eibwen
Es ist absolut vernünftig, wenn du sagst, dass du von Aussies und Border Collies Abstand nimmst, weil du nun mal keine Schafe hast.
Aber noch viel mehr solltest du das bei den Jagdhunden beachten.
Du hast da von Wandelroeschen einen haarsträubend katastrophalen Tip bekommen — schau mal auf die Reaktionen auf den Beitrag.
Genau um so etwas zu *verhindern* gibt es Threads wie diese.
Damit sich niemand so einen extremen Spezialisten holt, der seit Jahrzehnten dafür gezüchtet wurde dafür zu brennen zB Wild aufzustöbern.
Die verausgaben sich völlig dafür, ignorieren Schmerz und Verletzungen, sind dann wie im Rausch.
Und jetzt kaufst du so einen Hund, damit er genau das NICHT tut, sondern entspannt neben dem Rad hertrabt.
Das wird nie passieren.
Der Hund wird todunglücklich, weil er alles sein Instinkt ihm sagt falsch ist, jahrelang an ihm herumtrainiert wird eine Lektion zu lernen, die er dank genetischer Auslese gar nicht lernen KANN,
und du wirst todunglücklich, weil der Hund, der drinnen auf dem Sofa so lieb ist, draußen so spinnt.
Und das jeden einzelnen Tag.
Und Jäger sind nicht scharf drauf, einen 1-2 jährigen Jagdhund zu übernehmen, der nicht korrekt trainiert wurde, denn dann leiden die Wildtiere darunter.
Showlinien können bei manchen Rassen gemäßigter sein.
Aber es kann auch passieren, dass Hunde dabei entstehen, die dringend ihren Job tun wollen, es aber nicht mehr richtig können.
Die Lösung ist:
- einen erwachsenen Tierschutzhund zu wählen, bei dem du sehen kannst, wie er tickt: immer wieder kommen per Zufall Mixe zustande, die für dich passen können.
- einen Rassehund zu wählen, dessen Rasse schon lang für Freizeitzwecke gezüchtet wurde
- einen Rassehund zu wählen, der zumindest als „Allrounder“ und für „enge Zusammenarbeit mit dem Menschen“ gezüchtet wurde
Retriever mögen es Dinge zu tragen und zu präsentieren.
Bei der richtigen Retrieverrasse könnte Dein Freizeit-Dummy ausreichen.
Aber für einen Jagdhund der fürs Aufstöbern, Treiben, Festhalten oder Schweißarbeit gezüchtet ist, ist das finden eines Stoffsäckchens nicht ansatzweise mit Jagd zu vergleichen.
Eventuell werden auch andere kleine Hunde als Beute oder Raubwild betrachtet.
Dagegen ist das „Problem“ ob der Hund 4 km mehr oder weniger am Fahrrad läuft ein Witz.
Ich greife nochmal auf, was hier schon gesagt wurde:
Das Hauptproblem von Hunden am Fahrrad ist die Körpertemperatur.
Menschen schwitzen auf einer viel größeren Fläche, Hunde nur über die Zunge (und bisschen über die Pfoten).
Darum geht’s.
Beinlänge und Muskeln sind da zweitrangig. Jeder gesunde Vierbeiner erreicht Geschwindigkeiten, von denen man als Mensch nur träumen kann.
Aber überhitzen können Hounds und Jagdspezialisten am Rad genauso. Eher mit dem Zusatzbonus, dass über ihr Limit gehen und umkippen.
Wenn‘s blöd läuft stehst du dann an einem schönen Frühlingstag vor nem sterbenden Hund.
Da hat eine gemäßigte Rasse, die vorher langsamer und „lustloser“ wird, einen großen Vorteil.