Ich habe beim Welpen in den ersten Tagen schon angefangen. Bei mir war es immer am allertollsten, ich habe dafür gesorgt, daß jeder Reiz gegen mich abgestunken hat, wenn ich rief. Wenn Hundi sich langweilte, dann habe ich ihm Lern-Spielen angeboten. Und immer aufgehört, wenn es am Schönsten war. Ich habe mich zum Affen gemacht, unter komischen Geräuschen am Boden rumgekugelt, meinen Hund im Spiel meist gewinnen lassen.
Draußen habe ich nur in sicherem Gelände abgeleint und nur gerufen, wenn der Zwerg zurückgeblieben war und schon in vollem Galopp auf dem Weg zu mir war. Dann habe ich ihn für etwas belohnt, das er von sich aus tat. Bevorzugt mit Spiel, aber auch Leckerchen oder Streicheln. Und dann Freigabe und weiter. Über viele, viele Wiederholungen hat er mit der Rückkehr zu mir absolutes Wohlgefühl verinnerlicht. Und jetzt reißt es ihn regelrecht herum, wenn ich rufe, und er saust zu mir zurück.
Bei den anderen Kommandos war es ähnlich. Bevor ich im "Ernstfall" einen Befehl gebe, bin ich mir sicher, daß mein Hund keinen Konflikt zwischen dem Außenreiz und meinem Befehl hat. Kleine Schritte, langsam steigende Ablenkung nur, wenn Hund nicht mehr "nachdenkt", sondern auf mich fixiert und in Erwartungshaltung ist.
Meiner Erfahrung nach ist der Hauptfehler, im Aufbau viel zu schnell viel zu viel zu wollen und dem Hund nicht die Gelegenheit zu geben, konfliktfrei lernen zu können. Dann wird von einem halbgaren Trick zum nächsten weitergesprungen, und gerade die wichtigen Sachen wie bedingungsloses Herankommen werden so lala ausgeführt und akzeptiert. Und der Hund wird sauer geübt, überfordert, lustlos bestätigt, ein Kompromiß nach dem anderen geschlossen. Die Zuverläßlichkeit bleibt auf der Strecke.