ZitatIch halte diese Studie für Quark ehrlich gesagt. Springen ist für den Hund ja ein recht unnatürliches Verhalten und die Kräfte werden natürlich bei steigender Höhe auch größer. Die Anhänger dieser Studie argumentieren ja oft, dass der Hund bei niedriger Sprunghöhe mehr Geschwindigkeit aufbaut und dadurch die Belastung auf die Gelenke höher wird. Aber diese "flache" Belastung ist ja eigentlich etwas normales für den Körper. Junge Hunde beim Spielen machen allerhand "ungesunde" Bewegungen und da finde ich das kontrollierte rennen beim Agility teilweise sogar gesünder als freies spiel. Wenn meine Hunde sich mal verletzt haben, war es bis auf ein mal nicht beim Agility, sondern beim spielen.
Meine älteste Hündin Hab ich damals aus Unwissenheit auch mit 10 Monaten volle höhe springen lassen. Sie wird im Dezember 10 und kann auf eine fast verletzungsfreie Karriere zurück blicken und läuft immer noch fröhlich in der A3. Wir trainieren 2x die Woche plus über 30 Turniere in Jahr.
Auch quatsch finde ich dieses "weniger ist mehr im ersten Lebensjahr" ... Man muss eben dem alter entsprechend trainieren, aber mit den richtigen Methoden kann man junge Hunde ganz schonend und effektiv an den Sport heranführen ohne ihnen zu schaden.
Gut, dass du Glück hattest und dein Hund sich trotzdem normal und gesund entwickelt hat. Hätte auch ganz anders aussehen können. Davon ausgehend Empfehlungen auszusprechen, halte ich für gewagt.
Ich möchte bei meinem Hund einfach das Risiko nicht eingehen. Schaden wird ihr meine Einstellung auf keinen Fall. Und hohe, schnelle Sprünge kann sie auch mit 1,5 Jahren noch sehr gut lernen. Warum muss man immer früher, immer schneller in den Sport einsteigen? Der Hund hat nix davon. Das befriedigt nur unser eigenes Interesse und unsere Lust am Sport. Und ich weiß selbst, wie oft es mich in den Fingern juckt, jetzt schon mehr von Hazel zu fordern. Nein, da hau ich mir mental selbst auf die Finger.
Das "Weniger ist mehr" bezog sich nicht nur auf Agi, sondern allgemein auf den Umfang an Arbeit den ich im ersten Jahr im Sport investiere. Mir war es wichtiger, dass mein Hund in allererster Linie alltagstauglich wird und überall dabei sein kann, in jeder Situation gelassen reagiert. Einfach ein "cooler" Hund wird. Vor allem für unsere Hütis oft eine Herausforderung. Allerdings stellt mein Alltag da auch hohe Anforderungen an Hazel.
Ein junger Hund hat nun mal nur eine bestimmte Kapazität um zu lernen. Irgenwo muss ich Abstriche machen. Und die mache ich lieber beim Sport als woanders. Ich habe schließlich (hoffentlich) noch über 15 Jahre Zeit mit meinem Hund sportlich aktiv zu sein.
Aber wie schon gesagt, das muss nicht jeder so machen. Die Entscheidung muss jeder für sich treffen.
Und jetzt genug OT