Ich klinke mich nach intensivem lesen auch mal ein, finde die Diskussion ganz interessant, vor allem, weil man in vielen Beiträgen erkennen kann, dass einfach sooo viele sehr rücksichtslos durchs Leben gehen. Berichten ja viele von uns hier von solchen Erfahrungen, wo das Gegenüber mit Hund von einem fordert, man solle sich eben selber kümmern, anstatt sich selbst mal kurz "einzuschränken" oder auch Fehler mal einzusehen.
Ich persönlich hatte bis jetzt viel Glück, aber ich finde es auch nervig, wenn mein Junghund zum Beispiel offensichtlich gerade sein Spieli sucht (meistens gucken uns die Leute beim Verstecken sogar aus der Ferne zu), findet und bringen will, das dann aber abbrechen muss, weil ihn ein angerannter Hund fast umrennt und sein Spieli klauen will (meist klappt das, weil Alf das nicht verteidigt bis jetzt und auch völlig verunsichert fallen lässt). Schlimm ist das jetzt nicht, niemandem passiert da was, wobei das bei nem Hund der seine Beute verteidigt (und ich vermute das kommt bei Alf noch, ist ja erst 9 Monate alt) wohl recht oft anders ausgehen könnte.... Aber es nervt, mit einem einfachen Rückruf könnte man das verhindern und viele Situationen bei den hier berichtenden sind ja sicher auch mal kritisch, gesundheitsgefährdend oder störend. Ich habe kein Problem damit, wenn der Rückruf mal nicht klappt und dann eben doch mal einer angestürmt kommt, aber ein nettes "Entschuldigung" kommt ja auch vielen nicht mehr über die Lippen.... Ich erwarte auch nicht, dass ich auf einer kleinen Wiese die für alle da ist in Ruhe üben kann und mir die Leute aus dem Weg gehen müssen, das ist gar nicht nötig. Wir achten auch drauf, dass wir solche Übungen machen, wenn nicht gerade ein Hund naht. Aber viele kommen ja schneller als man gucken kann angerannt, aus Entfernungen, die manchmal echt krass sind....
Ich finde es ist iwie ein gesellschaftliches Problem, dass auf der Hundewiese (die zumindest bei uns groß genug für alle ist und Platz zum ausweichen bietet) anfängt und sich auf jeden Lebensbereich ausweiten lässt. Viele sehen es einfach nicht mehr ein, auch mal Rücksicht zu nehmen, weil man sich selbst in seiner Freiheit dann ja mal kurz einschränken müsste. Mal kurz den Hund ranrufen, weil dort vorn einer üben will, weil ein anderer offensichtlich krank ist oder unverträglich, manche bekommen es ja nichtmal hin, wenn ihnen Kinder entgegen kommen oer Jogger, die vielleicht Angst haben. KLar, ist es nicht offensichtlich, dass der entgegenkommende Hund keinen ontakt wünscht, dann sollte man das schon kurz mitteilen. Seh ich auch so! Geht ja auch nicht anders, manchmal sieht man es ja doch nicht sofort und dann ist ein nettes "tschuldigung, miener darf grad nicht, kannst du deinen kurz zurückrufen bitte?!" ja nur gut für alle Beteiligten!
Ich finde, das ist alles selbstverständlich und die meisten bedanken sich sehr nett. Viele scheinen aber der Meinung zu sein, dass sich die Welt um sie zu drehen hat und lassen ihre Hunde ja trotzdem flitzen, selbst wenn man sie höflich gebeten hat, dies kurz mal nicht zu tun (vielleicht würde ein Rückruf dann eh nichts bringen.....) Dass wir dann ganz schön Probleme bekommen (nicht nur mit den Hunden), wenn jeder so denkt, sieht iwie kaum einer ein. Und DAS nervt mich so. Weil es so oft vorkommt, weil ich selbst versuche, auf jeden soweit Rücksicht zu nehmen, wie ich es selbst gerne erleben würde, weil es dann viel harmonischer und einfacher sein könnte. Und weil man sich doch keinen Zacken aus der Krone bricht, sondern meistens ja sogar noch einennetten Blick geschenkt bekommt. Auf der Hundewiese und im Leben.
Alle die sich hier zu Wort gemeldet haben, scheinen ja selbst auch Rücksicht zu nehmen so gut es ihnen möglich ist und sind dann verständlicherweise genervt und enttäuscht, wenn andere meinen, die Wiese ist nur für ihren (meist ja schlecht abrufbaren) Hund da und die einen dann auch noch anpöbeln, weil man es wagt nett und freundlich zu sagen, man würde gerne üben, spielen ist grad schlecht und das Spieli hätten wir auch gern wieder. Aber wie oft trifft man auf Leute, die es einfach nicht einsehen, die denken, dass ihr Wille jetzt durchgesetzt gehört, dass jeder Hund, den sie treffen nur da ist, um mit ihrem zu spielen und alle anderen eben mitmachen oder woanders hingehen sollen. Ellenbogenmentalität und Respektlosigkeit, auf Rechte beharren, aber keine Pflichen erfüllen wollen. Das kommt mir (und euch sicher auch) so oft unter und auf der Hundewiese ist es genau das selbe. Und es nervt. Nicht die einzelne Situation, sondern insgesamt.
Niemand erwartet übertriebene Rücksichtnahme, nur ein bisschen Umsichtigkeit, mal ein kleines "Hier" und erst flitzen lassen, wenn der andere sein Spieli gebracht hat oder eben mal kurz für 10 m an die Leine, weil der andere eben nicht so gut mit anderen klar zu kommen scheint. Das sieht man doch mit etwas Menschen- und Hundeverstand und dann ist doch allen ein angenehmeres Spazierengehen möglich. Und dann bräuchte es auch keinen Hundeknigge oder endlose Diskussionen, einfach nur ein bisschen Rücksicht hier und da. Aber viele (und damit meine ich niemanden hier, klingt zumindest nicht so :)) nehmen sich halt so viel Freiheit raus wie möglich, frei nach dem Motto "was kümmern mich die anderen". DAS finde ich so schade und DARÜBER rege ich mich dann auf.
So, auch mal Luft gemacht.... ist doch so, oder ?! 