Zum Thema Adoption: man kann Hunde (in Deutschland) nicht adoptieren. Adoption bedeutet die Annahme als Kind, das geht bei Hunden nicht.
So schnöde es klingt: man kauft Hunde.
Und es ist doch gar nicht so, dass es in Frage gestellt wird, weil der Hund abends bisschen drüber ist.
Sondern eher, weil so wie du euer Zusammenleben beschreibst, der Hund quasi permanent im Dauerstress ist.
Mal beispielsweise was du genannt hast: offene Gefriertruhe, Geräusch des Reißverschlusses, draußen sein bereitet ihr Stress, sie erträgt es nur, kurz draußen zu sein, Auto fahren ist nicht möglich, neue, unbekannte Gegenden stressen sie sehr, man kann sie nicht tierärztlich untersuchen, ohne sie zu sedieren.
Es ist ja nicht nur der eine Punkt, dass der Hund abends bisschen drüber ist. Sondern eher der Punkt, dass du ihr so, wie du euer Zusammenleben beschreibst, auch aktuell keinen Ausgleich für den sich bei ihr aufbauenden Stress bieten kannst, weil das alles nicht funktioniert, weil es alles zu große Stressfaktoren für den Hund sind.
Mal ehrlich: so wie du es beschreibst, hat der Hund quasi Dauerstress, ohne, dass er den man irgendwie los werden könnte.
Weil zb der Vorschlag, dem Hund die Möglichkeit zu geben, den Stress abzulaufen, aus diversen Gründen nicht geht.
Oder anders: es baut sich bei der Hündin immer mehr Stress auf, ohne dass sie das irgendwie kompensieren kann.
Ja, ich verstehe, dass das nicht schön ist, das so zu lesen.
Aber ich denke, für den Hund ist es auch sicher alles andere als schön, in so einem Dauerstress zu leben.
Und das ist es auch, was ich meinte: man kauft sich doch einen Hund aus dem Tierschutz, weil man dem ein besseres Leben bei einem bieten will - da ist es doch einfach sehr schade, wenn das nicht der Fall ist und das neue Leben dem Hund mehr Stress zufügt, als er verkraften kann. Und ja, da kann man sich dann meiner Meinung nach eben auch mal die Frage stellen, ob das jetzt wirklich so sinnvoll war und man dem Hund damit wirklich einen Gefallen getan hat. Weil: der Hund hat es sich nicht ausgesucht, der muss sich jetzt halt damit arrangieren.
Man kann sich ja mal in die Lage des Hundes versetzen: würde man ein Leben, dass einen ununterbrochen stresst, wirklich leben wollen? Vor allem, weil Hunde eben auch im Hier und Jetzt leben und nicht den menschlichen Weitblick haben, dass es möglicherweise in ein paar Wochen/Monaten/Jahren besser wird. Der Hund lebt nur im Hier und Jetzt des nicht enden wollenden Dauerstress ohne Ventil.