Beiträge von gorgeous2000

    Da Du Dich ja mit Hunden scheinbar gut auskennst und auch mit ihnen arbeiten willst, kannst Du vielleicht noch mal genauer bei den klassischen Jagdhundrassen schauen.


    Vielleicht Deutsch Kurzhaar, Setter, Vizsla oder wenns doch kleiner sein soll, Springer Spaniel, Bretone - irgendwas in diese Richtung?
    Vielleicht auch aus dem Tierschutz? Spezielle Jagdhundvermittlungsseiten. Auch da gibt es ab und an Welpen und Junghunde.


    Oder mein Favorit neuerdings, der Spinone Italiano, der ist aber vom Stockmaß her zwar größer (um die 70 SH), aber ruhig und gelassen, aber trotzdem ein guter Arbeiter und toll im Umgang mit anderen Hunden. Bei den Züchtern muss man nur gut gucken, die Zucht geht gerade in eine nicht so tolle Richtung, weil jeder was anderes will. Einige verkaufen nur an Jäger, andere an Mantrailer, Dummyleute und andere geben sie als reine Familienhunde ab, was ich recht fahrlässig finde. Und auch bei den Spinone gibt es lustige Typen und reine Langweiler. Meiner ist ein Mittelmaß, ruhig und gelassen, aber nicht phlegmatisch, wenn man arbeiten will, ist er begeistert dabei, viel Will-to-please und zeigt ruhiges und unermüdliches Arbeiten. Ich arbeite mit ihm im Dummybereich, allerdings auch ohne große Ambitionen, denn in dem Bereich wird er mit den Retrieverarten niemals mit halten können. Denen liegt es einfach mehr im Blut.


    Mein erster Hund war ein Deutsch Kurzhaar, auch den empfand ich als absolut leichtführig, aufgeräumt, wesensfest, toll zum Arbeiten. Er kam aus jagdlicher Zucht, heute muss man ein bisschen schauen, aber es gibt die guten auch noch. Allerdings kann man sich das Suchen über den VDH dann schenken und muss bei den Jägern gucken. Eine nach wie vor recht gesunde Rasse.

    Ich finde die Geschlechterfrage schon recht wichtig und das sollte man auch im Vorfeld für sich selbst geklärt haben und im Zweifel vielleicht dann wirklich auf den nächsten Wurf warten.


    Ich bin ja eher der Rüdentyp, ich mag die Klarheit und das typische Rüdenverhalten. Man hat nicht solche Hormonschwankungen wie bei Hündinnen, Rüden kloppen sich vielleicht schneller mal, aber dann ist auch meistens gut.
    Dass Rüden an jede Hausecke markieren, ist eine Erziehungssache. Meine dürfen im Freilauf natürlich pinkeln wo sie wollen, an der Leine aber eher nicht und wenn, dann nicht überall hin.


    Überleg Dir, warum Du Dich für eine Hündin entschieden hattest, was erhoffst Du Dir vom Verhalten, was findest Du gut daran?


    Beim Geschlecht umzuentscheiden, nur weil das Wunsch-Geschlecht nicht dabei ist, muss man ja nicht machen.


    Ich persönlich würde sogar auf einen Rüden aus einem reinen Rüdenwürf verzichten.

    Wenn ihr euch den Hund schon "live" angesehen habt, wieso habt ihr sie nicht auf jagdliches Talent schon angetestet? Reagiert sie stark auf Bewegungsreize, hat sie die Nase viel am Boden - solche Sachen. Auch bei einem jungen Hund kann man schon recht gut sehen, in welche Richtung das jagdliche Talent ausgeprägt wird. Jagdhund ist nicht gleich Jagdhund. Ein Vorsteher wie der DD lässt sich recht gut arbeiten, seine Aufgabe ist es Wild anzuzeigen und nach dem Schuss zu apportieren.


    Ich habe gerade zwei Welpen aus dem Tierschutz hier, die jetzt 10 Wochen alt sind (Setter x DK), da kann man schon sehr deutlich sehen, wohin die Reise gehen wird. Und auch, wie ernsthaft der jeweilige Typ arbeiten will/soll/muss - also die Unterschiede in der Charaktere.
    Bei dem einen kommt mehr der DK durch, er steht jetzt schon vor, hat viel die Nase am Boden. Bei der Hündin mehr der Setter, schnelles Handeln, weitläufige Bewegungen.


