Bezüglich „Rumgucken“:
Wenn der Hund mit wenig Ablenkung korrekt Fußlaufen kann, hat er die Übung verstanden.
Dann ist nichts daran unfair ihm das Kommando zu geben.
Alles an gewünschtem Verhalten kann mal aussetzen, wenn die Ablenkung zu groß ist.
Jetzt ist halt die Frage: Mit wieviel Ablenkung ist es realistisch zu rechnen?
Quantitativ.
Und dann gibt es noch Sorten von Ablenkung, die hat man als Mensch nicht vorher gesehen (weil irren einfach menschlich ist) oder die konnte man als Mensch gar nicht vorhersehen, weil sie diesem speziellen Hund vorher noch nicht begegnet sind.
Echte Prüfungsnervosität beim HF, zB, kann schwer künstlich zu erzeugen sein.
Absolute Sicherheit gibt es bei Menschen und Tieren eh nicht.
Dann hast du deinen Over-Training Hund, der nicht mal wegschauen würde, wenn Feuerwerk neben ihm hochgeht, weil er ja eine Korrektur befürchtet, aber du gibst die Kommandos anders weil angespannt, oder bewegst Kopf und Schultern anders, weil Siegesgewiss und super-gut machen.
Und schon zögern der Bello, oder springt zu früh in die Grundstellung— oder präsentiert einen perfekten Lauf um einen Kegel.
Du solltest gehen, weil du dich damit wohlfühlst und euch zutraust eine selbstbewusste, schöne Leistung zu zeigen.
Aber nicht, weil dich andere schicken.
Ich bin aber auch so ein Weichei — und stolz drauf! — wenn mein Hund beispielsweise in der Ablage von einer Biene umsurrt wird, sich deswegen schüttelt und etwas zur Seite geht und wieder hinlegt— dann bin ich stolz auf meinen schlauen Hund, der auf sich aufpasst.
Weil ich als Mensch dasselbe tun würde.
Aber klar, das wäre Ungehorsam.