Beiträge von lightning88

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    Es gibt halt Hunde, die sich nicht dringend selbst zu helfen wissen und da seid ihr als Hundehalter in der Pflicht, das Management zweier Hunde zu übernehmen. Klar ist es einfacher, wenn die Mutter ihren Nachwuchs selbst zu erziehen weiß, aber das ist halt in der Praxis nicht immer so, egal ob die Tiere miteinander verwandt sind oder nicht.

    Sich raus halten wollen ist der falsche Denkansatz. Und so etwas wie Rangfolge gibt es unter Hunden einfach nicht. Ihr seid eine Familie, die zusammenlebt und euer Erziehungsauftrag ist es, jedem Hund Regeln des Zusammenlebens zu vermitteln, denn ihr seid die Erziehungsbeauftragten des jungen Hundes und nicht die Mutter, wenn sie es nicht leisten kann.

    IHR erzieht den Hund, IHR müsst Situationen regeln, damit es zuhause harmonisch ablaufen kann.

    Da kann ich mich nur anschließen. Gerade Mutter-Tochter-Gespanne sind oft problematisch und müssen dementsprechend geführt und eingeordnet werden. Die Hunde müssen wissen, wo ihr Platz ist. Dafür seid ihr als Halter zuständig. Natürlich kann man versuchen problematische Situationen zu vermeiden. Das ist in der Realität und im Alltag aber nur begrenzt möglich. Wenn es also passiert, dass die Tochter die Mutter bedrängt oder ohne Grund maßregelt, dann MÜSST ihr dazwischen gehen und die Tochter wegschicken. Wenn ihr sie noch nicht schicken könnt, dann gäbe es bei mir ne kurze Auszeit für die Tochter vor der Tür (da reichen 2-3 Minuten) bis sich die Gemüter abgekühlt haben. Wenn ihr nicht jetzt die Grenzen festlegt, wird das Verhalten immer schlimmer werden, soviel ist klar. Ihr müsst euch einmischen, sonst habt ihr bald ganz andere Probleme.

    Ein Hormonchip ersetzt keine Erziehung. Der Hund verhält sich einfach wie der letzte Arsch und daran wird auch ein Chip nichts ändern. Deine Tochter muss den Hund klar maßregeln, wenn er sich nicht angepasst verhält.
    Ich sehs gerade an meiner Hazel. Sie ist aktuell das zweite Mal läufig und versucht alle Hündinnen, die ihr zu nahe kommen zu beschränken und zu dominieren. Da gibts einmal ne glasklare Ansage. Funktioniert das nicht, dann läuft sie den Rest des Spaziergangs neben mir. Wir haben dafür auch ein Kommando, dass sie sich dann nicht mehr entfernen darf. Sie muss nicht jeden Hund freudestrahlend begrüßen, aber ich erwarte, dass sie sich ruhig und angepasst verhält, solange sie auch in Ruhe gelassen wird. Dafür ist aber keine Kastration nötig, sondern klare Ansagen von meiner Seite.

    Hoffentlich tuts richtig weh im Portemonnaie. Mehr fällt mir dazu leider nicht mehr ein. Wer sich ein Tier anschafft ohne sich vorher mal ein Minimum zu informieren (und dann hätte man gewusst warum Papiere und die Sicht der Mutterhündin so wichtig sind), dem gehört es einfach nicht anders. Wenns teuer genug wird, informiert man sich beim nächsten Tier vllt mal vorher. Aber Geiz ist geil wie uns die Medien ja so schön vorsingen. Und beim Fernseher wird trotzdem mehr Info eingeholt als beim Hundekauf. Sorry kein Verständnis.
    Der Leidtragende ist wie immer das Tier. Darum wünsche ich eurem Hund gute und schnelle Besserung und hoffe, dass er "nur" körperliche Beschwerden zeigt und nicht noch mit dem ein oder anderen Wesensmangel um die Ecke kommt.

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    Yo, danke. Ich freue mich über jeden Nicht-Hundehalter oder auch Hundehalter, der sich über meine Hunde freut und das auch zeigt. Meine Hunde sollen Botschafter für Hunde in der Öffentlichkeit sein; da werde ich doch nicht unfreundlich gegenüber potentiellen Verbündeten pro Hund in der Gesellschaft und vergrätze die Leute.

    Ich kann auch gar nicht so ganz verstehen, woher diese Mega-Probleme kommen. Ich habe einen klassischen Knuddel-Golden, der selbst Menschen, die eher Angst vor Hunden haben, mit ihrer Art um die Pfote wickeln kann - trotzdem werde ich weder in der Stadt noch auf dem Land ständig von Leuten überfallen, die den Hund aus dem Hinterhalt anspringen.

    Mein anderer Hund hat leichte Probleme mit fremden Menschen; dem täte es sogar ganz gut, wenn er mehr Erfahrungen damit machen würde - klappt aber nicht, weil all diese aus dem Gebüsch springenden Ohne-Zu-Fragen-Antatscher ganz offensichtlich wohl eine Nicht-Annäherungs-Politik gegenüber mir und meinen Hunden verfolgen, egal in welchem Teil Deutschlands ich mich aufhalte.

    Hunde, die da ein echtes Problem haben, sind eine Sache. Aber solange das nicht der Fall ist, verstehe ich den Grund für diese "meinen Hund fasst niemand an"-Haltung nicht. Das hat für mich einen Hauch von obsessiv-besitzergreifend gepaart mit Verlustangst - man könnte ja mal nicht im Mittelpunkt des Hundelebens stehen, oh Schreck.

