Beiträge von Shantipuh

    Weil ich deine Frage nicht als relevant betrachte. Eben weil (und das habe ich auch in meinem Post geschrieben), ich grundsätzlich anderer Meinung bin als du - nämlich dass ein Hund kein Wildtier ist und es nicht schlimm ist, wenn er in bestimmten Sektoren seines Lebens vermehrt Hilfe benötigt. Egal ob das nun Pflege ist (weil das Fell verfilzt), höhere Plattformen (weil der Hund eben zu klein ist), oder flache Futternäpfe (damit die langen Ohren nicht im Napf kleben).

    Es geht dabei auch nicht um den Namen Lagotto, Russky Toy oder Cocker Spaniel. Es geht um die Eigenschaften hinter den Rassen.

    Das sollte kein Whataboutism sein, sondern war in dem Moment einfach nur die Unfähigkeit, dass sauber auf den Punkt zu bringen.

    fliegevogel hat m.M.n. die richtigen Worte gefunden.


    Das hat auch nix mit Emotionalität und Unehrlichkeit, bzw. Verdrängen von Tatsachen zu tun, sondern schlicht mit einer anderen Einstellung zu domestizierten Tieren.


    Wir hatten z.B. früher einen Kater. Dieses Tier hat in seinem ganzen Leben unzählige Mäuse und Ratten gefangen, bis zu seinem 15. Lebensjahr ein reines Leben draußen vorgezogen und sich Nachts mit den Hühnern in den Stall gekuschelt und dort den Mader verscheucht, wenn er einbrechen wollte. In seinem ganzen Leben hat er nicht einmal auch nur eine Kralle an einen Vogel gelegt und in treuer Einheit nach dem Fressen auf den Igel gewartet, damit dieser das Katzenfutter haben kann. Das hat ihm keiner erklärt, er war einfach so.

    So, was glaubst du, woher dieses Kätzchen stammte?

    Im Leben war er keine Qualzucht (auch wenn seine Entstehung höchstwahrscheinlich...fragwürdig war), obwohl sein Verhalten stark davon abwich, was als Norm anzusehen ist.

    Und meiner Meinung nach, kann man dies auf innere und äußere Eigenschaften umlegen.


    Menschen haben domestizierte Tiere geprägt und für ihre Zwecke gezüchtet, da ist es nicht verwunderlich, dass diese Tiere von Menschen abhängig sind.

    Trotzdem ist das Nichtvollendenkönnen der Jagd eher untypisch für Hütehunde. Einzelne die es nicht hinbekommen gibt es aber bestimmt in jeder Rasse (vermutlich sogar bei richtigen Jagdhunden ;)). Hütehunde gehen mit ihrer Herde schon anders um als mit richtiger Beute (sowas wie Katzen, Eichhörnchen, Tauben, Rehkitze…). Ohne Erziehung würde da kaum ein Hütehund auf das Töten verzichten. Somit kann das noch nicht mal dann als Qualzuchtmerkmal ausgelegt werden, wenn man übergenau wäre.

    Ich kenne durchaus Hütehunde die ohne erzieherische Maßnahmen Hoftiere (Hühner, Kaninchen, Enten) hüten/treiben, ohne sie umzubringen, obwohl es nicht ihre Herde ist :ka:

    Alleine schon weil man früher auf vielen Höfen alle Hunde gemeuchelt hat, die es gewagt haben, sie Jagdsequenzen an irgendeinem Tier auf dem Hof zu vollenden, oder in den Wald abgehauen sind, statt hoftreu zu bleiben.


    Aber das führt jetzt wohl zu weit.

    Tucker eieiei, aber nicht dass er sich auch noch von fremden Menschen anfassen lassen würde :fear:

    So wird das nix mit dem Leben als unabhängiges Wildtier! Als nächstes erzählst du noch, dass er die Nachbarskatze noch nicht gemeuchelt hat, obwohl dass ein fremder Beutegreifer in seinem Revier ist :emoticons_look:


    Nein, Spaß bei Seite. Auch wenn man vielleicht einzelne Sequenzen meines Kommentares zerpflücken kann, ich denke was ich damit aussagen wollte ist jedem klar geworden =)

    Sicherlich können das die meisten, aber wenn wir so anfangen, dann müsste jedes einzelne Merkmal was auch nur die Gefahr mitbringt, zum Nachteil des Hundes zu sein verboten werden.

    Und es gibt sie eben, die Hütehunde die die Jagdsequenz nicht vollenden. Ebenso wie Hunderassen die allgemein einen geminderten Jagdtrieb haben, das geht dann leider auch nicht.

