Beiträge von gorgeous2000

    Da das Thema "Leinenaggression" recht komplex ist, fand ich das Buch sehr informativ, gut geschrieben und alles Wichtige wird abgedeckt. Für mich selbst war auch nichts Neues dabei, aber ich lese solche Bücher auch nicht, um mich zu informieren, sondern, um Kunden Buchempfehlungen zu geben. Vielen hat gerade dieses Buch da schon sehr oft weiter geholfen.

    Da ich das Empfinden habe, dass das Thema Leinenaggression immer mehr wird und die meisten Hundehalter damit zu kämpfen haben (ich wüsste gar nicht, wann ich das letzte Mal an anderen Hunden vorbei gegangen bin und die NICHT gepöbelt haben), wurde es Zeit, ein Buch mal nur diesem Thema zu widmen und die ganze Thematik aufzuschlüsseln. Wie oft liest man in Foren, der Hund pöbelt an der Leine - was soll ich tun? Wie oft werden dann Tipps gegeben, die unter Umständen vielleicht das Symptom abstellen, nicht aber den Kern der Sache?

    Um an einer Leinenaggression arbeiten zu können, sollten Trainer wie betroffene Hundehalter sich mit der Thematik mehr auseinandersetzen, um dem Hund dann wirklich helfen zu können und nicht a la Rütter mit Dose und Wasser am reinen Symptom gearbeitet wird.

    Ebenso finde ich es wichtig, dass der Mensch lernt, nicht immer nur in der größten Reizlage den Hund händeln zu wollen, sondern viel, viel früher anfängt. Zuhause Dinge verändert, an Stellvertreterkonflikten und der Leinenführigkeit an sich ansetzt.

    Schön beschrieben wird, was im Hund bei einer Hundebegegnung vorgeht, welche Hormone da am Werke sind und wie wenig Möglichkeiten ich als Mensch habe, an dem Punkt dann einzugreifen.

    Ich denke, für Halter mit begegnungsproblematischen Hunden ist dies sicher ein informatives und gut zu lesendes, verständliches Buch, das ich immer wieder gerne weiter empfehle.

    Ich würde auch ein Abbruchsignal und ein Aus sicher und sauber aufbauen. Das sollte eigentlich jeder Hund von Welpe an lernen.
    Vielleicht erst mal zuhause üben, dann erst draußen. Bevor das nicht sitzt, würde ich den Hund auch nicht ableinen, um weitere Erfolge zu verhindern. Und zunächst würde ich ihn da auch erst an kurzer Leine führen, wenn ich mir nicht zutraue, schneller als der Hund zu sein.

    Und bevor ich in der Realität trainiere, würde ich mir immer einen "Verführungsparcours" machen, also auf einer bestimmten Strecke Dinge auslegen, von denen ich dann weiß, wo sie liegen und mit dem Hund diese Strecke abgehen und mein Abbruchsignal dort weiter verfeinern. Also nicht Hund mit Leine dran vorbei ziehen, sondern wirklich gezielt quasi in die Falle laufen lassen und das Aufnehmen von Fressbarem abbrechen, sei es durch Körpersprache oder dem erlernten Signal. Hemmt er sich selbst, bekommt er dann eine Superbelohnung und möglichst was viel Besseres als das, was da liegt.

    Am Hasen solltest Du momentan nach Möglichkeit noch nicht trainieren. Das wäre dann quasi erst die Abschlussprüfung oder Abitur.

    Vorerst würde ich nur in geringerer Reizlage arbeiten von leicht zu schwer.

    Wie sieht es denn mit der Standruhe bei Deinem Hund aus, wenn Du den Dummy wirfst? Ist das schwer auszuhalten für den Hund oder schafft der das locker? Wäre es beim Ball schwieriger?

    Ich würde erst die Signale ordentlich aufbauen und festigen und erst dann vielleicht erwarten, dass es am Hasen auch klappen könnte. An Wild kann man eh schlecht trainieren, aber man kann wildreiche Gebiete vielleicht während der Trainingsphase meiden oder den Hund halt an der Leine lassen.