    Viele Grüße
    Schnuffeltuchler

    Ich kann dir den Grund nennen warum ich die "meinen Hund fasst niemand ungefragt (!) an" Haltung habe. Hazel findet Streicheleinheiten von Fremden eher unnötig. Sie ist ein typischer Aussie und sie bleibt nur so locker und weicht aus, weil sie sich darauf verlässt, dass ich sie schütze. Wenn sie dieses Vertrauen verliert, weil sie ständig angetascht wird, kann es gut passieren, dass sie eines Tages nicht mehr ausweicht, sondern die Dinge selber in die Hand nimmt, den Menschen also tackert. Und wer ist dann Schuld und muss die Verantwortung übernehmen? Bestimmt nicht die hundert Grabscher, die nicht gefragt haben, sondern ich als Hundehalter.
    Wenn der Mensch vorher nett fragt, ob er streicheln darf, dann lasse ich das sogar meistens zu, aber diese Überfälle ohne überhaupt ein Wort an mich zu richten, gehen einfach gar nicht. Kannst ja mal mit uns durch die Stadt laufen. Da passiert das mehr als ein Mal. Vielleicht weil die Merle Färbung so besonders niedlich aussieht, ich hab doch keine Ahnung.

    Ich kenn das Problem auch. Hazel ist ein Aussie in Red Merle und wird ständig ungefragt angetascht. Dabei hasst sie es von Fremden angefasst zu werden. Sie macht Gott sei Dank nix, sondern weicht aus oder bellt höchstens mal kurz, wenn sie nicht ausweichen kann.
    Inzwischen passe ich in der Stadt auf wie ein Luchs und werde auch richtig giftig, wenn es mal wieder passiert. Normal reden bringt bei solchen Leuten einfach nix. Die grabschen trotzdem weiter, weil sie ja so süß aussieht.
    Inzwischen lasse ich Hazel genau deswegen auch oft zu Hause bei Stadtausflügen. Dieses Verhalten stresst mich einfach und ich kann mich gar nicht mehr auf meinen Einkauf konzentrieren. Da kann sie besser zwei Stunden daheim warten.
    Sollte ein zweiter Hund hier einziehen muss der definitiv groß, schwarz und böse aussehen. :devil2: :headbash:

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    die alte schule sagt , nach dem füttern nur ruhe.
    bei mir hat es bei noch keinem Hund geklappt. direkt nach dem füttern drehen sie erstmal auf und wollen sich auch lösen.
    hat bis jetzt noch keinem geschadet.
    ansonsten - nach diesem tagesprogramm müßte ich meine Hunde zum nachtpinkeln raustragen.....

    Klappt bei uns auch nicht. Nach dem Fressen muss Hazel Pipi. Die gibt sonst keine Ruhe, auch wenn wir vorm Füttern zwei Stunden Gassi waren. Und sie muss auch wirklich. Ich vermute ja, dass der Bauch zu klein ist für Fressen + Blase. :D

    Hazel wird gegen acht das letzte Mal gefüttert und darf danach nochmal Pipi machen. Da gehen wir aber wirklich nur nochmal 10 Minuten zur Pipiwiese. Am Wochenende hält sie bis zum nächsten Morgen um ca. acht aus und auch dann ist es noch nicht superdringend. Zeit zum Schnüffeln hat sie vorher immer. Zwölf Stunden kann ein gesunder, junger Hund also über Nacht durchaus einhalten.

    Viele Wege führen nach Rom und es kommt wohl immer auf den Hund an. Mit Hazel kann ich vieles über Freeshaping erarbeiten. Unser alter Terrier war da deutlich träger im Denken und hat besser über Futter mitgearbeitet. Man muss sich an den Vierbeiner anpassen. Ein Trainer, der nur einen Weg kennt, hat eh seinen Job verfehlt.
    Wenn du mit der Art des Trainings in deiner Hundeschule nicht einverstanden bist, dann such dir ne andere.

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    Kommt drauf an, was euch an einem Aussie genau "schwierig" vorkommt. ;) Wenn man ständig gegen die rassetypischen Eigenschaften (Aggressionspotenzial, Terretorialverhalten, Reaktionschnelligkeit, niedrige Reizschwelle) ankämpft, weil man sich eigentlich einen "lieben, unkomplizierten" Hund gewünscht hat, ist es sehr, sehr anstrengend. Wenn man dagegen mit diesen Eigenschaften leben kann oder sie vielleicht sogar bewusst gesucht hat und mag, ist ein Aussie ein absolut einmalig großartiger Hund. (... okay, ich bin da nicht unvoreingenommen, ich hab' 2 hier liegen. :D )

    Kurz gesagt: Könnt und wollt ihr Kompromisse eingehen, wenn Probleme auftauchen? Habt ihr Zeit für umfangreiches Training und den passenden Ansprechpartner für den "worst case"? Und was genau gefällt euch am Aussie bzw. warum interessiert ihr euch für die Rasse?

    Kann mich hier nur vollkommen anschließen. Ein Aussie ist kein "schwieriger" Hund, wenn man weiß, worauf man sich einlässt und wenn man die Eigenschaften, die er mitbringt, schätzt. Die meisten Hundehalter, die über einen Aussie nachdenken, machen sich über die Auslastung Gedanken. Dabei entstehen die meisten Probleme durch den unterschätzten Schutztrieb, das ausgeprägte Territorialverhalten und ein nicht geringes Aggressionspotential. Umso wichtiger ist ein Aussie mit Papieren (ASCA oder VDH) vom seriösen Züchter.
    Ein Aussie ist halt kein Labbi und macht Fremden nicht freudestrahlend die Tür auf. Auch wenn es die berühmten Ausnahmen, die ihren Rassestandard nicht gelesen haben, immer wieder gibt. Damit rechnen oder darauf hoffen, würde ich lieber nicht.
    Hazel ist ein typischer Aussie , aber ich wollte das so und würde sie nie im Leben wieder hergeben.