Beiträge von HiRoEm

    HiRoEm

    Danke dir für den Bericht.

    Heißt also dass auch ein wenig Zwang manchmal notwendig ist um einen Zugang zu kriegen.

    Das ist tatsächlich auch mein Weg, natürlich ist hier immer wichtig die Waage zu halten zwischen es muss jetzt mal sein und genug Pausen zur Erholung.

    Wenn man es so sagen will "ja" ein gewisser Zwang ist mMn notwendig. Es gibt Hunde da würde man ewig warten bis er sich selbst öffnet/annähert und das vll garnicht tut. Es gibt kein Fördern ohne Fordern - immer angepasst an die jeweilige Fellnase und das was geleistet werden kann, auch vom Menschen. Ein "aufgesetztes" Handeln ohne innere Überzeugung nimmt uns ein Hund nicht ab. In so schwierigen Momenten, wie z.B. oben das rein/raus ins Auto, denke und sage ich "wir machen das jetzt gemeinsam". Wenn so ein Hascherl bei uns einzieht, egal ob Pflegi oder Übernahme, ist mein erster Satz, den ich denke, fühle und sage "ab jetzt wird Dein Leben anders".

    Oh ok...

    Dann war er wohl ein sehr ängstlicher Kandidat. Wurde das damals im Vorfeld auch so kommuniziert?

    Die Pflegefamilie hat ein TB geschrieben und es war klar, daß er nicht der Menschenfreund war. Wir hatten dort einen Kennenlerntermin und sein beschriebenes Verhalten hat mich nicht geschreckt, wichtig war, daß er ein gutes Sozialverhalten im Bezug auf unsere Hündin (ehemalige Zuchtshündin, auch über den TS) zeigt. Ich kann mit so Hascherl-Hunden, hab die notwendige Geduld, kann aber auch einen passenden Rahmen geben und Flucht gehört da nicht dazu. Zwischen Kennenlernen und Abholtermin lagen 3 Wochen weil wir noch im hohen Norden unsere 4 Enkelkinder betreuen mußten und klar war, daß dieser Hund das nicht leisten kann. In diesen 3 Wochen hat sich seine Individualdistanz in der PF-Familie deutlich vergrößert. Warum? Weil er es konnte, weil er da keine Grenzen bekommen hat, sich im Garten in die letzte Ecke verziehen konnte und im Haus im hintersten Eck der Eckbank verkrochen hat. Bei uns hat er 14 Tage rund um die Uhr ein Sicherheitsgeschirr und eine 3m-Hausleine dran getragen.

    So genug aus dem Nähkästchen geplaudert.

    Ich kann Deine Zweifel schon verstehen und erzähl Dir daß unser Rüde, den wir vor 2 Jahren über den TS als ausgemusteter Zuchtrüden übernommen haben, 6 Monate gebraucht hat bis er so an der Leine gegangen ist.

    Und wie lief das vorher?

    Oder überhaupt?

    Die ersten 3 Wochen nur Garten, denn Janni hatte eine Indivdualdistanz von 6-8 m und war extrem auf der Hut, daß ein Mensch ihm nicht zu nahe kam - seine Lösung war immer Flucht. In der 4. Woche konnte er 3-4 m aushalten und es folgten dann die ersten Gassigänge in der Natur ohne Menschenbegegnungen. Um dort hin zu kommen müssen wir mit dem Auto fahren und da war ich so. tägl. übergriffig beim rein/raus aus dem Auto - das war soz. die Wahl zwischen Pest und Cholera.

    Nach weiteren 4 Wochen entspannte er sich etwas und zeigte auf der Gassirunde die erste eigeninitiierte Kontaktaufnahme mittels mich anschauen u/bzw. Rückblicke, die ich bestätigen konnte. Da hab ich dann 5 m-Schleppe umgestellt, weitere 4 Wochen später auf 7m, dann auf 10m.

    Ich hoffe es.

    Manchmal kommen Zweifel ob ich denn wirklich alles richtig mache und nicht zu schnell zu viel möchte.

    Sie geht bereits besser und entspannter mit als Falco in der Anfangszeit. Du bist also auf einem guten Weg :nicken:

    Ich kann Deine Zweifel schon verstehen und erzähl Dir daß unser Rüde, den wir vor 2 Jahren über den TS als ausgemusteter Zuchtrüden übernommen haben, 6 Monate gebraucht hat bis er so an der Leine gegangen ist.

    Das ist doch mega für die kurze Zeit - sind ja grad mal 72 Std.

    Ja das nicht Übergriffig sein wollen klappt meiner persönlichen Erfahrung mit scheuen Hunden nicht immer. Es gibt einfach Abläufe - wenn auch minimals gedacht - da müssen wir handeln und können eine Entscheidung u/od den Mut des des Hundes nicht abwarten.

    Das ist aber ein wirklich vorsichtiges Mäuschen

    Ja aber in Minischrittchen vorwärts.

    Und was schon viel wert ist:

    Sie kommt zur Ruhe, frisst und trinkt und ist nicht im Dauerstress.

    Genau richtig so, auch Minischritte sind Schritte. Es ist nicht ganz einfach wenn man noch keinen scheuen Pflegi hatte und es wird sich zeigen wie lange sie braucht um Vertrauen zu fassen.

    Mir persönlich sind bei so scheuen Hunden Spaziergänge überhaupt nicht wichtig und wenn ein Garten vorhanden ist reicht das ja erstmal.

    Ich finde stubenrein und Ruhe finden sind ganz prima Eigenschaften.