    Einfacher wäre es natürlich gewesen, dem Hund von Welpe an diese Dinge schon mal prophylaktisch beizubringen - so mache ich es zumindest mit meinen Jagdhunden.
    Also ein gutes Abbruchsignal, sauberer Rückruf, Impulskontrolle und Frustrationstoleranz. All diese Dinge brauche ich so oder so im Alltag am meisten und der Abbruch/Abruf am Hasen ist dann das Meisterstück.

    Vorher übe ich immer ganz viel das NICHT-Hinterrennen von bewegten Reizen, sei es, das Leckerchen das rollt, das Blatt, das fliegt, der Ball, der fliegt usw. Ebenso rufe ich meine Hunde von anderen Hunden ab bzw. verbiete ihnen, da einfach hin zu laufen.
    Fürs Selbsthemmen gibt es dann eine Belohnung. Klappen all diese Ansätze gut, wird die Ablenkung gesteigert.

    Parallel dazu arbeite ich mit meinen Hunden jagdalternativ je nach Talent: Fährte, Dummy usw.

    Ebenso versuche ich in der ersten Zeit, also während der Hund noch im Training ist, wildreiches Gebiet zu meiden und außerdem ist es verboten, die Wege zu verlassen und in Wälder oder auf Felder zu rennen.
    Die Hunde sollten eine gewissen Distanz um mich herum einhalten und auch auf diese Distanz kontrollierbar sein.

    Ich würde tippen, dass es sich um die "neuen" Farbschläge wie charcoal, champagner und wie sie alle heißen handelt und vermute, dass da was anderes mit rein gekreuzt ist.

    Der Hund wird sicher keine Papiere haben, und klar kommt der aus einer Zucht. Zucht kann ja alles bedeuten.

    Ich würde Leinenkontakte auch nicht zulassen. Da hat man ja das größte Problem schon erledigt.

    Dem Hund seine Meinung zu verbieten würde ich auch nicht machen. Knurren und Zähen zeigen halte ich für eine ganz gesunde Kommunikation unter Hunden, die Abstand verlangt. Also eigentlich eine deeskalierende Maßnahme.

    Natürlich wäre es schöner, Dein Hund kommt an der Leine gar nicht so in Bedrängnis, dass er das Gefühl hat, Dinge selbst regeln zu müssen. Halte an der Leine Abstand zu anderen Hunden und geh zügig vorbei.

    Kommt ein freilaufender Hund oder ein ignorantes Herrchen-Hund-Gespann, bring Deinem Hund bei, auf Kommando hinter Dich zu gehen oder stell Dich vor Deinen Hund und regel die Situation selbst, indem Du den anderen Hund blockst oder vertreibst.

    Ich denke auch, dass die Fütterung in der Summe gar nicht so eine große Rolle spielt.

    Für Magendrehungen gibt es verschiedene Gründe. Zum einen die Körperlichkeit (manche Rassen sind einfach empfänglich durch ihren Körperbau), zum anderen aber auch Stress zum Beispiel.

    Und auch ich kenne Magendrehungen fast nur, dass sie nachts passiert sind.

    In meiner Ausbildung zur Tierpflegerin in einer Hundepension hatten wir viele sehr große Hunde und des öfteren eine Magendrehung. Und da hatten die Hunde nach dem Fressen definitiv keinen Auslauf bzw. keine großartigen Möglichkeiten, sich im Zwinger zu bewegen.
    Die Doggen meiner Chefin hingegen hatten reichlich Platz und haben direkt nach dem Fressen immer wie blöde gespielt. Da ist nie was passiert.

    Ich selbst habe einen großen Hund, mache mir aber eher wenig Sorgen. Prophylaktisch (außer den Magen annähen) kann man eh nicht viel machen. Und wenn es doch passiert, wäre meine Absicherung, dass ich Symptome rechtzeitig erkennen kann und einen Tierarzt vor Ort habe, der so was auch operieren kann und der sofort zur Stelle ist.

