Also ich habe mit Alf mit 5 Monaten angefangen. Er hatte sehr viel Freude am Lernen und der Arbeit mit mir, das sowie seine Koordination und sein Selbstbewusstsein wollte ich gerne fördern. Welpen-/ Junghundgruppe war gar nichts mehr für ihn, mit anderen Hunden hat er nur selten gespielt (kam meistens zu uns und wollte was mit uns machen), außerdem hatte er genug Kontakte und die Gehorsamsübungen habe ich im in eigener Sache beigebracht, da brauche ich keine Gruppe zu. Dennoch finde ich auch das Arbeiten mit anderen Hunden in der Nähe wichtig und da Alf das schon gut machte, wollte ich auch das weiter führen. Es ging mir also gar nicht vornehmlich um den Sport an sich, sondern um das, was der Hund dadurch fürs Leben lernt.
So sind wir in eine Anfängergruppe in unserem Verein, haben dort junghundgerecht mittrainiert, Kontaktzonen, Tunnel, durch die Ausleger laufen, "Baby-Slalom", meiner Hand folgen, altersgerechte Mini-Parcoure usw. Hat super Spaß gemacht und bei Alf habe ich gemerkt, dass er (wie gewünscht und vermutet) mehr und mehr lernte, sich an mir zu orientieren und sich auch länger zu konzentrieren. Sobald er überdrehte (kommt rassebedingt nicht so schnell vor) wurde runtergefahren, alles wurde mit Ruhe und Geduld aufgebaut. Wobei auch mal eine Runde gerenne eben hingenommen wurde, wie Chasingrainbows schon schrieb, ist Agility eben auch für den Hundekopf anstrengend (und für den des Menschen auch!!), gerade so ein junger Hund lernt da auch, sich und seine Kräfte zu zügeln (Impulskontrolle!!), da geht es dann auch schon mal mit ihnen durch. Es wurde drauf geachtet, dass das nicht überhand nimmt, aber wurde als altersgemäß normal angesehen, was ich sehr gut fand.
Ich würde es wieder so machen, uns hat es viel gebracht, wir sind so noch mehr zusammengewachsen durch die gemeinsamen Lernfortschritte, Alf hat viel gelernt und es hat ihm immer Spaß gemacht. Aber da muss dann auch jeder auf seinen Hund gucken und entscheiden, wie gut er schon Ruhe halten kann, wie reizempfänglich er ist und wie viel er schon aushalten kann. Er sollte schon in der Lage sein, die Übungen, die er bisher beherrscht, auch unter Ablenkung mit anderen Hunden auszuführen und sich auf dich zu konzentrieren. Beim Agility mit viel neuen Dingen anzufangen, wenn er das noch nicht kann, halte ich für schwierig. Das kannst nur du einschätzen.
Vom zu Hause selbst "dran rumdoktern" halt ich auch nichts, Hausaufgaben vom Trainer sind ok, aber mit eigenen Geräten macht man am Anfang nur was falsch, als dass es gut für den HUnd wäre.
Zum Röntgen: ich überlege auch hin und her, kann mich aber nicht dazu durchringen, es zu machen. Es gibt bei Alf keinerlei Anzeichen für irgendein Leiden, kein erhöhtes erbliches Risiko und da so vorsorglich zu röntgen finde ich irgendwie schwierig. Wenn, dann erst, wenn das Wachstum komplett abgeschlossen ist (Alf ist jetzt 15 Monate, da könnte man wohl langsam). Mein Gedanke dazu: Ich habe auch mein Leben lang Sport gemacht und keiner kam auf die Idee, das Kind vorher ordentlich durchzuchecken, ob es evtl iwas an den Knien, der Hüfte oder der Wirbelsäule hat.... Bei Hunden mit genetischer Neigung zu diversen Gelenkproblemen mag das sinnvoll sein, die hat meiner nicht und macht einen völlig gesunden Anschein (laut Tierarzt und Physiotherapeuten-Nachbar für Hunde), da lasse ich das wohl bleiben.