Beiträge von Quarus

    Das Futter sieht mir sehr fleischlastig aus. Manche Hunde haben Probleme damit, ihre Energie aus dem Fleisch zu ziehen und entwickeln erst Appetitlosigkeit, dann Verdauungsstörungen.

    Probiere mal, ob Dein Hund kleine Kohlenhydratmahlzeiten mag. Zwieback, Haferflocken, Reis, eine gequetschte Kartoffel mit Jogurth o.ä. wird von vielen Fleischmäklern mit Begeisterung angenommen.

    Ich mußte mich auch schon von mehreren Hunden, Katzen und Kleintieren verabschieden. Sehr schlimm für mich war der Tod meines Claudio vor 5 Jahren, obwohl er mit 12,5 Jahren ein respektables Alter für einen Boxer erreicht hatte und sein Ende absehbar war. Trotz aller Vorbereitung hat es mich unheimlich belastet, selber den Zeitpunkt seines Todes bestimmen zu müssen. Über seinen Verlust bin noch immer nicht hinweg.

    Als sein "Ziehsohn" Quarus jetzt in den letzten Wochen immer hinfälliger wurde, weil seine Herzinsueffizienz trotz aller Medikamente und Stärkungsmittel fortschritt, mußte ich wieder und wieder daran denken, daß die schwerste Entscheidung, sein zweifellos kommendes Leiden beenden zu müssen, unmittelbar bevorsteht. Ich war extrem angespannt und richtete meine ganzen Tage danach ein, ihm seine letzten Wochen und Tage so angenehm wie möglich zu machen. Immer in der Hoffnung, den Tag X hinauszögern zu können. Am 5.6. waren wir in der Abendsonne in einem waldumstandenen Wiesental trödeln, Quarus und Matti plantschten ein wenig im Bach in der goldenen Abendsonne. Da habe ich mich zu den Hunden ins Gras gesetzt, Quarus in den Arm genommen und ihm gesagt, daß er gehen könne, ich wäre bereit und stark genug, um ihn loszulassen. Am 7.6., zwei Tage später, blieb sein Herz von selbst stehen. Ich war bei ihm.

    Ich trauere und vermisse ihn, aber es ist eine friedliche und von Dankbarkeit erfüllte Trauer, keine Verzweiflung.

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    Echt super interessant, wie sich das so entwickelt.

    Vor allem, dass die OEB weiter von der Anerkennung entfernt ist, als offenbar einer ihrer Nachfahren.

    Soweit ich weiß, ist OEB eher ein Sammelbegriff für allerlei Bulldogtypen, weil fast jeder Züchter seine eigene Version hat. Vom Langhaar-Bulldog bis zum Miniatur-Königs-Bulldog. Der Versuch, eine Anerkennung durch die FCI zu bekommen, dürfte bei solcher Zersplitterung und mangelnder Zusammenarbeit/einigkeit in den Zuchtzielen von vorn herein zum Scheitern verurteilt sein.

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    Wir entfremden uns von der Natur wenn wir aufhören Tiere abzuschlachten...? :???:
    Es wird immer absurder. Nein, wir würden uns der Natur wieder annähern. Und sie vor allem deutlich besser behandeln als jetzt.

    Diese Verklärung der Natur kam doch aber von Dir? Und jetzt möchtest Du Deine eigene Argumentation nicht mehr kennen, weil sie nicht mehr haltbar ist.

    Die Jains sind übrigens auch ein feines Beispiel. Anshu Jain ist ja bekanntlich der Co-Chef der Deutschen Bank. Ein lupenreiner Veganer, der trotzdem weltweit Geld scheffelt und vielleicht Tiere nicht direkt ausbeutet, durch die Beteiligungen der deutschen Bank aber dick die Finger in der Ausbeutung des ganzen Planeten hat. Das scheint seiner heiligmäßigen Religion nicht zu widersprechen...

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    @ Quarus: Fleisch essen automatisch mit Naturnähe zu vergleichen ist aber schon etwas gewagt! Wie willst du denn die Konsumgesellschaft der westlichen Welt mit solchen Völkern vergleichen? Das, was hier größtenteils passiert hat NICHTS, aber auch GAR NICHTS mit irgendeinem Einklang mit der Natur zu tun. Wir reden hier von einer hochspezialisierten Industrie.

    Ich vergleiche Fleischessen mitnichten mit Naturnähe, ist aber schon interessant, daß gerade DIE Völker, die zweifellos enger der Natur verbunden sind als der gemeine Mitteleuropäer, durchaus auch die tierischen Proteinquellen ihrer Heimat nutzen. Welche Luxus-Problemchen ein Großstäder hat, seinen Hund unbedingt vegan ernähren zu müssen, wird bei diesen Völkern wohl zu einem Lachkrampf führen.

    Die "Konsumgesellschaft der westlichen Welt" bleibt das übrigens auch, wenn sie demonstrativ im Tofu rumstochert. Zumal die Lebensmittelindustrie sich sowohl der Bio-Schiene, als auch der Veggie-Schiene und der Fair Trade-Schiene schon lange bemächtigt hat, weil mit dem "guten Gewissen" und der Selbstgerechtigkeit der Leute, die sich einbilden, ein winziger Verzicht würde ihren ökologischen Fußabdruck verschwinden lassen, richtig fette Kohle verdient werden kann. Siehe Attila H. und sein Porsche - ein wahres Musterexemplar an Naturnähe! :headbash:

    Ich habe beim Welpen in den ersten Tagen schon angefangen. Bei mir war es immer am allertollsten, ich habe dafür gesorgt, daß jeder Reiz gegen mich abgestunken hat, wenn ich rief. Wenn Hundi sich langweilte, dann habe ich ihm Lern-Spielen angeboten. Und immer aufgehört, wenn es am Schönsten war. Ich habe mich zum Affen gemacht, unter komischen Geräuschen am Boden rumgekugelt, meinen Hund im Spiel meist gewinnen lassen.

