Erst einmal finde ich es super, dass du dir so viele Gedanken machst!
Kurz zu mir: ich bin jetzt 29 und habe mit 15 einen ersten eigenen Hund, einen Deutsch Drahthaar, bekommen. Hab mit ihm Abi gemacht, Studiert, bin mit ihm in meine erste eigene Bude gezogen, dann in die Großstadt. Hab das, was dir evtl noch bevorsteht also durch und weiß um die Vor- und Nachteile.
Ich an deiner Stelle würde mich mit deiner Mutter hinsetzen und über "worst case" Szenarien nachdenken. Was ist, wenn du es im Studium nicht schaffst, dich angemessen um den Hund zu kümmern? Klar kann man sich auch ein bisschen nach dem Hund richten, aber du kannst auch deine Lebensplanung nicht von deinem Haustier abhängig machen. Ich zB musste ein halbes Jahr weg und konnte den Hund nicht mitnehmen, das hätte ich nur ändern können, indem ich meinen Wunsch vom Studium bei der Polizei aufgegeben hätte. Für so einen Fall bräuchtest du deine Mutter im Boot.
Was ist wenn dir im Abistress das frühe Aufstehen jeden Tag einfach zu viel wird und du nach der Schule über Wochen lernen musst, um entweder zu bestehen oder auch deine dir selbst gesetzen Ziele zu erreichen? Da bräuchtest du auch jemanden, der evtl mal die große Runde am Morgen übernimmt oder die am Nachmittag. Was ist zB mit der ABi-Tour (macht man sowas noch?)? Würde deine Mutter den Hund vielleicht doch alle paar Jahre mal für ne Woche nehmen, damit du solche Dinge nicht verpassen musst (wenn dir das wichtig ist...und ich sage dir, mach es mit, Jahre später ist man froh drum) oder dein zukünftiger Freund vielleicht auch mal ohne Hund weg will (soll ja vorkommen...)
Kurz und ganz ehrlich: ganz alleine ist das "Projekt Hund" nur schwer zu schaffen für einen jungen Menschen, der noch viele Veränderungen und Entscheidungen vor sich hat und in denen auch nicht immer Rücksicht auf den Hund nehmen kann und sollte. Da braucht man immer mal jemanden, der auch mal länger (evtl Monate) einspringt und sich um den Hund kümmert. Ich hatte meine Eltern und einen Bekannten meiner Eltern, ohne hätte ich ihn abgeben müssen. Und auch mit habe ich oft sagen müssen "nein, ich muss heim, kann nicht mit, der Hund". Man verzichtet auf einiges, das sollte ienem bewusst sein und man tut es nicht immer gerne! Egal wie doll man den Hund liebt!
Dann denke nochmal über Rasse und Größe deines Hundes nach. Ich schreibe das hier öfter: ein kleinerer Hund passt mMn einfach besser zum Schüler- und Studentenleben (letzteres findet ja meistens in einer größeren Stadt statt). Er reist einfacher mit Bus und Bahn durch die Weltgeschichte (passt in eine Box/Tasche, muss nicht zahlen, lässt sich auch mal "unter den Arm klemmen), kann evtl sogar mit in die Uni, lässt sich bei gemeinsamen Unternehmungen mit Freunden einfacher auch mal mitnehmen, weil er eben auf den Schoß passt oder in eine Tasche oder in nen Korb am Fahrrad ect. Auch haben weniger Leute Angst vor kleineren Hunden und bei Vermietern hat man es schwer mit nem großen Hund. Ich hatte ja nen recht großen Hund (gut 30 kg, 65 cm) und das war schon oft schwierig bzw ich habe dann eben auf einiges verzichtet, weil der große Hund eben nicht bei Kumpels mit ins Auto gepasst hat bzw die das nicht wollten usw usw. da verzichtet man nicht immer freudig dem Hund zurliebe, sondern ist auch mal maulig und verpasst eben auch was. NIcht falsch verstehen, Charly war es immer wert, aber es gibt gerade im Studium so viel zu erleben, da ist es schade, verzichten zu müssen und man tut es nicht immer gerne! Auch kommt ja iwann die Zeit, in der man nicht immer daheim übernachten möchte, weil man jemanden kennengelernt hat.... auch da lässt sich ein kleinerer Hundefreund meist besser "kurzfristig umsiedeln"...
