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Und ich denke oft, dass es in der Stadt einfacher wäre, da dort wohl mehr Hunde angeleint sind und die HH rücksichtsvoller (bilde ich mir wenigstens ein).
Ich habe (wenn auch mit jeweils verschiedenen Hunden) schon am Land und in der Stadt gelebt. Es hängt sicher zu einem großen Teil von der Gegend ab, aber ich empfinde das "Landleben" als wesentlich angenehmer.
Hier in der Stadt treffe ich höchstens innerhalb der Wohngegend dieselben Leute, bei unseren großen Runden treffen wir immer andere Hunde. Ich glaube auf unseren Wegen habe ich in einem Jahr noch nie zweimal denselben Hund getroffen (!).
Kommt ein unbekannter Hund weiß ich nicht, wie er drauf ist, wie der Halter drauf ist und wie gut der Hund erzogen ist. Heißt ich muss jedes mal hoffen, dass es kein Tutnix oder noch schlimmer ein richtig Aggressiver Hund ist. Und wenn doch, muss ich hoffen, dass ich ihn verscheuchen kann.
Am Dorf trifft man im Wesentlichen immer dieselben Leute. Man weiß, welcher Halter Rücksicht nimmt und welcher Hund wie gut erzogen ist, das hilft finde ich enorm und gibt mir auch große Sicherheit. Jamie würde es auch sehr helfen regelmäßig dieselben Hunde zu treffen, mit denen er klarkommt. Das geht hier leider nicht. Hier muss ich bei jedem Tut - nix zittern, dass alles glatt läuft und bei jedem richtig aggressiven Hund habe ich erst recht Angst. Angst um meinem Hund, Angst um mich und Angst um unseren Trainingsstand.
Sehr blöd ist es natürlich wenn man am Land immer dieselben Ignoranten HH trifft, die den Hund zu einem herlassen. Hätte mein Hund "nur" normale Aggressionen gegen andere könnte es mir ja egal sein, aber gerade bei Angstaggressionen bzw starker Unsicherheit ist ja durch viele positive Kontakte noch sehr viel retten, und ein einziger negativer Kontakt kann sehr sehr viel kaputt machen.
Jamie wurde vor ein paar Tagen von zwei Schäfern attackiert, er hat keine größeren schrammen. Auf andere Hunde reagiert er daweil halbwegs normal, tendenziell eher ignorant; direkten Kontakt zu anderen Hunden gab es seit dem noch nicht. Wir warten gespannt auf den nächsten Tutnix 
Dafür habe ich (!!) jetzt noch mehr Horror vor Schäferhunden, bisher sind die mir ohnehin fast nur negativ und unverträglich aufgefallen. Heute sind wir einem riesigen bestimmt 50 kg schweren freilaufenden Schäfer begegnet. Ich wette, dass ICH mehr Angst hatte als mein Hund. Im Zweifel muss ich ja eingreifen, um ihm zu retten und dann bekomme ich die Schrammen ab. Und schäfis sind da ja im Vergleich doch eher Kompromisslos mit einer Neigung nach vorne zu gehen, wenn sie sich bedroht oder angegriffen fühlen 