    Zucchini ich schließe es nicht aus, andere Rassen die in Betracht kamen waren Sheltie und Silken Windsprite, sowie Kleinspitz. Diese sind jedoch nicht wegen ihres Fells ausgeschieden.


    Es wäre aber auch gelogen, wenn ich behaupten würde, dass das 'nicht-haaren' nicht als positiver Punkt auf der Liste stand, besonders da ich wusste, dass meine Schwester auf kurzhaarige Hunde allergisch reagiert (und ich auch einmal Ausschlag von dem Speichel eines Boxers bekam). Entgegengesetzt war übrigens der Pflegeaufwand auf der kontra-Seite.


    Ich frage mich jedoch, was dir diese Aussage jetzt bringen soll :???:

    Das Optik und Felltyp bei der Anschaffung eine Rolle spielen ist m.M.n. normal.

    Er kann ohne menschliche Hilfe nicht ohne Qual leben.

    Kann man das "rauszüchten"?

    Ich behaupte mal, dass man dann auch alle Hütehunde als Qualzucht bezeichnen kann, immerhin fehlt ja der letzte Teil der Jagdsequenz, was die alleinige Lebensführung schwierig machen könnte.

    Ebenso fast alle langhaarigen Rassen, denn sie filzen und werden von ihrem Filz bei der Selbstversorgung behindert.
    Merle und alle Weißschecken, sie könnten sich vermehren und taube/blinde Welpen zur Welt bringen.

    Und alle Rassen über 60cm und unter 30cm, da freilebende Hundepopulationen meist innerhalb dieses Größenrahmens liegen, größer und kleiner scheint also nicht hilfreich zu sein.

    Oh und alle sehr reaktiven Hunde auch. Nicht dass sie unnötig Energie verschwenden, nur weil sie auf jeden Reiz heftig anspringen. Aber auch alle übertrieben freundlichen Tiere. Nicht dass sie in ihrer Naivität in gefährliche Situationen geraten.


    Ein Hund muss nicht ohne menschliche Hilfe ohne Einschränkung leben können. Er ist ein domestiziertes Tier, welches in Gesellschaft von Menschen lebt und seinen Eigenschaften gerecht gepflegt wird.

    Es ist eben ein Hund und kein Wolf, Schakal, Coyote.

    Ich finde das super interessant, bei uns war die Frage allerdings 'Warum kein großer Hund?' und unterschwellig 'Warum in drei Gottes Nahmen denn ein Pudel :emoticons_look:?'.

    Die Frage 'Warum kein Tierschutzhund?' kam nur vereinzelt und wurde von mir relativ resolut abgeschmettert - falsches Lebensumfeld, falscher Lebenzeitpunkt, feste Erwartungen an den Hund, Allergikerfreundlichkeit (meine Schwester reagiert allergisch auf die meisten Kurzhaarhunde), vorraussagbare Gesundheit, charakterliche Vorstellung.


    Sagen wir es Mal so, als Welpi einzog, zog sämtliche Kritik aus.

    Und spätestens seitdem ein Freund sich einen 16 Wochen alten Junghund aus dem Tierschutz importiert hat, der sich bei jedem fremden Hund, jeder fremden Situation und allem was ihr nicht geheuer ist einpinkel und einkotet, sowie droht zu beißen, ist der restliche Freundeskreis auch sensibilisiert, dass Prägung doch irgendwie wichtig ist und Tierschutz nicht gleich Tierschutz.

    Ich wollte doch noch einmal ein Update zum Thema Angst geben.

    Das Thema hat sich nämlich ziemlich überraschend einfach selbst erledigt.


    A ist immer noch manchmal unsicher, wenn es neue Situationen gibt, oder testet, ob man nicht doch bocken kann, läuft aber mit hoch erhobener Rute nun fast überall entlang. Besuche in Einkaufsläden sind kein Problem mehr, Restaurants ebenso nicht. Das Wohnzimmer wird normal betreten. In der Tierarztpraxis läuft sie nicht nur selber, sondern bewegt sogar freiwillig ihren Popo auf die Waage. Sie ist und bleibt ein eher skeptischer Hund, aber es ist kein Vergleich zu vorher.

    Wir denken, dass sie von ihrer ersten Läufigkeit im 9. Lebensmonat, in der sie durch die Veränderungen unsicher war, in eine Angstphase gerutscht ist und sich das dann durch die zweite Läufigkeit im 13. Lebensmonat einfach sehr stark gezogen hat. Hoffentlich wird Angst jetzt nicht immer ein Thema während den Läufigkeiten sein.