Man muss auch wissen, dass es schon anstrengend ist, wenn man nach der Uni zB heim kommt und eig noch was unternehmen will, iwas ansteht wo man gerne dabei wäre und man dann aber eben einfach nein sagen muss, weil der hUnd ja shcon so lange alleine war und nicht mit kann. Man plant dann viel um den Hund herum und das in einer Zeit, in der man so unabhängig wie nie ist normalerweise.
Ich sage dir ganz ehrlich: das ist nicht immer einfach und macht nicht immer Spaß!
Ich hatte den Plan, wenn mein Charly nicht mehr ist, mir zB nen Parson Russel oder etwas in ähnlicher Größe (Rasse war mir eig egal) aus dem TS zu holen, einen kleineren Hund, der aber robust und kernig ist. In der Großstadt in einer Wohnung fand ich das passender. Hätte sich mein Leben dann so geändert, dass die Haltung eines weiteren großen Hundes möglich gewesen wäre, hätte ich mir dazu wieder einen Drahti geholt. Aber eben erst mit genug Platz und vor allem mit Partner. Nun hat sich mein Leben bereits bevor Charly gestorben ist so geändert, dass es doch wieder direkt ein Drahthaar wurde, aber nun lebe ich auch nicht mehr alleine und in einer großen Wohnung, da passt das wieder.
Deine Traumrassen sind ja für einen Anfänger auch nicht unbedingt ohne... vielleicht kannst du dir vorstellen, die Haltung eines solchen Hundes auf einen Zeitpunkt in deinem Leben zu verschieben, zu dem er da besser rein passt und bis dahin einem Hundekumpel ein Zuhause gibst, der aktuell und auch die nächsten Jahre vielleicht besser in dein Leben passt?
Ein etwas kleinerer Hund (nicht ganz mini) aus dem Tierschutz oder Tierheim, der vielleicht schon alleine bleiben kann, ein kleiner Menschenfreund ist und nicht unbedingt ein Angstproblem hat/sehr introvertiert ist, könnte ich mir gut vorstellen. Und dann solltest du dem Hund so viel Zeit zum Einleben gönnen, wie du irgendwie kannst. Am Ende der Sommerferien bedeutet wie lange? 2Wochen? Finde ich persönlich zu wenig, wenn er dann danach auch mal 6 Stunden allein bleiben muss. Es sei denn, deine Mutter oder Großeltern könnten sich dann in dieser Zeit kümmern. Dann verschiebe es lieber uach die nächste Sommerferien und plane die ganzen 6 Wochen nur für den HUnd ein. Einen Hund, der noch nicht alleine bleiben kann, wirst du in dieser Zeit aber nicht so weit bekommen, dass das danach 6 STunden geht. Unserer ist jetzt 14 Monate alt und schafft 6 Stunden nur alle paar Wochen mal und auch nur gegen Abend, wenn der Tag ihn gut gefordert und müde gemacht hat.
Grundsätzlich würde ich dir von einem Hund abraten, wenn deine Mutter und Großeltern nicht bereit sind, den Hund auch mal zu betreuen, auch regelmäßig wenn du in der Schule bist. Das muss nicht unbedingt bedeuten dass sie ihn doll beschäftigen, aber zumindest, dass der Hund in der Zeit, wo du in der Schule bist, bei ihnen sein könnte. Und bedenke, dass ein Hund nicht nur ein großer Gewinn, sondern auch eine ebenso große Einschränkung bedeutet, die im Studium und der Schulzeit nicht immer gerne hingenommen wird, auch wenn man vorher denkt, man mache es gerne.....man wird gewisse Dinge verpassen.
Denk in Ruhe nach, etwas Zeit hast du ja noch!