@ bordy Die Beuteagression die du ansprichst wei aktivierst du bzw. der Helfer diese?
Bei einem Hund der das so mitbringt, wird diese schon dadurch aktiviert, dass der Helfer ernsthaft die Beute streitig macht bzw sie dem Hund (z.B. beim Verbellen) vorenthält. Zusätzlich arbeiten wir seit relativ kurzer Zeit im Aufbau eines jungen Hundes gezielt daran ihn auf den Helfer zu fixieren.
Für meinen kleinen gibt es mit seinen 5 Monaten seit ca. 4 Wochen "Schutzdienst" komplett ohne Beute, nur auf den Helfer. Hierbei wird er keinesfalls bedrängt oder bedroht, er lernt nur, er kann den Helfer steuern wenn er präsent und stark ihm gegenüber ist. Anfangs lief der Helfer auf 20m Distanz weg und machte sich klein wenn er nur hingeschaut hat. Innerhalb von 4 Einheiten ist der Kleine nun so weit, dass er auf den Platz zieht und den Helfer konstant treibt, obwohl er noch nie einen Anbiss bekommen hat, bzw sich der Helfer sich ihm näher als 5 meter genähert hat
Einzige Bestätigung war, das ich ihm etwas mehr Leine gegeben habe, wenn er zum Helfer zog und sich stark zeigte und selbiger weglief wenn er bellte.
Bei der Sache man möchte den Wehrtrieb in dem Sport nicht fördern bzw. wecken steh ich skeptisch gegenüber weil der Beutetrieb ja ermüden kann (genau wie Futter) aber der Wehrtrieb nicht.
Meiner Erfahrung nach ermüdet der Beutetrieb, wenn man ihn eben mit Beuteagression kombiniert, bei einem entsprechend veranlagten Hund nicht einfach so. Das ist eher der Fall bei Hunden mit Mängeln und diese bringen dann selten die geistige Stärke mit, auf Dauer eine Arbeit im Wehrbereich (also wirklich Wehr... Überlebenskampf) unbeschadet zu überstehen. Wehrtrieb ermüdet zwar nicht im klassischen SInne, aber er raubt Energie und geht an die Substanz, sodass der Hund im Endeffekt auch "ermüdet".
Genauso siehst du ja beim stellen und verbellen ein "Beutegeiern" oder eine relativ "ernste" Auseinandersetzung mit dem Figuranten.
Klar merkt man dort einen gewissen Unterschied, was meiner Meinung nach aber eine Kombination aus Veranlagung und schlicht und einfach Ausbildung ist.
Wir arbeiten mittlerweile ja wie gesagt mit einer Kombination aus der Helferarbeit die ich oben geschrieben habe und gleichzeitigem Aufbau des Verbellens ausserhalb des Schutzdienstes. Also, bellen Daheim, beim Hundeführer, für Ball/Beisswurst. Dies wird dann langsam auf den Schutzdienst übertragen, wobei dem Hund hier nie ein Anbiss im Versteck gewährt wird, sondern immer eine Art Kurzarm aus dem Versteck fliegt bei gutem Verbellen.
Eigentlich müsste man meinen, diese Hunde müssten ein Beutebellen der "Extraklasse" zeigen - tun sie aber nicht. Sie zeigen idR ein druckvolles, dem Helfer gegenüber dominantes Verbellen mit Blickkontakt nicht zum Arm, sondern geradewegs in die Augen des Helfers. Sehen eventuelle Zuschauer dieses Verbellen, geht niemand davon aus das dies rein über Beute (aber eben in Kombination mit der anderen Arbeit..) gelernt wurde.