Ich finde, bei großwüchsigen Rassen ein späteres Abgabealter ab 12 Wochen idealer, VORAUSGESETZT, der Züchter kann das Mehr an Arbeit leisten (Halsband/Leine-Gewöhnung, diverse Reize, Erlebnisse außerhalb der eigenen Hundefamilie, Kennenlernen anderer Hund usw.) und der Hund lebt noch eine Zeit lang mit Geschwistern und Mutter zusammen und nicht als Einzelwelpe.
Etwas ältere Welpen bringen schon ein bisschen mehr Ruhe und Abgeklärtheit mit, der Umzug und die Orientierung in der neuen Umgebung ist nicht ganz so dramatisch, Hunde, die später erst die Mutter verlassen, haben deutlich weniger Stress mit dem Alleinebleiben (Trennungsproblematiken sind deutlich geringer).
Meinen letzten Welpen habe ich mit 3,5 Monaten übernommen, er hatte bis dahin noch mit Mutter und drei weiteren Schwestern zuhause beim Züchter gelebt, wo es auch noch andere Hunde gab und der Züchter richtig viel Vorbereitungsarbeit abgenommen hat. Für mich war es deutlich einfacher, diesen Hund in mein Leben und meine bestehende Hundegruppe zu integrieren, viele Probleme traten erst gar nicht auf, der Hund war stubenrein, kannte seinen Namen, kannte einige Grundbenimmregeln, wie Nichtanspringen, Sitz und Nein.
Ich würde es immer wieder so machen und würde es gutheißen, wenn mehr Züchter ihre Hunde zu einem späteren Zeitpunkt abgeben würden. Bei kleinwüchsigen Rassen würde ich aber eine frühere Abgabe empfehlen.
Nur weil es erlaubt ist, Welpen aber der vollendeten 8. Woche abzugeben, heißt das ja nicht, dass es gut für sie ist.
Auch die Wissenschaft befasst sich inzwischen mit dem optimalen Zeitpunkt der Abgabe und viele Hundfachleute plädieren für eine spätere Abgabe (ab der 12. Woche).
Ich glaube, dass es Welpen immer gut tut, noch ein bisschen Erziehung durch die Mutter zu erleben, sich an den Geschwistern messen zu können, die Beißhemmung zu lernen, Frustrationstoleranz zu lernen, all das, was in einer Hundefamilie nebenbei aber gut getimt passiert.
Gerade Hundeanfänger hätten es mit einem älteren Welpen deutlich einfacher und können besser nahtlos da anknüpfen, wo ein guter Züchter aufgehört hat.