Beiträge von lajosz

    würde ich persönlich nicht tun, was wenn der hund das sprühen nicht mit dem menschen verbindet sondern mit dem kleinhund? dann provozieren wir nur aggression.

    das problem ist doch: kläffend in die leine springen beim kleinhund wird als süss, frech oder höchstens als lässtig empfunden, beim grossen hund als aggressive verhaltensweise. das letztere ist richtig, auch für einen kleinen hund: kläffend gegen vorne ist eine strategie der abwehrenden aggression, und jede aggressive verhaltensweise hat letztendlich eine distanzvergrösserung zum ziel.

    frustration beudeutet etwas wollen aber nicht können. wird der hund dabei geblockt erzeugt dies frustration. es kommt eben darauf an ob der hund damit umgehen kann. und hunde welche sonst schon oft frustration erleben, da ist eben das glas einmal voll.

    betreffend hundesprache: der halter ist aber kein hund. der mensch soll sich menschlich verhalten, das haben hunde erlernt zu verstehen.

    Meine Erfahrung mit kleinen Hunden ist einfach, dass die meisten nicht erzogen und noch dazu ziemlich unsicher sind. Es ist auch einfach so (also meiner Beobachtung nach), dass sich viele kleine Hunde Dinge erlauben (dürfen), die bei einem Hund mit 15-20kg mehr schon gar nicht mehr lustig wären, denn bei so einem "Winzling" ist das ja niedlich!
    Als ich noch keinen eigenen Hund hatte und noch nicht hier im DF unterwegs war, habe ich mich über Kläffer etc. auch immer lustig drüber gemacht (ist ja leider fast schon gesellschaftliche Normalität) und auch blöde Sprüche gekloppt. Mittlerweile denke ich mir meinen Teil und wenn der Kleine wegen mir oder meinem Hund kläfft, gehe ich zügig weiter, wenn der Besitzer nichts anderes sagt.

    viele kleinhundebesitzer schimpfen zb. bei leinenagression, oder ziehen den hund einfach weiter (was bei grösseren nicht möglich ist). so entsteht frustration, wenn sich ein hund mit bellen etwas vom leibe halten will dann ist das sein gutes recht und absolut natürlich. viele kleine hunde haben schlechte erfahrung mit rempelnden grossen hunden gemacht, die haben angst und das führt zu aggressiven verhaltensweisen. da gibts eben nur das mühsame gegenkonditionieren damit die emmotionen des hundes geändert werden, und das ist halt einfach mühsamer als schimpfen, blocken usw.

    wenn der hund dermassen reaktiv ist würde ich mich auch fragen ob nicht zu viel auslastung das problem sein könnte, bzw. das problem verschlimmern könnte.

    ansonsten sehe ich das so wie estandia, der hund will verhindern dass er frustration erfährt- also reagiert er mit abwehrender aggression auf andere hunde, um das frustrierende gefühl zu verhindern dass diese ihm die ressourcen klauen können. zudem, will der hund etwas haben und kann nicht bedeutet dies sehr viel frustration. ich würde mit dem hund klein anfangen, kurze spaziergänge ohne ball, nur schnüffeln.

    ich denke die hunde sind nicht unterfordert, sondern überfordert. ich kenne einige solche aussie- halter (90% der hunde heissen übrigens joy oder fly :) ) die gehen 5 stunden mit denen hund raus, danach noch agility, hundekurse, treibball, hund kommt täglich mit auf arbeit, fährt in den öffis, werden von den kindern bespielt usw.... ist doch klar dass man da einen absolut überdrehten hund hat. auf einer farm hat der hütehunde auch nicht ständig etwas zu hüten, da werden die hunde sehr oft gar nicht beschäftigt.