Ich hab heute wieder total gemerkt wie sehr sich Jamie selbst im weg steht. Er WILL spielen ("der will nur spielen"
), steht sich selbst aber mit seiner Unsicherheit/Angst total im Weg.
Er ist ja wahrscheinlich ohne sozialkontakte aufgewachsen und vermutlich in seiner Zeit auf der Straße mit einigen Hunden mehr oder weniger übel aneinandergeraten.
Mit sehr verspielten Hunden und Hunden die noch unsicherer/ängstlicher sind als er (zb Angstkläffer) kommt er super klar. Mal kurz gucken, evtl spielen und von alleine weitergehen. Wenn der andere Hund nervt, wird er verbellt anstatt angegriffen
Gut, wenn der spielende Hund plötzlich Körperkontakt haben oder spielerisch raufen will, will er auch draufgehen, aber da reicht ein scharfes "Nein!" von meiner Seite.
So ziemlich alles andere inklusive freundlichen Hunden, die sich normal und höflich nähern findet er doof. Er hat irgendwie ein riesiges Problem mit Körperkontakt und sobald ein anderer Hund auch nur evtl Körperkontakt wollen könnte (am Po schnuppern reicht schon), will er draufgehen.
Heute hat er gleich bei zwei Hunden die sich normal genähert haben extremste Spielaufforderungen gemacht und ist total rumgehüpft (also kein Frust-/Aggressions -rumgespringe, sondern wirklich spielaufforderungs-rumgespringe). Normalerweise wird er bei solchen Hunden ab einer bestimmten Distanz total steif und fixiert sie. Leider war beides auf der Straße und an kurzer Leine, sonst hätte ich (nach Absprache natürlich) sehr gerne getestet ob es wirklich geklappt hätte. Wenn man bedenkt, dass er schon um die 5 Jahre alt und mit den meisten Hunden unverträglich ist und er da spielerisch rumgehüpft ist wie mein erster (verträglicher) Hund mit damals 6-8 Monaten ist das wirklich schön zu sehen 
Ich freu mich schon auf den nächsten unerzogenen verspielten Tutnix, der ungefragt zu uns läuft. (Ehrlich!!) Ich finde die immer total super, weil ich den Besitzern nicht erklären muss, dass meiner ihren evtl angreifen könnte und weil er mit verspielten Hunden normalerweise gut klar kommt. Gerade nach diesen beiden "Erfolgserlebnissen" würde es ihm verdammt gut tun, mit einem anderen Hund spielen zu können.
Und normale HHs will ich nicht wirklich ansprechen, ich müsste ihnen lang und breit erklären wie er sich verhält, warum er sich so verhält und in welchen Situtaionen er sich so verhält. Und wenn ich dem anderen HH mehr oder weniger umfangreich und beschönigt erzähle, dass meiner ihren Hund evtl angreifen könnte, will sicher keiner mehr Kontakt zulassen
Das heißt unsere Sozialkontakte bestehen ausschließlich aus verspielten Tutnixen. Bzw allgemein aus allen Arten von Tutnixen, nur bis auf Angstkläffer und sehr verspielte Hunde verscheuche alle Hunde, die auch nur ansatzweise Distanzlosigkeit zeigen, unverträglich sind oder Imponierverhalten an den Tag legen. Abgesehen davon, dass er dadurch sehr wenige Sozialkontakte hat (so viele Tutnixe gibts hier nämlich gar nicht), fahren wir damit sehr gut, weil er dadurch kaum in Situationen kommt, in denen er auf Angriff schalten muss. So macht er zwar wenige positive Erfahrungen, aber dafür auch sogar wie gar keine schlechten Erfahrungen. Und ich will auf jeden Fall vermeiden, dass sich sein negatives Verhalten festigt. Eine Hundetrainierin haben wir auch schon in Aussicht - wird nach einem Jahr auch mal langsam Zeit. 