    Draußen habe ich nur in sicherem Gelände abgeleint und nur gerufen, wenn der Zwerg zurückgeblieben war und schon in vollem Galopp auf dem Weg zu mir war. Dann habe ich ihn für etwas belohnt, das er von sich aus tat. Bevorzugt mit Spiel, aber auch Leckerchen oder Streicheln. Und dann Freigabe und weiter. Über viele, viele Wiederholungen hat er mit der Rückkehr zu mir absolutes Wohlgefühl verinnerlicht. Und jetzt reißt es ihn regelrecht herum, wenn ich rufe, und er saust zu mir zurück.

    Bei den anderen Kommandos war es ähnlich. Bevor ich im "Ernstfall" einen Befehl gebe, bin ich mir sicher, daß mein Hund keinen Konflikt zwischen dem Außenreiz und meinem Befehl hat. Kleine Schritte, langsam steigende Ablenkung nur, wenn Hund nicht mehr "nachdenkt", sondern auf mich fixiert und in Erwartungshaltung ist.

    Meiner Erfahrung nach ist der Hauptfehler, im Aufbau viel zu schnell viel zu viel zu wollen und dem Hund nicht die Gelegenheit zu geben, konfliktfrei lernen zu können. Dann wird von einem halbgaren Trick zum nächsten weitergesprungen, und gerade die wichtigen Sachen wie bedingungsloses Herankommen werden so lala ausgeführt und akzeptiert. Und der Hund wird sauer geübt, überfordert, lustlos bestätigt, ein Kompromiß nach dem anderen geschlossen. Die Zuverläßlichkeit bleibt auf der Strecke.

    Heute ist vor Matti in 10 m Entfernung ein Hase hochgeworden. "Platz!" - mein Hund, 100 m vor mir, hat den Hasen davonstieben lassen und ist nach meiner Freigabe weitergelaufen. Eine halbe Stunde später hat ein mäuselnder Jungfuchs im Jagdeifer unser Nahen nicht bemerkt. "Bleib da!" - Fuchs in 50 m Entfernung wurde ignoriert. Der hat es geschnallt und ist abgezischt.

    Das sind Freiheiten, die ich meinem Hund nur gewähren kann, weil er sich keine 10 Bedenksekunden nimmt. Diese Zuverlässigkeit und mein daraus resultierendes Vertrauen in meinen Hund sind die Arbeit und Konsequenz bei der Erziehung wert.

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    Genau so denke ich auch...... im Endeffekt macht er seinen "Job" verdammt gut....

    Der Hund ist 9 Monate! Mit 4 Monaten erstmals auffällig geworden! Ein so unreifes Jungtier ist gar nicht fähig, irgendwen "zu beschützen". Bestenfalls hat er sich mit Frauchen dahinter selbst beschützt genug gefühlt, um seine Unsicherheit nach vorn umzusetzen a la "Angriff ist die beste Verteidigung".

    Das braucht man nicht als "beschützen" zu romantisieren, das ist ein ernsthaftes nervliches Problem.

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    Wir entfremden uns von der Natur wenn wir aufhören Tiere abzuschlachten...? :???:
    Es wird immer absurder. Nein, wir würden uns der Natur wieder annähern. Und sie vor allem deutlich besser behandeln als jetzt.

    Weil Fressen und Gefressenwerden, Werden und Vergehen das innerste Charakteristikum der belebten Natur sind.

    Nahe an der Natur sind die, die sich aus der Natur ernähren oder ihre Nahrung selbst erzeugen, nicht die Städter, die sich ihre Seitan-Würstchen im Supermarkt kaufen und alle paar Wochen zum Picknick "aufs Land" rausfahren.

    Frag' mal Mongolen, Inuit oder Angehörige indigener Völker Südamerikas, was sie von Deiner Theorie zur "Naturnähe" halten...

    Ich sehe es ähnlich wie Regula. Es ist anerkennenswert von der Trainerin, ihre Machtlosigkeit in einem solchen Fall einzugestehen. Besser, als planlos, aber "wohlmeinend" rumzupfuschen und die Situation gerade in Bezug auf die (Besuchs-)Kinder und andere Menschen zu verschärfen.

    Nein, solche Hunde müssen NICHT zwangsläufig das Produkt falscher Erziehung oder Mißhandlung sein. Das gibt es durchaus, daß Hunde extrem angstaggressiv infolge der genetischen Ausstattung sind. Wenn die ersten Signale dann noch fehlgedeutet werden (niedlich, beschützen!!), eskaliert es mit zunehmendem Alter des Hundes.

    Meines Wissens ist der Hundetrainer Thomas Baumann erfahren in der Einschätzung aggressiver Hunde. Den würde ich den Hund mal begutachten lassen.

    Was gar nicht geht, ist das Weiterreichen des Tieres. Das kann nur eine Vermittlung, wenn überhaupt, in kompetente Hände sein. Und das einzuschätzen, dazu dürfte die TE nicht erfahren genug sein.

    Bis dahin ist es natürlich unumgänglich, den Hund mittels Maulkorb, Leine und ständiger Beaufsichtigung zu sichern.