Wir haben gestern die Begleithundeprüfung bestanden.
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Die Sachkunde ist ja wirklich geschenkt (
) und dann ging's zur Unterordnung. Wir waren als zweites Team dran. Daher habe ich das erste leider nicht gesehen, weil ich mit nochmal kurz pinkeln lassen/aufwärmen beschäftigt war, und das dritte auch nicht, weil ich den Zwerg rausbringen und bisschen runterkommen musste. Ich war schon nervös, allerdings hätte es noch schlimmer sein können. War relativ überrascht von mir selber.
Muss auch sagen, dass die Richterin einen großen Teil dazu beigetragen hat bzw. ihre Art, ich hab sie als sehr aufbauend, motivierend, beruhigend empfunden, das hat mir total geholfen. Bin sehr happy, dass ich bei einer (mir sympathsichen) Obe-Frau laufen durfte und nicht bei einem alten Schutzdienstler. Selbst als ich erst kurz vor dem Starten erfahren habe, dass ich die Hundesportweste (natürlich ohne Spielies und Schmackos) nicht anlassen darf. Irgendwie war ich mir ganz sicher, dass ich die Weste tragen darf. War mir sogar sicher, dass ich das unseren Trainer mehrfach gefragt hatte. Aber irgendwie hatte ich mir da wohl was eingebildet - schon kacke, wenn man eh schon nervös ist und dann direkt vorm Start so was erfährt. Es war kein Superdrama, also jetzt nicht so, dass ich dachte, ich MUSS diese Jacke an haben. Aber ich glaube schon, dass Rémy und ich mehr in Unterordnungsstimmung gewesen wären mit Weste. Einfach weil ich sie IMMER trage im Training. Naja, ist wie's ist. Learning daraus ist einfach, künftig auch regelmäßig ohne Hundesportweste zu trainieren.
Wir sind dann zuerst in die Ablage und das hat er zum Glück sehr gut gemacht.
Einmal hab ich kurz nach ein paar Sekunden einen mini Fiepser gehört (der Boden war nass und kalt ...) und ich dachte nur "biiitte halte durch biiiiitte biiiitte" und er hat mich erhört.
Schon mal ein kleiner Stein vom Herzen gefallen, dass die erste Übung gut geklappt hat.
Dann ging unser Schema los und die Aufregung stieg ... und ich bin soo glücklich, dass er NICHT komisch wurde, weil ich komisch und bisschen unsicher war, er hat ganz brav mitgemacht.
Vor allem der erste Teil des Schemas war gut, also 50 Schritte hoch und Geschwindigkeitswechsel zurück. Mich hat (wahrscheinlich unnötig) verunsichert, dass die Nase paar mal am Boden war (vor Übungsstart), und es ist natürlich doof, wenn ich dann selber verunsichert bin ... ich hätte ihn einfach auch da schon verlieren können. Da bin ich schon bisschen stolz (auf uns beide), dass es trotzdem geklappt hat. Ich bin mir zwar sicher, dass wir eine noch viel schönere Fußarbeit können, aber dafür das wir nicht in Wohlfühlatmosphäre waren, war es in Ordnung.
In der Gruppe hatten wir dann einen "das hat er ja noch nie gemacht"-Moment - da ist er an einer Person hochgesprungen.
Also nicht schlimm, nur so bisschen, und bei der Richterin war das auch kein Drama, solange da keine Aggression dahinter ist, aber das war zu 100% meiner Aufregung geschuldet (und dass ich etwas verunsichert eben nicht rüberbringen konnte "hey, wir gehen da jetzt richtig geil im Fuß durch"), normal schnuppert er nicht mal, normal gehen wir da einfach die Acht durch und gut.
Naja, umso besser, dass mich das nicht allzu sehr aus der Bahn geworfen hat, nach dem Hüpfer war er direkt wieder da und wir konnten die Gruppenübung gut beenden.
Die FREIfolge habe ich dann übel verkackt.
Hatte vergessen, die Leine abzumachen und erst bei der Sitzübung gemerkt, dass ich mich mit Leine in der Hand nicht 15 Schritte von ihm wegbewegen kann.
So doof ... hab dann so bisschen lost die Richterin gefragt, ob ich nochmal anfangen soll oder wie oder was ... nein, ich sollte einfach die Leine ab machen und weitermachen. Und zum Glück hat selbst diese Übung dann nach so einem Chaos-Start geklappt! Ich meine, das ist für die Nervosität ja der Supergau, wenn dann auch noch so ein saudummer Fehler passiert.
Beim "Platz" habe ich ihm dann eine Handhilfe gegeben (bewusst, weil ich nicht riskieren wollte, dass da noch was schief geht bei der ganzen Verunsicherung) und das war dann alles fein. Lag schön, kam angedüst, toller Vorsitz, Grundstellung, FERTIG. ![]()
Verkehrsteil und Chip ablesen war dann sehr entspannt, da wusste ich aber auch, dass das für uns kein Problem wird, da konnte ich ganz easy reingehen.
Von sechs BH-Teams hatten fünf bestanden. Ein kleiner Terrier (eine Hundeschulkollegin von mir) leider nicht, weil er keine Positionen gezeigt hat (er hasst nasskalt ... wollte weder stehen noch sitzen), keinen Vorsitz und beim Schema lief auch noch was schief.
Die Richterin hat sich viel Zeit genommen, sich mit uns zu besprechen. Und sie hat zum Glück gesehen/gemerkt, dass mein Fehler mit der Leine (auch bei der Ablage hatte ich die Leine nicht in der Tasche, sondern in der Hand behalten
) nicht dem geschuldet war, dass ich noch nie die PO gelesen habe, sondern dass es in der Nervosität passiert ist. Sie hatte einen sehr guten Gesamteindruck von uns. ![]()
Das Obedience-Turnier danach habe ich als super spannend und schön (von der Stimmung der Hunde her und dem Umgang mit den Hunden) empfunden, also ich hab defintiv Lust, nächstes Jahr ein paar Turniererfahrungen zu sammeln.
Ich denke und hoffe, dass ich auch mit der Zeit bisschen souveräner mit Prüfunfsstress umgehen kann. Mir hilft jetzt schon mal SEHR, dass ich weiß, dass Rémy meine Nerven (wahrscheinlich auch je nach Tagesform und bis zu einem gewissen Grad, aber zumindest grundsätzlich) mitträgt und nicht doof wird. Allein wenn ich darauf vertrauen kann, wird es mir nächstes Mal ein Mü leichter fallen. Glaube, das wäre unter Umständen letztes Jahr noch anders gewesen. Hat uns jedenfalls nicht geschadet, bis 2,5 mit der BH zu warten.
Ziel für nächstes Jahr wäre dann eine Obedience Beginner Prüfung und die BGH1. Ob ich ein THS-Turnier machen werde, weiß ich nicht - je nach Lust, Laune und Gefühl. ![]()
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