Beiträge von Gefühl

    Ich höre gerade "11KM Stories - Rape Tape" und bin echt fassungslos und oft sprachlos.

    Habe ich auch vor ein paar Tagen zuende gehört. Sehr heftig. Vor allem die Folgen mit der Frau, die selbst Opfer wurde und 15 Jahre lang von ihrem Ehemann betäubt und vergewaltigt wurde, haben mich extrem berührt. Ich denke es ist total verständlich, dass man sich die Frage stellt wie der Täter es geschafft hat das so vor ihr zu verbergen (wie im Fall Pelicot). Aber diese Frau hat es so eindrücklich erklärt, wie sehr sie ihrem Mann vertraut hat, weil sie eigentlich nach ihrem Wissen so eine liebevolle und schöne Beziehung hatten. Das hat mich zutiefst erschüttert, ehrlich gesagt. JEDER könnte ein Täter sein. Und die Abgründe von Menschen kann man wirklich nur erahnen.


    Zum Thema Arbeit im Sozialen Bereich finde ich übrigens den Podcast "Einbiszwei" auch sehr empfehlenswert. Gerade aktuell gab es wieder eine Folge mit einer regelmäßigen Gästin (den Namen hab ich natürlich vergessen, lol), aber ich finde diese Frau so unfassbar sympathisch, sie erklärt so gut, wie man Kindern begegnet, auch bei vermeintlich schwierigen Fragen, so dass sie schon früh lernen selbst Grenzen zu setzen und auch die von anderen zu respektieren. Wirklich sehr sehr wertvoll, wie ich finde.

    Ich bin ja auch mittlerweile eher der Typ "Weniger ist mehr", da ich vorher eine extrem hibbelige Hündin hatte und ich dem mit immer mehr Aktivitäten entgegen kommen wollte. Ich dachte halt, ich würde ihr damit einen Gefallen tun, weil sie ja so motiviert war und immer Bock auf alles hatte. Sie verlangte aber die Aktivitäten nicht direkt. Ihr reichte es auch "normal" Gassi zu gehen. Später hab ich gemerkt, dass es für sie auch deutlich entspannter war nicht zu viel zu machen. Wir gingen irgendwann in keine Hundeschule mehr und zuhause wurde es auch ruhiger. Ja, sie war natürlich auch schon älter dann (wobei ich nicht denke, dass das Alter sie ruhiger hat werden lassen, sondern die Veränderung). Mein (damals noch neuer) Partner strahlte auch so eine extreme Ruhe aus, so dass sie viel zufriedener und ausgeglichener wirkte. Bis zum Schluss blieb es aber dabei, dass ihr Erregungslevel schnell anstieg und draußen brauchte sie auch immer eine ganze Weile um sich wieder zu beruhigen, wenn eine stressige Situation kam.


    Wie auch immer. Ich kenne euch nicht und kann auch nicht beurteilen, ob die Tipps der Trainerin sinnvoll sind oder nicht. Oft merkt man ja eh erst hinterher was man so falsch gemacht hat im Zusammenleben mit seinem Hund und versucht es dann beim nächsten besser zu machen (und da passieren dann wieder andere Fehler usw).

    Wenn dein Bauch dir sagt, das passt nicht, dann mach es nicht.

    1. Leo Lionni – Frederick
    2. C. K. McDonnell – Ring the Bells 1
    3. Ann-Helen Laestadius - Das Leuchten der Rentiere 5
    4. Frieda Lamberti - Die Eisfischerin von Helgasjön
    5. Gerard Donovan - Winter in Maine 2
    6. Terry Pratchett: Schweinsgalopp 1
    7. Nick Hornby – A long Way Down
    8. Barbara Robinson – Hilfe, die Herdmanns kommen 1
    9. Eowyn Ivey – Das Leuchten am Rand der Welt 4
    10. Naomi Novik - Das kalte Herz des Silbers
    11. Kiran Millwood Hargrave - Der Winter des Bären 3
    12. Ales Steger - Als der Winter verschwand 3
    13. Frank Goldammer – Eingeschneit 3
    14. Kristin Hannah – Liebe und Verderben 1
    15. Heather Gudenkauf – Ein unerwarteter Gast 2
    16. Ruth Ware – Das Chalet 1
    17. Waubgeshig Rice - Mond des verharschten Schnees 2
    18. Ariel Lawhon – Der gefrorene Fluss 5

    Ich hatte früher einen Tolino und konnte mich nie damit anfreunden. Hab ihn später meiner Mutter geschenkt, die ihn aber auch nicht lange genutzt hat. Ich glaube, bei mir spielt es echt keine kleine Rolle, wie ein Buch aussieht, sich anfühlt usw.

    Geliebt habe ich z.B. das Buch "Die Wahrheit über Eva", es hatte, mein ich, mehr als 700 Seiten und die fühlten sich ein bisschen wie die Seiten der Bibel an, so dünn und zart. Das Cover finde ich auch wahnsinnig schön und der Inhalt des Buches ist für mich super spannend gewesen. Ich glaube, auf einem E-Reader hätte ich am Lesen irgendwie nicht so Spaß gehabt.


    Aber platzsparender ist so ein Reader natürlich und an sich vermutlich (?) für die Umwelt auch besser.

    Ich habe nach Empfehlung von tinybutmighty ebenfalls "Ich ist wer anderer" von Sabine Wild gelesen.

    Mich hat das Buch sehr gefesselt. Es geht um das Leben der Autorin, ihre Erfahrungen mit sexuellem Missbrauch in der Kindheit und auch später, und den daraus resultierenden psychischen Störungen, wie einer kPTBS und einer dissoziativen Identitätsstörung. Es geht um ihren Weg, wie sie als junge Frau erst lernen musste, warum sie sich an manche Dinge nicht erinnern kann. Warum schafft sie es nicht beruflich Fuß zu fassen, regelmäßig in die Schule zu gehen? Woher kommt der immer wieder plötzlich auftauchende Drang sich in gefährliche Situationen zu begeben, Drogen nehmen zu wollen und warum vergisst sie immer wieder, wo sie ihr Fahrrad abgestellt hat oder warum tauchen manchmal irgendwelche neuen Gegenstände in ihrem Zimmer auf? Wer hat die dorthin gebracht?

    Erst als junge Erwachsene versteht sie, dass da viele Anteile in ihr sind. Ihre Geschichte berührt sehr, sie ist spannend geschrieben, so, dass man das Buch gar nicht aus der Hand legen möchte. Und als Nicht-Betroffene konnte ich mich durch ihre Beschreibungen und Schilderungen sehr gut hineinfühlen. Außerdem gefiel mir sehr, dass die Darstellungen nicht voyeuristisch beschrieben waren. Es wird nichts beschönigt, aber auch nicht ins extreme Detail gegangen - und dennoch hinterließen die Schilderungen vom Missbrauch auch bei mir als Leserin viele starke Gefühle. Wut, Entsetzen, Trauer, Leere, Ekel, und vor allem ganz viel Mitgefühl.

    Alles in allem eine ganz klare Empfehlung für jeden, der sich mal aus der direkten Sicht einer Betroffenen mit dem Thema DIS beschäftigen möchte.