Hallo zusammen,
Ich kann mich den Ausführungen von @Sadako und @Akiko fast vollumfänglich anschliessen.
Gerade den Aspekt 'Anfängerhund' oder nicht, finde ich im Portrait, das Sadako an ihren ersten Beitrag angehängt hat, sehr wichtig: 'den' Anfängerhund gibt es nicht. Ich kenne Leute, die sich Dobermänner, Malis, Akitas, Deutsch Kurzhaar, Weimaraner (und um den Bogen zurück zum Thema zu spannen) Shibas als Ersthunde geholt haben und das Zusammenleben wunderbar geklappt hat - und ich kenne welche, die mit Golden Retriever, Labradoren, Shih Tzus und Bolonkas heillos überfordert waren... Das bedeutet gar nichts. Es kommt hier viel mehr auf die Persönlichkeiten und die Aufzucht des Hundes an, die aufeinander treffen, als die Rasse an sich.
Obwohl hier gerne behauptet wird, Shibas seien unverträglich, finde ich gerade im von Sadako verlinkten Blog die Diskussion über die angebliche 'Aggressivität' dieser Rasse sehr gelungen: aus dem Dutzend Shibas, das ich kenne, würde ich keinen einzigen als aggressiv einstufen, etwa die Hälfte davon spielt regelmässig und gerne und mit anderen Hunden, die anderen interagieren, spielen aber nicht oder ignorieren andere Hunde. Was ein Shiba aber nicht gar nicht leiden kann ist Respektlosigkeit, egal ob von Mensch oder Tier. Das sind die Momente, in denen ich Shibas als sehr deutlich erlebt habe - sie wissen sehr genau, wo sie ihre Grenzen stecken und machen dies unmissverständlich klar. Einmal herausgefordert, sind sie kompromisslos - wehe dem, der droht, ihren Stolz zu verletzen. Im Wesen erlebe ich gut genzogene Shibas als freundlich bis ignorierend distanziert, ein Hund der niemals unüberlegt auf ein Kommando handelt, aber sofort auf stur stellt, wenn er etwas als entwürdigend empfindet. Mit Härte kommt man bei einem Shiba nicht weiter - diese ignoriert er, oder beantwortet sie ebenfalls mit Härte: notfalls derer seiner Zähne.
Auf der Suche nach einem exotisch anmutenden, dekorativen Hund, der in seiner Gesinnung aber immer noch 'westlich', das heisst leichtführig, arbeitsam und führerorientiert ist, wird man mit dem Shiba nicht glücklich. Ein Shiba ist kein orientalisch aussehender Deutscher Schäferhund in Pocketgrösse und wer trotzdem versucht ihn wie einen zu führen, wird sich wahrscheinlich keinen zweiten mehr holen. Der Shiba ist kein 'Tutnix', der sich mit allem und jedem verstehen und geliebt werden will.