Beiträge von miamaus2013

    Was mir gerade noch eingefallen sind: besonders Hütehunde sind ja sehr sensible Wesen, die oft auch wahnsinnig fein auf ihren Menschen und seine Gefühle reagieren.

    Mal eine Anekdote von meinem Hütehund. Kalle, seines Zeichens Border Collie, reagiert bei mir gefühlt seit er da ist, ängstlich, wenn Stoff geschüttelt wird. Eine Plastiktüte schütteln ist okay, aber zb Bettdecke ausschütteln nicht. Er reagiert nicht panisch oder so. Aber er schaut zerknirscht und verlässt den Raum. Nicht fluchtartig, er geht im Schritt, aber er geht.

    Da ich das ja nun weiß, war ich bei jedem geschüttelten Stück Stoff vorher schon in so einer Habacht-Haltung (innerlich) weil gleich erschreckt sich der sensible Border ja wieder. :tropf:

    Jetzt ist das Kerlchen nicht dumm. Und er könnte mittlerweile bei Wetten dass auftreten, da er absolut sicher erkennt, ob ich ein Stück Stoff nur so in die Hand nehme um es zb wegzupacken oder es schütteln will. Er spürt einfach meine innere Haltung dazu.

    Ist für mich jetzt kein großes Problem gewesen, mal ne Hose aufschütteln mache ich so, da muss er durch und geht halt einfach. Zum Bettwäsche wechseln mache ich die Zimmertür zu, dann umgeht man das Problem prima. :pfeif:

    Ich habe nen neuen Partner, der von dieser Spezialität nichts wusste. Wir haben zusammen gekocht, Hunde waren mit in der Küche, mein neuer Partner hat ein Küchentuch geschüttelt, direkt neben Kalle. Und was macht der? Schaut bisschen zerknirscht und das war’s. Kein Verlassen des Raumes, nichts. :lepra: :ugly:

    Ja nun. Und jetzt weiß ich nicht, wie viel Angst Kalle wirklich beim Schütteln von Stoff hat und wie viel seiner Reaktion auf meiner Habacht-Haltung beruht. :ka:

    Lange Rede, kurzer Sinn: man bekommt so einen sensiblen Hütehund durchaus zu (übermäßig) ängstlichem Verhalten, wenn man selbst in Sorge ist, dass er gleich (wieder) Angst haben könnte. Für Sie getestet. |) :mute:

    Nachdem der L Impfschutz nur ca ein halbes Jahr wirkt und die Leptospirosen in der warmen Jahreszeit aktiv sind macht eine Impfung im Frühjahr am meisten Sinn.

    Genau das ist der Grund, warum ich L4 im Frühjahr impfen lasse.

    Und Pi und Bp eben im Herbst, weil Zwingerhusten eher dann auftritt.

    Meine Hunde haben durch den Hundesport viel (indirekten) Hundekontakt.

    Und ja, sie dürfen nach Freigabe aus Pfützen trinken.

    Feldrand zb nein, aber im Wald, wenn es gerade ständig viel regnet ja.

    Reißverschluss der Jacke, oder das Rauschen der Klospülung, die Spülmaschine oder wasauchimmer seltsam findet. Alles, was sie bisher noch nicht gesehen oder gehört hat ist noch ein Stressfaktor.

    Die erste Zeit war selbst der offene Tiefkühler in der Küche so gruselig, das sie sich nicht näher heran getraut hatte. Es wird alles nach und nach aufgebaut, aber sie hat viel nachzuholen was überhaupt schon das Gewöhnen an die normalsten Sachen angeht.

    Wir waren mal in einem Naturschutzgebiet, etwa 4 km Strecke, 1 Stunde. Es war ruhig und menschenleer. Sie war die ganze Zeit unter Dauerstress

    Thema überhaupt Autofahren aufbauen. Was gut geht ist die Rampe, aber einzusteigen ist für sie der Horror. Sie erstarrt, speichelt und hechelt stark.

    die jährlichen Impfungen in Narkose, weil der Tierarzt für sie auch nicht ging

    durchs Wartezimmer müssen hätte man sonst auch vergessen können.


    Das sind Dinge, die du gestern hier im Thread über die Hündin berichtest hast.

    Du selbst hast übrigens gesagt, dass sie draußen im Dauerstress ist. Und das nur kleine Runden gehen, weil ihr sonst alles zu viel wird.

    Ich nehme mal an, solche Dinge wie Klospülung, Spülmaschine und Tiefkühler begegnen ihr in der Wohnung, oder?

    Außerdem hast du gesagt, dass sie ihre abendlichen Aussetzer, weswegen du den Thread ja gestartet hast, in der Wohnung passieren.

    Wahrscheinlich interpretiere ich wieder zu viel rein, aber nach „immer entspannt zu Hause“ klingt das für mich halt nicht.

    Und was ja auch immer noch aussteht ist eine umfassende gesundheitliche Abklärung, weil, nach deiner Aussage, auch der Tierarzt zu viel Stress ist..

    Und nach all deinen Berichten hier gestern, was deine Hündin alles stresst, welche Situationen wie schlimm für sie sind, kam dann die Frage auf, ob man dieser Hündin mit dem Zuhause bei dir wirklich einen Gefallen tut..

    Aber wahrscheinlich interpretiere ich auch jetzt wieder zu viel rein.

    Zum Thema Adoption: man kann Hunde (in Deutschland) nicht adoptieren. Adoption bedeutet die Annahme als Kind, das geht bei Hunden nicht.

    So schnöde es klingt: man kauft Hunde.


    Und es ist doch gar nicht so, dass es in Frage gestellt wird, weil der Hund abends bisschen drüber ist.

    Sondern eher, weil so wie du euer Zusammenleben beschreibst, der Hund quasi permanent im Dauerstress ist.

    Mal beispielsweise was du genannt hast: offene Gefriertruhe, Geräusch des Reißverschlusses, draußen sein bereitet ihr Stress, sie erträgt es nur, kurz draußen zu sein, Auto fahren ist nicht möglich, neue, unbekannte Gegenden stressen sie sehr, man kann sie nicht tierärztlich untersuchen, ohne sie zu sedieren.

    Es ist ja nicht nur der eine Punkt, dass der Hund abends bisschen drüber ist. Sondern eher der Punkt, dass du ihr so, wie du euer Zusammenleben beschreibst, auch aktuell keinen Ausgleich für den sich bei ihr aufbauenden Stress bieten kannst, weil das alles nicht funktioniert, weil es alles zu große Stressfaktoren für den Hund sind.

    Mal ehrlich: so wie du es beschreibst, hat der Hund quasi Dauerstress, ohne, dass er den man irgendwie los werden könnte.

    Weil zb der Vorschlag, dem Hund die Möglichkeit zu geben, den Stress abzulaufen, aus diversen Gründen nicht geht.

    Oder anders: es baut sich bei der Hündin immer mehr Stress auf, ohne dass sie das irgendwie kompensieren kann.

    Ja, ich verstehe, dass das nicht schön ist, das so zu lesen.

    Aber ich denke, für den Hund ist es auch sicher alles andere als schön, in so einem Dauerstress zu leben.

    Und das ist es auch, was ich meinte: man kauft sich doch einen Hund aus dem Tierschutz, weil man dem ein besseres Leben bei einem bieten will - da ist es doch einfach sehr schade, wenn das nicht der Fall ist und das neue Leben dem Hund mehr Stress zufügt, als er verkraften kann. Und ja, da kann man sich dann meiner Meinung nach eben auch mal die Frage stellen, ob das jetzt wirklich so sinnvoll war und man dem Hund damit wirklich einen Gefallen getan hat. Weil: der Hund hat es sich nicht ausgesucht, der muss sich jetzt halt damit arrangieren.

    Man kann sich ja mal in die Lage des Hundes versetzen: würde man ein Leben, dass einen ununterbrochen stresst, wirklich leben wollen? Vor allem, weil Hunde eben auch im Hier und Jetzt leben und nicht den menschlichen Weitblick haben, dass es möglicherweise in ein paar Wochen/Monaten/Jahren besser wird. Der Hund lebt nur im Hier und Jetzt des nicht enden wollenden Dauerstress ohne Ventil.

    Auch auf die Gefahr hin, mich komplett in die Nesseln zu setzen ... ich würde da schon drüber nachdenken, ob so einem Hund damit geholfen ist, wenn man ihn in ein Leben adoptiert, das ihn völlig aus der Bahn wirft und wo er 0 klar kommt. Finde ich echt sehr schwierig so was und kann nur bedingt nachvollziehen, warum man das tut.

    Gibt es irgendeine Beschäftigung, die du mit der Hündin machen kannst, die ihr eine ruhige, sinnvolle Betätigung bietet? Bisschen Selbstwirksamkeit gibt? So als Klassiker, gut aufgebaute Nasenarbeit?

    Die Idee, ein eingezäuntes Gelände zu mieten, find ich auch sinnvoll. Dass der Hund frei, reizarm, im bekannten Gelände Dampf ablassen kann. Weiß nicht, ob Gassigehen grad so das Wahre für den Hund ist.

    Ich bin da absolut bei dir.

    Ich finde so ein Leben in ständiger Angst auch ganz furchtbar für den Hund.. mir tun diese Hunde immer so unendlich leid..

    Aber ist bei Hunden aus dem Ausland ja zb auch gängig und da bekommt man meist böse auf die Ohren, wenn man das nicht super klasse findet. :fear: