Beiträge von Quarus

    Ich "modelliere" schon an meinem Hund rum, wenn ich den Welpen zur Stubenreinheit erziehe. Der würde ansonsten bedenkenlos ins Haus pieschen. Ich mache ihn mit Leine und Halsband vertraut und schränke damit seinen Bewegungsspielraum ein. Ich veranlasse ihn, Sachen zu unterlassen, die für ihn lustbetont sind, und Sachen zu tun, deren Sinn er nicht verstehen kann.

    Die ganze Hundehaltung ist eine einzige Modellierung, da braucht man sich über Pillepallekram, mit dem man sich selbst mangels Anlaß noch nie beschäftigen mußte, echt nicht ereifern, nur weil andere darin nicht den Untergang des Abendlandes sehen.

    Mir war klar, daß die Frage eine Steilvorlage für alle "Hach, was bin ich doch für ein wahrer Hundefreund, da nicht dem Rassewahn verfallen"- und "Hach, was bin ich doch für ein wahrer Hundefreund, da pöhses Ohrenklebenablehner"-Darsteller ist.

    Kann ja jeder halten, wie er mag. Und wenn man das Glück hat, einen Hund mit perfekter Ohrenhaltung zu bekommen, um so schöner. Es ist ein interessantes Thema, da es offensichtlich verschiedene Gründe gibt, sich rassespezifisch für oder gegen die Lagebeeinflussung der Ohren zu entscheiden.

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    So ein dauerentzündetes Auge ist sicher sehr angenehm in der Entwicklung und die Folgen für die Hornhaut... achwas... alles rosarot.

    Wobei ich bei diesen Hängelidern schwerlich daran glauben kann, dass die sich normal entwickeln. Dann müssten ja andere Hunde mit normalen Lidern in jungen Jahren später ein Problem haben...

    O.k. Du hast recht, und ich hab meine Ruhe. :hust:

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    Oh weh, bei solch offenen Augen wären die Ohren meine geringste Sorge.
    LG von Julie

    Und wenn Du den Welpen als erwachsenen Hund siehst, bei dem sich das Bindegewebe gestrafft hat und der nicht mehr müde in die Kamera guckt, ist das offene Auge weg.

    Ich habe auch schon TÄ erlebt, die freudig das Skalpell wetzten, als sie meinen Welpen-Quarus gesehen haben. Mit Zahnwechsel durch war das untere Lid bis zum Tode straff und problemlos. Das ist bei Boxer-Welpen mit reichlich Haut relativ häufig. Und bei keinem der Hunde blieb es so.

    Ich würde eher auf die engen Nasenlöcher achten.

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    Und Boxer mit Stehohren: Ist doch noch nicht soooo lange her, daß das Mode war!

    Die Ohren stehen aber nicht, die liegen auf jeden Fall. Nur eben aus der Kupier-Vergangenheit sehr ungleichmäßig und bei manchen Hunden echt unschön. Wenn die Falte während des Zahnwechsels sich an der falschen Stelle verfestigt, ist der Ausdruck eines schönen Kopfes hin. Mit Massieren oder einem kleinen Pflaster, um den falschen Knick zu verhindern (wie bei dem verlinkten Boxerwelpenbild) ist das oft einfach zu korrigieren. Das hilft aber auch nur bei Ohren, die lediglich einen "Stupser" brauchen, um korrekt zu liegen. Ein völlig verkorkstes Ohr vom Knorpel und der Anlage her ist auch durch exzessives Kleben nicht dauerhaft zu korrigieren.

    Die Ohren- und Rutenhaltung wird aber von Generation zu Generation besser.

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    Beim Barfen ist mehr Fleisch im Spiel als im Normalen Trockenfutter, also müssen grundsätzlich mehr Tiere dran glauben.
    Und wen das alle Hundehalter so machen würden, könnten wir nur für Barfer ein paar Tierfarbiken öffnen.

    Das wäre der Fall, wenn Tiere nur als Barf-Lieferanten geschlachtet würden. Das ist aber unrentabel, solange es noch ein Preisgefälle zwischen Futterfleisch und Lebensmittel-Fleisch gibt. Solange wird in Fertigfutter und beim Frischfüttern (Barf und Selbstkochen inbegriffen) auf Schlachtabfälle zurückgegriffen werden. Der Vorteil beim Frischfüttern ist, ich habe Einfluß darauf, was mein Hund frißt, ich SEHE es, und muß mich nicht auf Versprechungen verlassen.