    Vielleicht solltet ihr den Hund noch mal gezielt antesten, um zu schauen, welches jagdliche Talent überhaupt vorhanden ist bzw. sollte euch die Pflegestelle da auch einiges an Auskunft geben können.


    Meine persönliche Vorliebe gehört den Jagdhunden und gerade die Vorsteher kann man sehr gut alternativ beschäftigen. Ist aber trotzdem eine Menge Arbeit und man muss schon Lust darauf haben.
    "Anti"Jagdtraining kann man mit einem Welpen von Anfang an machen (nicht hinter bewegten Reizen her laufen lassen, gutes Abbruchsignal, guter Rückruf, Umleitung des jagdlichen Talents in ein Alternativverhalten, der Hund kann sein Talent mit mir als Mensch ausleben).


    Und dennoch kann man natürlich nie sicher sein, dass der Hund nicht hinter einem Hasen her geht, wenn der vor ihm los läuft. Aber mal ganz ehrlich, wie viele Hunde würden da nicht hinter her laufen?


    Aber man kann von Anfang an drauf achten, dass der Hund einen gewissen Radius im Freilauf einhält, die Wege nicht verlässt, also nicht auf Felder oder in den Wald laufen darf und damit minimiert man schon die Chance, auf Wild zu treffen auf ein einiges.


    Also keine Angst vor Jagdhunden. Ob die Mischung so stimmt, glaube ich auch nicht. Liegt optisch vielleicht nahe, aber das muss ja nicht stimmen.

    Ich würde es nicht tun.


    Die altdeutschen Hütehundrassen wurde nur auf Leistung gezüchtet und sind richtige Arbeitshunde. Wenn man so einen Hund halten will, sollte man schon ein bisschen Wissen und Erfahrung mitbringen.
    Mit Fährtenarbeit, Agility usw. wirst Du so einen Hund nicht artgerecht auslasten können, dafür sind sie nicht gemacht und das ist nicht deren Job, unabhängig davon, welche Rasse da noch mit gemischt hat.
    Nur weil da gerade Welpen verfügbar sind, musst Du ja keinen nehmen.


    Überleg Dir vielleicht noch mal genau, welche Ansprüche DU an Deinen Hund hast, wie er sein soll, welche Charaktereigenschaften zu Dir und zu Deinem Leben passen würden.


    Zu sagen, ich schaue mal, was der Hund so machen will, ist meistens etwas schwierig.
    Eine gewisse Planbarkeit ist schon von Vorteil, dann kann man sich drauf einstellen. In erster Linie soll der Hund Dir ja Spaß machen und zu Dir passen.

    Wie alt ist er Hund?
    Leckerchen sollte man irgendwann abbauen. Zum Beibringen neuer Dinge ok, sitzt das Elernte, gibt es nicht immer für alles Leckerchen, nur noch ab und zu und dann vielleicht auch mal nicht mehr. Alles Erlernte sollte man dann unter steigender Ablenkung bewusst weiter üben.


    Ab einem gewissen Alter und wenn der Hund weiß, was er tun soll, sollten Begrifflichkeiten auch ohne Futter funktionieren. Dies setzt voraus, dass Du einen gewissen Status dem Hund gegenüber hast und Deine Wünsche an ihn auch durchsetzen kannst und musst.


    Das unterscheidet dann Dressur von Erziehung.


    Der Hund darf nicht die Wahl haben, ob er gerade Lust hat, sich mit einem netten Kunststück Futter zu verdienen, sondern er muss wissen, dass Du Dich ihm gegenüber in Konfliktsituationen auch durchsetzen kannst.


    Dies fängt dann auch beim allgemeinen Umgang mit dem Hund an, z.B. zuhause.


    Immer nur formale Dinge abzufragen, hat mit Erziehung nicht viel zu tun. Das soziale Lernen sollte immer im Vordergrund stehen.

    Ich kann Dir die Hundetrainerausbildung OWL sehr empfehlen. Viele verschiedene und auch namhafte Dozenten, es wird keine Methode verkauft, sondern man bekommt ein breites Spektrum angeboten, so dass sich jeder das rauspicken kann, was für ihn wichtig ist.
    Es wird viel Praxis vermittelt, Training mit "echten" Kunden, viel Training mit den eigenen Hunden und zusätzlich werden noch Wochenendseminare angeboten, die man dazu buchen kann.
    Zum ATN-Studium auf jeden Fall die bessere Alternative.
    Zu den anderen kann ich nichts sagen, habe aber gehört, dass die Ausbildung bei Canisland auch sehr gut sein soll.