Beiträge von Quarus

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    Da du damit vermutlich auch mich ansprichst: Ich glaub, mein Standpunkt wurde immer noch nicht richtig verstanden. Mir geht es vordergründig nicht um evtl. Schmerzen, Unbehagen, Tierquälerei etc., überhaupt nicht - sondern um den moralischen Aspekt, dass hier bewusst und dauerhaft, in Form einer Schönheitskorrektur, ein gesundes Körperteil eines Lebewesens verändert wird. Ist anscheinend für viele hier völlig legitim und ok, erschreckenderweise. Vielleicht ist es demnächst auch in Ordnung, Hunden unter Narkose beliebige Körperteile zu "korrigieren", weil "er kriegt ja nix mit davon".

    Das ist wieder so eine künstliche Herstellung von Zusammenhängen, wo keine sind. Der Pudel wird geschoren, und damit wird auch der optische Eindruck der Korperform verändert. Muß man jetzt auch bei zu scherenden oder zu trimmenden Hunden kaffesatzlesen, daß im nächsten Schritt die Schere an Ohren oder Rute angesetzt wird?

    Hanebüchene Theorien, nix anderes. Du magst es nicht - keiner zwingt Dich dazu. Aber steiger Dich doch bitte nicht in solche "Gschichtl-Erzählerei" rein.

    Ich sammle auch selbst. Das fängt im Frühjahr mit Brennessel und Giersch an und hört im Spätherbst mit Vogelmiere auf. Letzten Winter hatte ich fast durchgängig frische Kräuter.

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    Vielleicht schaut ihr euch mal genauer an, wie viele Aspekte auf dieser Seite gründlich recherchiert wurden - und entscheidet dann, ob hier das Aufdecken von Fakten zu hoch gegriffen ist.

    Wir stellen keine Behauptungen oder Gerüchte auf.

    Und ja - wir sind eindeutig contra VERERBTE Rudelstellungen.

    Lieber Gruß
    Moni

    Ich hab's getan und meine Anfangs-Meinung revidiert. Es ist gut und richtig, die Entstehungsgeschichte dieses Glaubens zu dokumentieren. Beobachtet man, wie schnell diese Mode um sich greift, braucht es einfach auch ein kritisches Pendant, in dem Hintergründe aufgedeckt werden.

    :gut:

    Um Fakten kann es nur bezüglich des ideologischen Drumherum der Rudelstellungen gehen. Auch, wenn pseudowissenschaftliche Tierversuche angestellt werden, sehe ich bis heute keine Fakten, die diese Rudelstellungs-Theorie bestätigen würden.

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    Die Frage fand ich auch äusserst unpassend, weil der Hund nicht danach frei gezeigt wird. Ich frage mich auch, ob es nicht weh tut, wenn andere Hunde beim Spielen an den neckischen Tapes ziehen, oder sich im "Kehlriemen" verfangen.

    Kann ich nicht beurteilen. Ich hatte noch keinen Welpen, der sich im Spiel gern an den Ohren ziehen ließ, ob mit oder ohne Heftpflaster.

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    Nein, der Ohransatz bleibt oben. Der Standard verlangt einen schmalen, kantigen, trockenen Oberkopf, nicht fleischig oder backig wie bei Bullmastiff oder EB. Tiefer Ohransatz würde ihn optisch verbreitern. Es wird eher unbewußt das etwas größere Ohr gefördert, das zu Kupierzeiten keine Rolle spielte, jetzt aber durch das etwas höhere Gewicht die Lage des Ohres beeinflußt.

    Man kann auch durch das Tapen kein grottenschlecht fallendes Ohr zu einem Perfekt-Ohr umkleben. Man kann nur in der sensiblen Phase dem eigentlich gut veranlagten Ohr einen kleinen Schups geben, die gewünschte Position einzunehmen. Speziell Rüden mit extrem unvorteilhaften Ohren, bei denen kein Kleben dauerhaft was brachte, werden so tendenziell weniger in der Zucht eingesetzt. Sie müßten schon auf anderem Gebiet herausragen.

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    Einem Boxer die Ohren kleben zu müssen, damit er vom Ordnungsamt nicht eventuell als Listenhund deklariert wird? Entschuldigung. Das ist fischen nach Argumenten die keine mehr sind. Führt den ganzen Thread ad absurdum.

    Ich wollte da eigentlich nicht drauf eingehen, weil es wirklich absurd klingt, solange man es nicht selbst erlebt hat. Aber mit meiner Hündin Sarah ist mir etwas Vergleichbares passiert. Sie hatte einen etwas breiten Kopf mit relativ wenig Belefzung, geringem Stop und gehörte der ersten unkupierten Generation an. Zur Krönung dann noch das zurückgelegte Rosenohr. Mit ihr bin ich unter Androhung einer Ordnungsstrafe von einer Polizeistreife eines Festes, an dessen Rand wir uns aufhielten, strengstens verwiesen worden, genau, wegen "Kampfhund". Natürlich hatte ich die Papiere nicht dabei! Das war noch vor 2002, ich mag mir nicht vorstellen, was passiert wäre in der Zeit der größten Kampfhundhysterie. Da ist bei uns im LK selbst ein Mischlingsbesitzer mit kurzhaarigem, schwarzem, kleinem Fiffi von der Polizei zusammengeschlagen worden, weil er "Wiederstand gegen die Staatsgewalt" übte und seinen Mixi nicht herausgab.

    Mit meinen Rüden (gelb, unkupiert) wurde und werde ich recht regelmäßig als "Kampfhundbesitzer" angesprochen, und bei denen ist die Verwechslungsgefahr wirklich nicht gegeben. Aber oft kommt nach Aufklärung "Boxer" der Spruch, daß die Rasse kupiert besser gefallen hätte und jetzt "kampfhundig" wirkt, was immer das heißen soll.

    Ganz aus der Luft gegriffen ist das Argument also nicht, meine Freunden können auch ein Lied davon singen.

    Das passiert ja auch. Nur wird eben ein guter Hund wegen eines unschoenen Kopfbildes infolge planlos gehaltener Ohren nicht von der Zucht ferngehalten. Es ist einfach so, dass die Ohren den gesamten Ausdruck beeinflussen. Man vergleiche nur ma einen kupierten mit einem unkupierten Dobermann. Die Ohrhaltung wird bei den ehemals kupierten Rassen von Generation zu Generation besser, auch ohne Verteufelung von Kleben, Standardaenderung oder Zuchtverboten.