Mir ist heute beim Gassi aufgefallen, wie viel ich mit Matti spreche und wie "verständig" er reagiert. Ich sage "Warte mal!" und er trödelt auf der Stelle rum, bis ich rangekommen bin, ich sage "Geh mal 'nueber und lass das Hundi in Ruhe!"- er wechselt die Seite und würdigt den anderen Hund keines Blickes mehr. Lauter solche Alltäglichkeiten, die mir gar nicht so bewußt sind. Nix beigebracht von mir, sondern gelernt von ihm, indem er mich beobachtete und Worte mit Handlungen selbständig verknüpfte. Das kennt wohl jeder von seinem Hund, aber hin und wieder wird mir bewußt, wie eng die Symbiose zwischen 2 Spezies sein muß, um dieses gegenseitige Verstehen zu erreichen. Ich frage mich, ob wir ohne ein bißchen Vermenschlichung auch dahin gekommen wären.
Beiträge von Quarus
-
-
Was soll ich sagen? Auch nicht abwegiger als die Idee, einen Angehörigen der Canidae vegan ernähren zu wollen.
Gibt viele komische Auswüchse der Hundeernährung.... gemeinsam haben sie, daß sich weniger am Bedarf des Hundes und seiner Beobachtung orientiert wird, sondern irgend einer Ideologie gefolgt wird. Einer bringt sie im Brustton der totalen Überzeugung vor, und mit etwas populistischem Geschick findet er seine Jünger, die ihm blind folgen.
-
Ich vermute beides. Früher wurde, was ansatzweise kränkelte, entweder schon bei der Mutter oder dann später "abgetan". Das fällt heute schon mal weg. Und auch später ging keiner zimperlich mit Hunden um, die den Anforderungen nicht entsprachen. Wenn die Hüfte kaputt war, wußte das keiner, solange der Hund noch laufen konnte, gut - später kam der ortsansässige Jäger zum Einsatz. Langwierige Therapien waren unbekannt.
Heute kommen selbst gepäppelte "Sorgenkinder" zur Fortpflanzung, deren angeborene Krankheiten das früher verhindert hätten. Wenn da die Selektion nicht stimmt, wegen Desinteresse oder weil der Erbgang der Krankheit unbekannt ist, verbreitet sie sich natürlich weiter in der Population, als sie das früher gekonnt hätte. Inzucht tut das ihre.
Beim English Bulldog ist das ganz extrem. Früher waren Kaiserschnitte nicht möglich, unförmige Welpen mit Riesenschädeln zu züchten ging nicht, weil Mutter und Wurf unrettbar verloren gewesen wären. Dann kam die Möglichkeit des komplikationsarmen Kaiserschnittes auf, und die EB wurde zur Karikatur.
-
Hallo Julia,
das klingt sehr ungünstig, nicht nur für einen Welpen, sondern auch für einen erwachsenen Hund und nicht zuletzt für Dich. Unterschätze die Belastung nicht, die ein Hund bei Berufstätigkeit bedeutet! Wenn er Dir am Herzen liegt, wirst Du kaum tagsüber Ruhe haben, weil Du ständig ein schlechtes Gewissen haben wirst, ihn so lange allein zu lassen. Früh und abends wirst Du rumhetzen, um die dringensten Bedürfnisse des Hundes zu befriedigen, Dein Privatleben den Bach runtergehen sehen und immer das Gefühl haben, nicht genug zu schaffen. Schon gleich, wenn zwei zusätzliche Abende wegfallen.
Für einen Welpen ist es ganz unmöglich, nach den paar Tagen der Eingewöhnung so lange einsam zu sein. Ein erwachsener Hund nimmt es vielleicht resignierend hin, aber glücklich wird er nicht sein, und Du auch nicht. Die Bedürfnisse eines Hundes lassen sich halt nicht für's Wochenende ansparen...
Ich bin selber voll berufstätig, ich weiß also, wovon ich spreche. Allerdings bin ich in der komfortablen Lage, meinen Hund entweder in familiärer Betreuung zu wissen oder in auf Arbeit mitnehmen zu können. Anders wäre Hundehaltung für mich auch nicht zu verantworten.
Vielleicht findest Du eine Möglichkeit zum Hunde-sharing? Es gibt bestimmt Hundehalter, die über eine regelmäßige Gassigängerin froh wären und mit deren Hund Du Deine Freizeit verbringen kannst. Oder Du findest zuverlässige Hundefreunde, die Deinen Hund tagsüber intensiv betreuen.
-
Ich wünsche Euch viel Kraft. Meine Gedanken sind bei Euch.
