Ich sehe schon, dass der allgemeine Tenor in diesem Thread gen "Nein" oder "Abwarten" geht. Und zuerst wollte ich was ähnliches schreiben.
Aber ich mag es lieber doch anders sagen. Denn ich wollte damals (vor ca. 3 Jahren) auch unbedingt einen Hund. Ich habe es mir so vorgestellt wie du, lieber TE, auch. Ich war zwar nur Schülerin, aber meine Vorstellung war auch: Vier bis sechs Wochen bis der Welpe stubenrein ist (daher waren die Sommerferien ja iiiiideal) und danach hab ich ja jeden Tag nach der Schule Zeit und in den Pausen kann ich ja auch mit dem Hund rausgehen. Da mein Mann in Schichten arbeitet, war auch fast immer jemand zuhause.
Wie du vielleicht an meinem PB sehen kannst, habe ich eine Labradorhündin. :) Sie ist auch wirklich mein Goldschatz. Aber gerade als Welpe, vor allem aber bis vor ca. 6 Monaten hätte ich sie noch regelmäßig abgeben können. Ich lache zwar jetzt darüber, aber ich war mehrmals(!) am Rande der Verzweiflung. Sie hat gelernt, dass draußen zu machen richtig ist, aber irgendwie fand sie es trotzdem gar nicht schlimm nachts (bis sie etwa 10 Monate alt war) ihr großes Geschäft drinnen zu verrichten. Auch sonst hatten wir einige Baustellen und das, obwohl ich früher auch immer einen Hund hatte - wenn man aber selbst dafür verantwortlich ist, ist es doch nochmal was anderes, als wenn man mehrere Ausweichmöglichkeiten in Form von Eltern oder Geschwistern hat.
Ein Hund birgt viele Einschränkungen, an die ich mich gewöhnen musste. Und das, obwohl ich weder der große "Ausgeh- Typ" noch ein spontaner Mensch bin.
Ich möchte es dir nicht ausreden. Denn ich weiß, wenn man etwas wirklich will, schafft man das auch. Aber bitte, bitte geh nicht mit der rosa Brille da heran. Wenn du dir wirklich einen Welpen holen magst, dann lies dir die ganzen Beiträge hier durch, auch wenn sie viel "Negatives" enthalten. Es ist die Realität. Niemand hier kennt dich und jeder würde dir wünschen, dass du einen Welpen aufnehmen kannst. Die Wahrheit ist aber, dass die meisten Menschen in deiner Situation mit sehr großer Wahrscheinlichkeit überfordert wären. Und deine Vorstellungen auf ein Leben mit Hund klingen leider tatsächlich nicht sehr realitätsnah.
Meine Hündin hat mir sehr oft nen Strich durch die Rechnung gemacht, wenn ich etwas so oder so geplant hatte. Sie ist ganz und gar nicht DER Hund, den ich mir vorgestellt oder gewünscht habe. Pfeffer im Arsch, wenn man ihn gerade nicht braucht, ständiges Hochdrehen in vielen Situationen als Junghund. Mal die Stimme erheben um zu zeigen, dass sie was falsch gemacht hat, brachte auch nur, dass sie NOCH MEHR ausrastet und an mir hochspringt, in Beine und Arme beißt usw.
Und das, obwohl ich alleine mit meinem Mann lebe ohne Action, ein total ruhiger Haushalt. ^^ Sie war einfach erstmal der absolute Kontrast und ich habe nicht nur einmal daran gedacht, sie doch lieber abzugeben.
Wenn ich dann daran denke, wenn ich noch mehr anderweitigen Stress (zB beruflich) gehabt hätte, dann wäre ich sicherlich eingeknickt irgendwo. Gut, ich muss sagen, ich bin sogar mehrmals eingeknickt und habe zurückstecken müssen in gewisser Weise. Aber meine Ruby habe ich dennoch nie weggeben können, egal wie schwer ich es manchmal hatte. Und heute bin ich auch froh darüber.
Aber ich muss wirklich sagen: Ich würde es nicht nochmal so machen.
Aber ich verstehe auch, wenn andere Menschen diesen Fehler auch machen müssen. Ich finde es nur schlimm, wenn dann nachher das Tier darunter leiden muss (sprich: abgegeben wird o.ä.), dass man zu egoistisch war. Und das ist einfach das, was ich dir sagen will. Bedenke die Kritiken, bedenke dass auch vieles anders laufen kann als in deinen Vorstellungen und sei dir darüber bewusst, dass du diesem Welpen etwas schuldig bist, genauso wie deinem Kind, wenn es geboren wird. Du hast ihn aufgenommen und wolltest es so, bitte sei dir dessen wirklich bewusst.