    Ich glaube, dass heute viel mehr Menschen den Wunsch nach einem Hund haben und zudem das Besondere lieben. Jeder will ja irgendwie aus der Masse heraus stechen und das geht mit einem Hund natürlich besonders gut.

    Da reicht es vielleicht schon, dass jemand eine seltene Rasse hat, man die selbst dann toll findet und auch einen will. Auch so können Hunde in Mode kommen.

    Die Modeerscheinungen sind wahrscheinlich je nach Geografie auch noch mal anders. Und da viele Leute auch das lokale Angebot nutzen (gerade bei den Bauernhofvermehrern) sieht man manche "Rassen" dann vielleicht auch mal öfter.

    Die Medien tragen ihren Rest dazu bei.

    Hier bei uns gibt es immer noch sehr viele Labradore, Australian Sheperds, Appenzeller, dazu die ganzen knautschgesichtigen und Kleinsthunde. Wenn ich mir hier die Kleinanzeigen für meine Region ansehe, finde ich da aber auch genau diese Hunde am häufigsten.

    Vor 10 Jahren sah das Bild ganz anders aus, da gab es auch viele Labradore, aber auch Golden Retriever (die man heute kaum noch sieht) und sehr viele Berner Sennenhunde.

    Möpse und Bulldoggen eher gar nicht und Mischlinge immer sehr viele. Auch unspektakulär aussehende, da die meistens aus dem Tierheim kamen. Heute wird ja gekreuzt, was die Vielfalt her gibt und da gibt es dann die abstrusesten Mischungen, über die man manchmal nur noch den Kopf schütteln kann. Aber auch ein "Doodle" oder ein anderer Mix wie Weimaraner-Aussie (grusel) lässt einen heute vielleicht schon heraus stechen.
    Heute muss ja jeder mit seinem Hund möglichst auffallen und die bunten Farben sind total in. Oder ein sehr ungewöhnlich aussehender Hund.

    Ich habe 5 Hunde und zwei davon recht ungewöhnlich, nämlich den oben schon in einem Beitrag erwähnten Spinone Italiano und einen Tigerdackel (aus dem Tierschutz).

    Auf diese beiden Hunde werde ich total häufig angesprochen. Besonders der gescheckte Dackel kommt immer sehr gut an. Der Spinone wird zwar oft als Jagdhund enttarnt, aber kennen tut die Rasse keiner. Die Erscheinung macht es einfach. Ein großer Hund mit einem ungewöhnlichen Gesicht und einem tollen Gangwerk. Das sieht halt imposant aus.
    Wenn man Leuten erklärt, dass das ein Jagdhund ist, wollen die eh so einen nicht haben. Allerdings habe ich den Eindruck, dass auch der Spinone langsam im Kommen ist, zumindest bei einem bestimmten Klientel (Mantrailer z.B.). Dementsprechend gibt es mehr Würfe im Jahr, einige Züchter züchten schon auf Masse, die Gesundheit der Hunde leidet darunter und oftmals werden diese Hunde als einfache Familienhunde abgegeben, was ja auch sein kann, denn sie sind sehr nett und freundlich, aber Jagdhunde bleiben es trotzdem.

    Mein Griffon Nivernais hingegen ist zwar viel seltener, zumindest hierzulande, auf den spricht mich nie jemand an, weil der schon fast zu langweilig aussieht.

    Da bin ich mal gespannt, was es hier noch für Erfahrungsberichte gibt. Laut Internet soll Wales ja sehr hundefreundlich sein.

    Ich fahre im November nach Wales, eine Freundin besuchen, die dort lebt, und hatte überlegt, ob ich einen meiner Hunde (Zwergdackel) mit nehme. Da ich aber fliege und dann ab London noch mit dem Zug weiter muss, war mir das aber zu riskant. Da ich plane, da einmal im Jahr hin zu fahren, könnte ich mir vorstellen, beim nächsten Mal den Kleinen mit zu nehmen, wenn ich die Strecke kenne und einschätzen kann, ob es geht.

    Vielleicht hat jemand ja Erfahrung, wie es sich mit Bahnfahren und Hund in England verhält. Darf man da einen kleinen Hund ohne weiteres mit nehmen?