Wobei „reserviert“ nicht gleich „reserviert“ ist.
Border Collies gelten als „reserviert“ gegenüber Fremden.
Das sieht bei Mulder so aus:
Leuten, denen wir beim Gassi gehen begegnen, nimmt er nicht wahr.
Leute die ihn freundlich ansprechen, die ich begrüße oder ins Haus hole, werden angeschnüffelt und dürfen gerne streicheln.
Leute zu denen er nicht darf werden ignoriert.
Wenn er in Arbeitsstimmung ist, können sich alle auf den Kopf stellen, die sind für ihn nicht existent.
2 mal hat ihn in der Stadt, für ihn und mich überraschend, jemand gestreichelt. Da war ich einfach froh, dass er Fremden gegenüber nicht misstrauisch ist. Ein anderer Hund hätte verständlicherweise geschnappt.
Nikus_
Ich würd mich nicht zu sehr auf das Verhalten Fremden gegenüber versteifen.
Ein reservierter Hund, bei dem man penibel darauf geachtet hat, dass auch Streichler ihn nicht überfordern, kann Fremden gegenüber entspannt sein und sie als nützliche Rückenkratzer sehen.
Und ein aufgeschlossener Hund wird höflicher und gleichgültiger, wenn Fremde sich nicht lohnen, weil sie nicht füttern dürfen. Und wenn man ihm zeigt, dass man nicht aktiv beschwichtigen muss. („Ich spring ihn an, bevor er mich anfasst...“)
Hast du schon Border Collie getroffen, die nicht in Arbeitsstimmung waren? Es gibt einige, die zwar nicht von sich aus darum betteln, aber in der richtigen Stimmung sehr schmusig sind.
Du musst nicht alle Rassen aussortieren die „reserviert“ genannt werden. Mach dir ein Bild davon, was das wirklich heißt.
Und umgekehrt wünschen sich manche eine Rasse, die nicht everybody’s darling ist, weil es viel Arbeit macht, aufzupassen dass nicht jeder füttert und erst streichelt wenn sich der Hund beruhigt hat (oder eben auch gar nicht streichelt, wenn es noch zu viel ist).
Aber dann wählt man eine Rasse, die Fremde wirklich nicht sonderlich mag, und dann hat man genausoviel Arbeit, damit der Hund nicht ständig bellt und sich aufregt, nur weil ihn jemand anspricht.