Auf jeden Fall kommt es da auch auf die Genetika an!
Mein 12 Jahre alter Greyhoundopa hat immer noch dicke Muskelpakete an den Schenkeln und deutlich definierte, trockene Lendenmuskulatur, obwohl der nur noch ein bisschen Gassi geht und am Wochenende mal zwei Stunden Bummelspaziergang macht. Kein Vergleich mehr zu früher, aber dennoch so viel, dass mich immer mal wieder Leute auf den muskulösen Hund ansprechen. Und er war bei mir nie im Training, auch nicht als er jünger war, weil er am Bewegungsapperat solange ich ihn haben nie gesund war (Arthrose durch frühe Überlastung im Sport).
Auch manche Bull and Terrier Rassen und manche reinen Terrier (z.B. JRT) bauen gut Muskeln auf von wenig bis mäßiger Bewegung.
Ausdauer und wirkliche Leistungsfähigkeit hat so ein Hund trotzdem nicht zwingend, die kommt nur durch Training!
Aber grundsätzlich finde ich eine Stunde gemütliches Gassi für ein Lauftier wie den Hund auch etwas wenig. Mal, ok, aber nicht nur...
Kopfmäßige Auslastung in Ehren, aber für's Herz-Kreislauf-System und die Muskeln und Bänder und Gelenke ist es schon besser, wenn der Hund regelmäßig und häufig richtig auf Touren kommt, alle Gelenke gut durchbewegt und geschmiert werden, die Muskeln warm werden und trainiert werden, das Herz sich anstrengen muss und die Lunge so richtig durchgepustet wird.
Ich hab immer ein ganz schlechtes Gewissen, wenn es ich es wegen Arbeit und anderen lästigen Dingen nicht schaffe, eine große Runde mit richtig Freilauf (wo meine beiden jüngeren Hunde sich dann selbst bewegen) zu machen und versuche dass dann mindestens mit ner halben Stunde am Rad und ein bisschen Spielen in der Reithalle zu kompensieren.
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Ein Hund ist kein Lauftier, ein Hund ist ein ausdauernder Traber, ich lasse das Tempo meist selbst entscheiden. Was ich nicht mache, ist ein einstündiger Spaziergang an der lurzen Leine in MEINEM Tempo, das wäre... tatsächlich sehr wenig.
Aber ich glaube, dass ein einstündiges Programm, manchmal mehr, selten mal weniger, für den Durchschnittshund gut genug ist.
Im Winter mache ich mehr an Bewegung als im Sommer.
Und nö, ich kann einen Akita nicht einfach mal zum Bespielen lassen auf andere zurennen, braucht er nicht, kann er nicht, soll er nicht.
Adele hat einen Shiba, die sind superfokussiert, was anstrengend ist. Sie bekommen auch ihre Umgebung immer mit, denen kann man nichts verheimlichen. Sie sind sogar manchmal sehr neurotisch, keine Akita-Schnarchnasen.
Umso mehr Action die bekommen, umso mehr drehen die auf, wie Huskys. Dann muss man sie stundenlang kaputtschinden, um Ruhe zu haben. So ein Teufelskreis.
Am Fahrrad laufe ich mit keinem Hund mehr, was soll er von so einem sinnlosen Gerenne haben außer "Lauftraining"?
Da hat er mehr davon, sein Tempo selbst zu bestimmen und kurze Distanzen meisterlich zu sprinten.