Beiträge von Quarus

    Das ist ein Grund, warum ich die meisten Hunde nicht beim Züchter kaufen würde. Hat es eigentlich einen bestimmten Grund, dass alles, was nicht vom Züchter oder Tierschutz kommt als "Ausbeute der Tiere" dargestellt wird? Warum muss jeder Thread zu einer Marketingveranstaltung für Züchter werden? Was gut ist, verkauft sich von selbst. Warum immer mehr Menschen auf Hunde von privat umsteigen, hat ihre Gründe - und das ist mitnichten nur das Geld.
    Mit meinem Vizsla aus nicht-Zucht-Hand habe ich die Chance, dass sie im Standard bleibt. Ich wollte keinen Vizsla deutlich über dem Standard - und das ist eben die Richtung bei den Züchtern. Sollen sie machen, aber wenn ich das will, kaufe ich eine Deutsche Dogge. Viszlas über 70 cm sind nunmehr alles andere als eine Seltenheit. Schade um die Hunde, die dadurch noch mehr zu HD, ED und so weiter neigen. Züchter wollen das eigentlich verhindern - finde den Fehler.

    Um den Kreis zu schließen: Nein, das ist für mich ethisch nicht vertretbar.

    Das ist die übliche Erklärung: der Markt wird es schon regeln, der Markt hat immer recht, laßt den Markt mal machen. Sieht man an den Billigklamotten (es jährt sich wohl gerade der Einsturz des Rana-Plaza mit 1000 Toten).

    Genauso, wie diese Klamotten nach wie vor mittels Ausbeutung von Näherinnen produziert werden und NICHT gut sind und TROTZDEM gekauft werden, weil BILLIG, ist die Vermehrerproblematik zu sehen. Jenseits aller fadenscheinigen Erklärungsversuche geht es ums Geld. Erst wenn da der Hahn zugedreht wird, ändert sich was an den "Produktionsbedingungen".

    Und sei mir nicht böse: angesichts des eklatanten Unwissens und widerlegter Vorurteile, die Du in Bezug auf die z.B. Boxerzucht bewiesen hast, nehme ich Dir nicht ab, Dich fundiert über Rassehundezucht dieser oder anderer Rassen äußern und ein begründetes Urteil abgeben zu können, WARUM ein Hund von "privat" angeblich besser sein soll.

    Mein Matteo ist zwar ein wilder Feger, geht aber mit Welpen oder Hunden, die Unbehagen bei heftigen Aktionen zeigen, sehr vorsichtig um und bedrängt sie nicht. Er lädt sie dazu ein, auf IHN zuzugehen und ihm ein Spiel bzw. Kontaktaufnahme nach eigener Wahl anzubieten.

    Das ist DER Hund, dem ich in Welpen- und Junghundzeit die Hundekontakte strikt reglementiert und strategisch ausgesucht habe.... der souveränste,zuverlässigste und freundlichste meiner Hunde, obwohl er eigentlich eher asoziales Verhalten zeigen müßte. Er bestätigt mich in meiner Auffassung, daß Qualität der Quantität von Hundekontakten stets vorzuziehen ist.

    Die einen kaufen keine Billigstklamotten, weil ihnen bewußt ist, daß Menschenausbeutung dran hängt, die anderen verzichten auf Thunfisch aus meeresvernichtenden Schleppnetzen - ich bin Hundeliebhaber und wünsche meinem Hund eine glückliche Kindheit mit einer geliebten und umsorgten Mutter.

    Deshalb u.a. ist es mir nicht egal, wo ich meinen Hund herhole, weil ich die Konsequenzen für andere Hunde nicht ausblenden kann, nur weil ich mit meinem vielleicht glücklich werde.

    Züchter oder Tierschutz: einmal, um Leute zu unterstützen, die meine ethischen Ansichten zur Hundezucht teilen, das andere Mal, um Leute zu unterstützen, die die Scherben auflesen, die Vermehrer hinterlassen haben.

    Das widerspricht sich überhaupt nicht.

    Deswegen halte ich von Welpenspielveranstaltungen nicht mehr viel.

    Besser wäre es, den Boxerwelpen mit einem souveränen erwachsenen Chi zusammenzubringen und den Chiwelpen mit einem ruhigen, freundlichen Altboxer.

    Es gibt ja häufig Defizite auf beiden Seiten: die Großen wissen nicht, daß Kleine ein bißchen zarter behandelt werden müssen, die Kleinen hatten nie Kontakt zu Großen und neigen dann gern zum gefährlichen Größenwahn.

    Eine Freundin ist sehr zufrieden mit "Haustierkost".
    Grundsätzlich finde ich es aber bedenklich, den wesentlichen Aspekt und grössten Vorteil von "Barf" - sich selbst mit den Ernährungsbedürfnissen seines Hundes auseinanderzusetzen und auf der Basis eigenen Wissens frische Futtermittel zu kombinieren - wieder abzugeben und an die Fertigfuttermittelindustrie zu delegieren.

    Im Grunde stimme ich dir da total zu, aber die Qualzuchten gehören nunmal dazu. Und ich finde, dass ein Verband alles dafür tun muss, dass so eine Entwicklung nicht stattfindet bzw. sich dann wenigstens darum bemüht, sie rückgängig zu machen. Das passiert aber nicht.

    Um das mal 'runterzubrechen: Angenommen ein Züchter hat KHC (um mal bei deinem Beispiel zu bleiben) und eine Hunderasse, die als Qualzucht anzusehen ist (ich nenne jetzt mal keine Rasse, sonst fühlt sich jemand auf den Schlips getreten): Ich würde dort keinen Hund kaufen, auch wenn er "nur" 50 % Qualzucht züchtet.

    Mal eine andere Frage: In wie fern wird bei der ZZL das Wesen eines Hundes überprüft? Also das rassespezifische?

    Meines Wissens ist seit einigen Jahren die Wesensüberprüfung im Rahmen der Zuchtzulassung vom VDH allen RZV angewiesen worden. Die konkrete Ausgestaltung obliegt dabei den RZV.

    Bei Gebrauchshundrassen gibt es sie aber schon lange, keine Ahnung, wann sie obligatorisch wurde, vermutlich zeitgleich mit der Beurteilung des Äußeren.

    Ich habe mal die ZTP-Ergebnisse meines Matti rausgesucht, das sind drei Seiten Beschreibung nach 4 bzw. 5 Ausprägungen eines Merkmales.

    Für das Wesen wären das konkret:

    Nervenverfassung (teilnahmslos, sehr ruhig, ausgeglichen, unruhig, hektisch)
    Triebstärke (ausreichend, gut, ausgeprägt, übersteigert, nicht ausreichend)
    Mut (ausreichend, gut, ausgeprägt, ....., nicht ausreichend)
    Belastbarkeit (ausreichend, gut, sehr gut, ....., nicht ausreichend)
    Wesen (ängstlich, zurückhaltend, selbstbewußt, temperamentvoll, überreizt)
    Schußfestigkeit (schußsheu, schußaufmerksam, schußgleichgültig, ....., aggressive Reaktion)

    In der Regel sind die mittleren Ausprägungen die optimalen.

    Standardmäßig gehört das Verhalten während des Messens und Beurteilens, in Kontakt mit fremden Menschen, während einer Schutzdienstüberprüfung dazu. Zusätzlich wird der Hund auch bei Unklarheiten in Situationen geführt, die eine genauere Differenzierung erlauben. Ergänzt wird die Wesensbeschreibung durch eine kurze formlose Charakterisierung des Hundes aus dem Gesamteindruck, den der Körmeister/ die Körmeisterin während der ZTP bekommen hat.

    Durch die ZTP werden die unterdurchschnittlich veranlagten Hunde von der Weiterzucht ausgeschlossen. Die höhere Stufe ist die Körung. Dort werden Hunde herausgestellt, die zur Zucht empfohlen werden, da sie deutlich überdurchschnittlich veranlagt sind. Das betrifft den Formwert, aber eben gleichwertig auch Gesundheitswerte und Wesen.

    Andere Rassen halten es anders und setzen andere Schwerpunkte.

    *zustimm*

    Was ich zum Boxer noch ergänzen möchte als Eigenschaft, die ich sehr schätze: EHRLICHKEIT. Kein Rumgezicke, kein vorne Wedeln und hinterm Rücken schnappen. Nicht heute streicheln lassen und morgen knurren. Wenn Freund, dann felsenfest. Wenn Feind, dann sieh Dich vor, und zwar immer.

    Vielleicht ist der Boxer nicht die hellste Kerze auf der Torte, aber er hat was von Forrest Gump - eine liebenswürdige Naivität und "Grundsätze". Raue Schale, weicher Kern.

    (ich kann nicht glauben, daß ich so eine vermenschlichende Beschreibung gebe, weiß aber nicht, wie ich es sonst rüberbringen kann)

    Jedes Fleisch ist ein Magensaeurelocker. Etwas besser soll es bei gekochtem Fleisch gehen, ich würde aber lieber einen schönen, magenwändeauskleidenen Haferschleim füttern.

    Wenn Dein Hund das öfter hat, solltest Du DeineFütterung grundsätzlich überdenken.