Also ich kann jetzt nur aus meiner eigenen Erfahrung mit Silky, unserem roten Cocker, berichten.
Wir hatten ein ähnliches Problem, da Silky durch das Testosteron sozusagen unter Dauerstreß stand, war der Aufenthalt in der Umgebung mit anderen Rüden wirklich eine Art Spießrutenlauf. Und auch im täglichen Umgang, war es schon ziemlich heftig, mit einem Hund der dauernd unter STreß steht und der kein bißchen mit Streß jeglicher Art umgehen kann.
Unsere TÄ riet uns auch, mit einer chem. Kastra auszutesten, welche Veränderungen sich bei dem Hund andeuten. Da die Kastra den Hormonspiegel nicht kompl. herunter regelt, ist es eben nur eine Entwicklungsrichtung, die sich zeigt.
Silky bekam also letztes Jahr eine chem. Kastra-Spritze und zumindest bei ihm war die Auswirkung wirklich unglaublich. Ich dachte echt, ich hätte, im absolut positiven Sinne, einen anderen Hund an der Leine. Mein Hund war völlig ruhig und ausgeglichen (wohlgemerkt ruhig, im Sinne von freundlich und nicht schlafmützig) und fiel nicht mehr ständig von einem Extrem ins andere. Die Spritze hielt ziemlich genau 3 Wochen vor, dann merkte man direkt am Verhalten, das die Wirkling nachläßt. Da wir die Woche drauf in Urlaub fuhren und ich nicht mit einem frisch operierten Hund nach Italien wollte, bekam er noch eine 2. Spritze und diese hat das ERgebnis der ersten Spritze voll bestätigt.
Nach unserem Urlaub wurde Silky dann im Oktober kastriert und ich habe es bis heute nicht bereut. Nicht nur, daß wir uns jetzt auch auf vollen Agility-Turnierplätzen an dicht an dicht stehenden Zelten vorbei bewegen können, ohne daß es Streitereien gibt, auch im täglichen Umgang ist er sehr viel ausgeglichener, selbst bei Streßsituationen wie dem TA, bei dem Silky früher regelmäßig ausgeflippt ist, läßt er die Dinge über sich ergehen. Gerade gestern hatte er eine äußerst unangenehme Augenuntersuchung, die ohne Narkose gemacht werden mußte und er hat zwar ein bißchen gejammert, aber keinen Versuch gestartet, alle Beiteiligten die Hände zu perforieren (sicherheitshalber hatte er, wie immer beim TA, den Mauli auf, aber es wäre tatsächlich auch ohne gegangen, noch vor einem Jahr wäre dies undenkbar gewesen).
Silky hat kein bißchen an Temperament verloren, ist aber grundsätzlich geduldiger und freundlicher geworden. Allerdings die alten Erzfeinde, aus seiner Vorkastrazeit, die mag er auch heute noch nicht leiden, mir scheint aber, das ist eher so was wie Gewohnheit.
Das Einzige, was ich etwas bedauere ist die Fellveränderung, sein vormals schönes Cockerfell ist fluffiger und dicker geworden, aber das war ziemlich klar, das dies passiert und ich denke mir, was ist ein bißchen Optik gegen eine entspanntes, glückliches Leben.
Ich finde persönlich die chem. Kastra eine gute Möglichkeit auszutesten, was es für Veränderungen geben wird. Es gibt Hunde, bei denen zeigt die Spritze keinerlei erkennbare Wirkung, andere wiederrum werden zu absoluten Nachtkappen. Dann habe ich aber immer noch die Möglichkeit mich gegen die Kastra zu entscheiden. Irgendwelche wie auch immer erkennbaren Nebenwirkungen hatte die chem. Kastra bei Silky nicht.