusserst kooperativ, auch wenn es darum geht zum Beispiel den Schutztrieb kontrollierbar zu machen, deswegen kann ich das so nicht nachvollziehen, dass sie alles tun um ihre Besitzer auszutricksen um ihren Willen zu bekommen :ka:

    "Austricksen" würde ich das auch nicht nennen, zumindest bei meinen Aussies nicht, aber sie nutzen halt Schwachstellen aus. Wenn z.B. unser Dackel, der Spitz oder die Goldie-Hündin meiner Tante ein Kommando einmal verstanden hatten (was, je nach Hund, länger dauerte und Überzeugung erforderte :D ), dann haben sie das zuverlässig ausgeführt. Die Aussies dagegen testen – "Gilt das auch, wenn jemand anderes das sagt?", "Gilt das auch, wenn ich stattdessen was anderes anbiete?", "Gilt das auch, wenn gerade keiner guckt?" usw.

    Da braucht man schon einen längeren Atem. Und es ist einer der Gründe, warum ich überhaupt nicht verstehe, warum bei Hunden häufig 'intelligent' mit 'leicht erziehbar' in Rassebeschreibungen gleichgesetzt wird. Ich finde doofe Hunde viel, viel einfacher zu erziehen, die hinterfragen wenigstens nix. ;)

    Oh ja, solche Sprüche kenne ich von anderen Leuten über Shawnee auch – "Lass ihn doch, der sieht doch so lieb aus!" Ja, der sieht lieb und bärig-gemütlich aus, ist meistens ziemlich chillig unterwegs, mit "seiner" Familie endlos geduldig und kuschelig und dann dazu das plüschige blue merle... Da gucken manche Leute auch immer schräg, wenn ich ihn bei Begegnungen mit fremden Kindern ganz genau im Blick habe, keinen Kontakt zulasse und ihn konsequent mit Kommando auf seiner Decke "festtackere".

    Leider sieht man ihm ja nicht an, dass er manche Leute einfach bescheuert findet und dann auch ziemlich entschlossen durchsetzen würde, dass die ihm und mir nicht näher kommen, wenn ich nicht rechtzeitig eingreife.

    Genau das gleiche bei solchen dämlichen Deckanfragen: Als Shawnee jünger war, wurde ich deswegen häufiger angesprochen. Jedes Mal hab' ich gesagt, dass er zwar nett aussieht, ich aber jahrelang geübt habe, bis sein Verhalten gegenüber Männern und Kindern kontrollierbar war und dass "Ich hau da erst mal drauf und frag' dann nach, ob das okay war" ganz sicher keine Eigenschaft ist, die man irgendwelchen Welpen weitergeben sollte. Hat niemanden interessiert, sondern wurde in 99% der Fälle mit einem Schulterzucken abgetan und nicht ernst genommen, weil er ja so niedlich aussah.

    Die Not-Aussie-Seite deprimiert mich auch immer wieder. :/

    Ich hatte mich da umgesehen, bevor Myrddin bei mir einzog (kurz kam der Gedanke auf, einen älteren Hund als Zweithund aufzunehmen), aber die meisten Probleme der Vermittlungshunde sind halt nix, woran ich im Moment arbeiten könnte – besonders Unverträglichkeit mit anderen Rüden würde ich mir und besonders Shawnee echt nicht antun. Dass ein Hund keine Besucher mag oder Kinder hasst oder nicht stadttauglich ist, wäre gar nicht so ein Problem...

    Aber was ich mich auch immer wieder frage: Was sind das für Leute, die ihre Hunde da zur Vermittlung stellen? Warum haben die es mit den Problemen überhaupt so weit kommen lassen? Ich glaube, in 1 oder 2 Texten steht im Moment, dass "Spaziergänge nicht möglich sind", weil die Noch-Besitzer so überfordert sind. Wow, und da hat keiner mal vorher die Handbremse gezogen? :( : Sowas passiert doch nicht über Nacht.

    Ich hab' die Züchterin meines Zweithundes auch besucht, bevor die Welpen geboren waren. War für mich prima, weil ich mir so einen Eindruck verschaffen konnte, ohne von den Welpen abgelenkt zu sein, und die Hündin schon mal "live" gesehen hatte.

    Das Gespräch hat sich auch so ergeben. Eventuell würde ich fragen, wie das mit der Verteilung der Welpen dann später läuft (Aussuchen/Zuteilung durch die Züchterin), aber vielleicht habt ihr das ja schon längst geklärt? :smile: