Beiträge von Gandorf

    Statistiken schön und gut.

    Aber manchmal hilft auch, aus der Blase herauszutreten und einen frischen, nüchternen Blick auf die Materie zu werfen.

    Auf der einen Seite glaube ich absolut, dass jeder Mensch etwas braucht, was ihm *wirklich* Freude macht.

    Und wenn das Schokolade ist, dann ist das Schoki und der Tip “Iss nen Apfel!” wird einfach nicht funktionieren.

    Auf der anderen Seite verrennt man sich gern mal, wenn man sich zu lange nur in seiner schönen, heilen Welt bewegt.

    Wenn es nicht nur ein junger, gesunder, netter Hund sein muss, sondern nur eine ganz bestimmte Rasse, Geschlecht, Typ, Begabung und besondere Farbe —- sonst geht der GAR nicht.

    Dann frage ich mich: Sind wir vielleicht an Hunden schon zu verwöhnt und übersättigt?

    Wie jemand, der sich täglich kiloweise Sahnetorten kauft, um dann nur die Kirschen runter zu essen?

    Wäre ein Teil der Energie, den wir darauf verwenden den schönsten Ausstellungshund und geilsten Sporthund zu erzeugen (wie lang macht uns das glücklich? Bis die Konkurrenz aufgeholt hat?)

    nicht anderenorts besser aufgehoben?

    Ich rede nicht vom Ende der Rassehundezucht.

    Sondern nur, dass man sich mal überlegt, was wirklich elementar ist,

    und ob 350 Hunderassen (teilweise in genetischen Sackgassen), falsche Löckchen oder Hundertstel Sekunden die die Welt bedeuten etc.

    wirklich noch verhältnismäßig ist.

    Oder ein bisschen verrückt.

    Eventuell auch eine Art von Verfall.

    Wenn ein Hund. Einfach als Hund ohne “das Besondere” nicht mehr genügt.

    rinski

    Rückmeldungen sind wichtig.

    Ich möchte dir für die Fotos danken.

    Auch wenn das nicht die ersten Fotos und Berichte von Straßenhunden sind, die ich sehe.

    In mir haben sie diesmal noch mehr bewegt, als sonst, vielleicht braucht es manchmal doch die Wiederholung, damit eine Erkenntnis einsickert oder sich ein Entschluss festigt.

    Ich werd das mein Leben lang nicht vergessen und definitiv bei der Wahl des nächsten Hundes oder des nächsten sozialen Engagement danach handeln.

    Es ist nicht nur ein Einzelschicksal, sondern meine Masse davon. Tiere die wir so geformt haben, dass sie nicht ohne uns können, und dann lässt die Menschheit sie unverschuldet im Stich.

    Nicht als Politikum oder philosophische Frage.

    Sondern jeden einzelnen armen Hund.

    Und ja, auch die armen Menschen. Wo man sagen muss, am Härtesten trifft es genau die, die noch ein Gewissen und Mitgefühl haben.

    Kann mir ja nicht vorstellen, dass der Hund fröhlich seinen Ball apportiert hat und die Oma daraufhin quer über die Straße lief und einen Frontalangriff mit Schuh gestartet hat...Wäre ich da mit 2 kleinen Kindern unterwegs und uns bedroht ein Hund, würde ich allerdings auch einsetzen, was ich halt grad zu Verfügung hab. Man legt sich doch in Begleitung zweier Kinder nicht grundlos mit einem Rottweiler an...

    Gerade wenn Kinder dabei sind, greifen manche Menschen leider besonders schnell zu starken Mitteln. Dass aus Angst überreagiert wird, ist ja nicht super ungewöhnlich.

    Ich sage nicht, dass das hier so passiert ist! Aber ich wäre ehrlich auch nicht allzu geschockt, wenn herauskommen würde, dass der Hund beim Versuch an seinen Ball zu kommen schlicht zu nah an die Frau und ihre Enkel gekommen ist und die Frau aus Angst (wie viele Menschen haben Angst vor Hunden...besonders vor großen, schwarzen Hunden. Und dann noch ein kräftiger Rottweiler...?) schon auf "Gegen"angriff gegangen ist. Um sich und ihre Enkelkinder vor einer gefühlten Gefahr zu beschützen. Sowas sieht und hört man einfach zu oft, als dass ich es momentan schon ausschließen würde.

    So oder so hätte das aber auf keinen Fall passieren dürfen und ich hoffe das alle sich komplett erholen

    Ernsthaft.

    Welcher Besitzer eines Gebrauchshundes ist so hirnlos und wirft Beute auf der Straße in eine Passantengruppe mit kleinen Kindern?!

    Wenn man sich mal vor Augen hält, dass die meisten Hunde ihre Aufgaben dort nicht meistern können, wenn Herrchen nicht mit Leckerli in der einen Hand und ständiges deuten mit der anderen Hand direkt daneben steht,

    dann find ich’s schon deutlich cooler, wenn alleine 1 gesprochenes Wort ausreicht.

    Und da ist Trouble wirklich eine ganz andere Dimension: erledigt die Aufgabe ohne das Frauchen überhaupt in Sichtweite ist.

    Spricht auch für die Intelligenz des Hunde:

    2 mal darf man den Parkour ausprobieren. 2 mal dieselben bekannten Aufgaben in derselben Reihenfolge.

    Danach ist es kein großes Rätsel mehr.

    Gerade in den ersten Folgen hat man doch gesehen, wie sehr sich RTL bemüht hat bloooooooß keinen Border Collie zu zeigen.

    Was ja ok und verständlich ist.

    Da waren jetzt mindest genauso viele: dicke Russels, Riesen-Doggen, Neufundländer und Afghanen.

    Unfair finde ich, wenn man Hunde kritisiert gerade weil sie gut mit ihren Menschen zusammen arbeiten und nicht übergewichtig sind.

    Ist das nicht völlig sinnlos?

    Hunde, die keine Ahnung haben, was ihr Mensch ihnen sagen will, die unmotiviert, unsicher oder desinteressiert sind, trifft man zu Hauf auf der Straße und im Bekanntenkreis.

    Ein interessierter Shiba, der mutig und freudig in den Pool springt, genauso wie das Windspiel und der Sheltie —- DAS ist mal ne Sensation!

    Und wer mal nen Säugling hatte, der hat auch Hochachtung vor jeder Frau, die mal so “Nebenbei” nicht nur Familie und Beruf meistert, sondern auch noch was Neues mit dem Hund trainiert.

    Ich kann da Troubles Frauchen verstehen: Man ist glücklich genug, wenn überhaupt “der Laden läuft”.

    Zeit, die man dann nur mit dem Hund verbringen kann wird selten und man lernt sie sehr zu schätzen.

    Wenn dann als Sahnehäubchen noch bei rausspringt, dass man ein drittes Mal bei Top Dog ins Finale kommt, dann ist das nichts, das man ernsthaft zu hoffen wagt.

    Ich wäre (bin) auch mächtig stolz auf nen Hund, der Familienleben und “Sport” so toll macht und nen Mann, der einem ermöglicht, sich eine kleine Leidenschaft aus der kinderlosen Zeit zu bewahren!

    Ich denke auch für einen sehr abgeklärten Tierarzt, auch wenn er rein rational so einem Beschluss zustimmt,

    wäre es psychisch hoch belastend im Akkord 120 Hunde einzuschläfern.

    Drei Tage lang wäre er nur mit Einschläfern beschäftigt, wenn‘s reicht. Das sind ja alles keine Hunde, die sich entspannt behandeln lassen.

    Ok, keine Ahnung welche Diskussion du hier gerade führst, es ist aber offensichtlich nicht die, die wir auf der Seite vorher hatten und aus der zu zitiert hast.

    Eine Rasse ist eine gemeinsame Vorliebe einiger Menschen, die sich jederzeit ändern oder auch erlöschen kann.

    Eine Rasse ist kein Modegag, den man zur Sommer- und Wintersaison einfach mal ändern kann, weil man gerade lustig ist und sie nicht mehr zum neuesten Trend passt.

    Änderungen in der Zuchtrichtung bringen weitreichende Konsequenzen mit, auch wenn das viele Leute immer nicht sehen wollen.

    Klar kann man.

    Rassen haben sich schon immer geteilt, vermischt und verändert.

    Rasse-Entwicklungen sind eine ur-demokratische Sache:

    Züchter verkaufen nur an Gleichgesinnte.

    Käufer kaufen nur bei Gleichgesinnten.

    Funktioniert 1A bei den Züchtern von working sheepdogs.

    Wenn es aber nur eine Handvoll Menschen gibt, die dein spezielles Idealbild einer Rasse teilt,

    dann kannst du dich auf den Kopf stellen und mit den Zehen wackeln:

    dann züchtet und kauft halt ein Teil für Agility.

    Seh‘s doch mal so:

    Wären es tatsächlich nur einige Irrläufer, würd es hier keiner erwähnen und sich kein Züchter auf sie ausrichten.

    Gerade wenn es „Egomanen“ wären (ich bezweifle, dass alle anderen aus reiner Selbstlosigkeit Hundesport betreiben :D ), täten sie sich keinen unpassenden Hund an.

    Kelpies und Cattledogs sind im Vergleich dazu schnell wieder abgeebbt.

    Rassezucht gone wrong?

    Sehen entsprechende Züchter und Käufer anscheinend nicht so.

    Ist diese - oder jene - Rasse noch zu retten?

    Solange genügend an einer Rasse interessierte MENSCHEN da sind

    —- und genau DAS möchten Einige hier nicht wahrhaben —

    wird es Hunde dieser Art noch weiterhin geben.

    Werden alle Rassen mit geschlossenen Zuchtbüchern überleben?

    Wie alt seid ihr denn? Denkt doch mal daran zurück, wie sehr sich Deutschlandshundepopulation seither verändert hat!

    Ich rechne FEST damit, dass bis 2043 zwei bis drei Rassen ausgestorben oder durch Hybride (zB Continental Bulldog) ersetzt worden sind.

    Zumindest was FCI Zucht und geschlossene Zuchtbücher betrifft.

    Vielleicht ist es bei der ersten Rasse schon 2033 soweit.

    Das „Wohl der Rasse“?

    Was soll das sein? Eine Rasse ist eine gemeinsame Vorliebe einiger Menschen, die sich jederzeit ändern oder auch erlöschen kann.

    Selbst ein in Worte gefasster Standard bedeutet nicht, dass die Hunde jemals genau so waren, sind oder sein werden.

    zB

    In keinem Standard steht drin, dass die Hunde nach Luftröcheln sollen und laut Standard sind es charakterlich auch die reinsten Engel.