-
Es gibt halt unendlich viele Abstufungen zwischen "Polenmarkthund - totkrank", "Upswurf - liebevoll aufgezogen" bzw "Züchterwurf - strenge Vorgaben". Ist eben schwierig, die Entwicklung, die ein Welpe nimmt, korrekt vorauszusehen. Ein Hund aus übler Herkunft KANN sich zum gesunden Traumkameraden entwickeln, ein Hund aus nobelster Zucht KANN ein ewiges Sorgenkind werden. Mehr als seine eigenen Maßstäbe anlegen (Mutterhündinnenschicksale!) und sich Gedanken über Wahrscheinlichkeiten machen, geht wohl nicht.
-
Ich würde die Leber nicht an einem Tag füttern. Erstens kann die hohe Menge abführend wirken, zweitens sind u.a. die wertvollen B-Vitamine nicht speicherfähig und der "Überschuß", der die weiteren 6 Wochentage abdecken soll, wird ausgeschieden, und drittens finde ich auch eine solche massive Anflutung mit Vitamin A nicht gesund. Wenn ich davon ausgehe, daß der Berner-Welpe 10 kg wiegt, bekommt er auf einen Schlag 11 947 IE/kg Vitamin A, mit den geringeren Werten für Hähnchenleber gerechnet. Bei Rinderleber sind es sogar über 14 000 IE/kg. Der Tagesbedarf liegt bei 250 IE/kg (aus Meyer/Zentek).
Auch die Gesamtmenge kommt mir sehr hoch vor. Ausgehend von einem erhöhten Welpenbedarf von 250 IE/kg und Tag braucht der Welpe 17 500 IE Vitamin A pro Woche. Er bekommt aber mit 280 g Hähnchenleber 119 467 IE, mit Rinderleber sogar 142 800 IE (Quelle: Nährwertrechner). Das erscheint mir auch unter Berücksichtigung von Schwankungen im Gehalt als eine sehr heftige Überdosierung. Und wie gesagt, dann auch noch an EINEM Tag...
Ich füttere Leber sehr gern und regelmäßig und halte sie für ein großartiges natürliches Multivitamin"präparat" in der Hundeernährung. Dennoch würde ich die Menge mindestens halbieren und auf mehrere Tage verteilen.
Bei mir hat sich eingebürgert, das Gemüse (viele Wildkräuter) und Obst zusammen mit der Leber zu pürieren. Dann kommt es in den Kühlschrank und wird in 3 Tagen weggefüttert. Die Leber ist aufgeteilt und aromatisiert gleichzeitig noch den Grünkram.
Mit dem Anteil an fleischigen Knochen mußt Du sehen, ob Du hinkommst. Hähnchenknochen sind noch sehr gering mineralisiert und gerade bei sehr groß werdenden Rassen kann es mit den empfohlenen Prozentzahlen nicht hinhauen. Ich kenne Erfahrungsberichte z.B. von Doggenhaltern, deren Junghunde trotz rechnerisch ausreichender Gabe an diesen weichen Knochen begannen, die Pfoten auszudrehen und die Vorderläufe sich verbogen. Sie gingen dann bis auf 80 % fleischige Knochen an der Gesamtration hoch, wobei natürlich viel Fleisch und Fett anhaftete. Ich selbst habe vor und während der Zahnung (in der Hautwachstumsphase) 50 % der Gesamtration an fleischigen Hähnchenknochen gefüttert, nur bei "gehaltvolleren" Knochen weniger.
Das ist aber eine Frage der Beobachtung, die ist überhaupt das Wichtigste beim Selberfüttern, egal nach welcher Methode.
-
Bei uns auf dem HuPla war einige Zeit eine Frau mit Polenmarkt-Boxer. Schlimmeres an Nervenschwäche habe ich nie erlebt. Der Hund war gemeingefährlich und selbst von erfahrenen Hundesportlern mit aller Vorsicht nicht zu händeln. Beim geringsten Reiz ging er in den Angriff, völlig im Ernst, kein Drohen. Angeschafft als Familienhund...
-
Unter dem Gesichtspunkt des Ungeschickt-Schwimmens habe ich es noch gar nicht gesehen... Matteo schwimmt auch eher mit viel Kraft, als mit Geschick und Koordination. Er ist maßlos übermotiviert, wenn's ins Wasser geht, und verausgabt sich schnell. Da wäre es einen Versuch mit Schwimmweste wert.....
-
Passiert. Abhaken und weitertrainieren. Wenn ich merke, daß meine Einflußmöglichkeit gerade sehr gering ist, provoziere ich keinen weitern Ungehorsam, sondern ignoriere (innerlich zähneknirschend) die "Untat" und mache weiter im Text. Also weitergehen und Hund halt die Soße schlecken lassen.
Der Leckerchen-Parcour wäre dann die nächste Maßnahme. Und erst mal auf ziemlich lange die Schleppleine....