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    Das ist keine Wissenschaft von mir, sondern ist zigfach im Internet nachlesbar :smile:

    Ja, weil einer vom anderen abschreibt. Es gibt KEINE Studie darüber, daß Getreide beim Hund Arthrosen hervorruft. Es gibt die "Schlackentheorie", die vom Menschen auf den Hund einfach übertragen wurde. Wissenschaft ist was anderes.

    Genauso die "Entgiftungstheorie", nach der es total normal und gesund ist, wenn ein Hund nach Hauruck-Umstellung von TroFu auf Barf wochenlang kränkelt und leidet.

    Ich bin sehr für Frischfütterung, aber dann darf man die Verantwortung für seinen Hund nicht gleich wieder abgeben und kritiklos irgendwelchen Anleitungen folgen.

    Ich hab's nicht explicit auf Dich beziehen wollen. Ist doch o.k., wenn Du mit Kochen bei Deinen Hunden besser klarkommst. Nur diese komische 80/20 Regel finde ich eben schon immer..... komisch. Genau wie 2 % vom Körpergewicht, und davon dann 80 % Tierisch, und solche "Anleitungen". Einerseits wird in einschlägigen Foren vor Bedarfswerten von Meyer/Zentek gewarnt, die würden ja von Laborhunden stammen und niemals nicht auf "echte" Hunde übertragbar sein, andererseits klammert man sich an willkürliche Prozentzahlen, die vom hyperaktiven Yorkie bis zum gemütlichen Bernhardiner passen sollen. Kein Wunder, daß immer mehr Hundebesitzer lieber wieder den Fertigfutterherstellern glauben wollen, wenn es bei ihren Hunden mit dem tollen Barf nicht klappt.

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    Über die Rasse hab ich mir auch schon Gedanken gemacht. Mir persönlich gefallen folgende Rassen sehr gut (sowohl optisch als auch charakterlich): Dogo Canario, Boerboel, Cane Corso, Rottweiler, Dogo Argentino. (Laut hundeseite.de passen der Cane Corso und der Dogo Canario zu 75% zu mir.)
    Kleine Hunde sind leider gar nicht mein Ding, ebenso wenig wie Welpen. Ein etwas älterer, aber auch nicht zu alter Hund von einer Privatperson, wäre super!

    Was meint ihr dazu?

    Viele Grüße
    nesjka

    Hast Du schon mit Hunden dieser Rassen näheren Kontakt gehabt? Das sind zweifellos sehr imposante Hunde, die richtig was hermachen, nur bezweifle ich, wie weit Du Dir darüber im klaren bist, daß diese Molosser u.U. sehr eigene Ansichten über Territorium, Eigentum und Menschenfreundlichkeit besitzen. Die sind nicht gezüchtet worden, um einen dekorativen Begleiter abzugeben. Vielleicht hast Du ja Glück und kriegst eine leichtführige Schmusebacke, die alle Menschen liebt. Vielleicht bekommst Du aber auch einen Hund, der genug Selbstbewußtsein besitzt, um selbst zu entscheiden, wer ihm genehm ist und wer nicht, und was zu seinem Gebiet gehört, in dem sich keiner ohne seine Erlaubnis bewegen darf. Dann hast Du ein Problem, und zwar ein großes.

    Ich habe gerade den Eindruck, daß es häufig am "individuellen Reagieren" mangelt, wenn Hunde Barf nicht vertragen. Oft wird nach irgendwelchen Prozentzahlen gefüttert oder willkürliche Aufteilungen lt. Guru vorgenommen, die dem Bedürfnis des Hundes überhaupt nicht entsprechen. Schönes Beispiel ist die "Getreidefrei, weil Wolf"-Mode.

    Ich habe gebarft, solange darunter alles zusammengefaßt wurde, was selbstgemischt war. Jetzt schwirren Prey-Modell, AYCE , 80/20 etc. als Dogmen für "wahres Barf" durchs Netz. Viele Hunde kommen mit diesen Futteranleitungen überhaupt nicht klar, oder nur eine Zeit lang. Statt nun die Dogmen über Bord zu werfen, resignieren viele Hundehalter komplett und kehren zum Fertigfutter zurück.

    Wenn die Hunde der TE nun eben gekocht fressen mögen, warum nicht. Nur fürchte ich, daß ohne Neuaufteilung der Ration das Problem nur verlagert wird.