Beiträge von AnnetteV

    Weil die wenigsten Doddlezüchter wirklich ernsthaft eine neue Rasse kreieren wollen; die Zuchttiere in den allerwenigsten Fällen bereits Doodles sind. Weil viel zu oft einfach nur 2 Rassehunden zusammen gedoodelt werden. Weil ein Zuchtkonzept fehlt. Weil auf Voruntersuchungen der Zuchttiere wenig Wert gelegt wird.
    Wie soll man da ernsthaft an eine Züchtung mit Sinn und Verstand glauben?

    Ich glaube, Du hast mich zum zweiten Mal in diesem Thread missverstanden: ich schrieb von Besitzern, Du von Züchtern.

    Oder drehen wir jetzt jedem, der keinen VDH-Rassehund besitzt, daraus einen Strick?

    Warum sind sie dann überhaupt im Tierheim gelandet? Alle von verstorbenen Haltern oder Scheidungswaisen?
    Deine Worte als Argument für die Zucht der "Doodle" finde ich recht schwach und könnte auf jede xbeliebige Mischlingszucht ausgeweitet werden.

    Gesunde Rassehunde zu züchten, ist eine andere Hausnummer.

    Die meisten Doodles, die ins Heim kommen, landen da, weil Menschen sich die Hunde als Statussymbole angeschafft und sich weder über die Kosten, noch über den Aufwand Gedanken gemacht haben. Aus denselben Gründen finden sich auch viele andere Vertreter meist unproblematischer Rassen ein.

    Auch wenn es hier so scheinen mag, ich befürworte die Zucht der Doodles nicht mehr und nicht weniger als andere Zuchten: mein Wunsch wäre, dass man sämtliche Zuchttiere gut und gründlich untersuchen lässt, dass man die Tiere artgerecht hält, nicht 'auf Vorrat' produziert, dass weder die Zuchttiere, noch das Produkt der Verpaarung körperlich oder seelisch leiden und die Tiere 'fit for purpose', also für ihren 'Verwendungszweck geeignet' sind. Dass das bei Tieren, deren Vor-, Nachfahren man nicht kennt und wo kein einziges Exemplar gründlich gesundheitlich untersucht und die Resultate festgehalten wurden, schlecht möglich ist, bin ich mir sehr bewusst.

    Ich glaube, mein Argument könnte man sogar auch auf manche VDH- und Dissidenzzucht ausweiten. Sachliche Begründungen zu finden, weshalb es in der heutigen Zeit eine bestimmte Rasse oder Mischung wirklich braucht, ist schwierig. Dass gerade die Liebhaber dieser bestimmten Rasse oder Mischung das anders sehen, ist natürlich zu erwarten.

    Ich verstehe es, wenn man die Doodelei nicht befürwortet. Was ich nicht verstehe, ist, wieso es gerechtfertigt sein soll, Doodle-Besitzer oder solche, die es werden wollen, dermassen ins Abseits zu stellen, dass sie es nur selten wagen, sich wieder im Forum unter die Schreibenden zu gesellen. Jede Ecke (die VDH-Rassehundehalter, die Dissidenzler, die Ex-Strassenhundehalter, die Tierheimhundehalter, die 'Vom Netten Nachbarn'-Hundehalter, die 'Rasserein-aber-keine-Papiere'-Hundehalter, die 'Vom Bauernhof'-Hundehalter, usw.) scheint hier seine Vertreter zu haben - nur die Doodle-Halter scheinen das nicht zu dürfen. Das wundert mich und diese Hexenjagd möchte ich nicht mitmachen.

    Ein guter Zuechter hat gerne mal Unkosten da wird einem schwindelig. Kenne Zuechter die sind bis nach Russland gefahren um neue gesunde Linien aufzubauen. Hunde im VDH in die Zucht zu kriegen kostet hunderte von €, von den Gebühren der Clubs ganz zu schweigen.
    Ich bezweifle stark, dass ein großer Teil der Designerdogproduzenten das auf sich nehmen würde

    Das ist allerdings bei den ganzen 'Rassehunden ohne Papiere' vom Bauernhof oder dem netten Nachbarn auch so.

    Und: nicht jeder Doodle stammt aus den beiden Massenproduktionsszwingern, die @yane beschreibt. Mit Zucht hat das im Übrigen sehr viel zu tun, wenn man sich z.B. die Leistungszucht bei der Fleisch- und Milchproduktion ansieht. Aber sie passt eben nicht in unsere romantisierte Vorstellung einer Begleithundezucht. Das sind, bzw. waren Anlagen um die Nachfrage einer riesigen, weltweiten Klientel zu füttern und das ruft und rief eben nach industriellen Massstäben. Das ist eine der Kehrseiten der Globalisierung und industriellen Produktion und damit, ja, das glaube ich tatsächlich, hat das aktuelle Modephänomen des Doodles tatsächlich sehr viel zu tun.

    Ich habe null aber wirklich null Probleme damit wenn jemand aus was weiß ich was für Gründe kleine Mixwelpen hat (ungeplante Welpen können zig Gründe haben da ist kein Halter unkastrierter Huendinnen wirklich vor sicher) hat, die ordentlich aufzieht und zum "Selbstkostenpreis" abgibt. ABER mir kann niemand erzählen, dass nicht ein sehr großer Teil der Designerdogzuechter nicht was anderes sieht als Euros, Euros, Euros. Und DAS finde ich fragwürdig

    Da sind wir allerdings absolut auf einer Linie.

    Und die Behauptung: sie bleiben immer in ihren Familien, kommen nie zurück - das halte ich doch für sehr vermessen. Woher willst Du das wissen
    ?

    Das habe ich nicht behauptet. Ich habe folgendes geschrieben: "erstens kommen sie relativ selten ins Heim, zweitens gehen sie, wenn sie dann doch mal da sind, weg wie warme Semmeln und drittens, und das dünkt mich der wichtigste Punkt: kommen sie so gut wie gar nie zurück und bleiben in den Familien, in die wir sie vermittelt haben."

    Aus dem 'wir' im letzten Teil des letzten Satzes wird hoffentlich klar, dass ich mich auf unser Tierheim beziehe und deshalb durchaus von Tatsachen sprechen kann.

    Wenn die Doodle-Produktion Unsinn ist und keinen Mehrwert hat - welchen 'Mehrwert' haben denn heute zum Beispiel noch irgendwelche obskuren englischen oder französischen Laufhunderassen?

    Porcelaine und Schwyzer Laufhund erfüll(t)en denselben Zweck, sehen sehr ähnlich aus und sind - gerade heute, nicht wirklich mehr 'nötig'. Genauso könnte man sagen, die vier Schweizer Laufhunderassen sind alle völlig überflüssig - eine würde vollständig reichen - wenn überhaupt. Rassehunde sind in vielen Fällen Nostalgiegrund und Identifikationssymbol. Diejenigen Rassen, die den Zweck als 'Hund der heutigen Zeit' besonders gut erfüllen, sind eben oben auf der Rasseliste anzutreffen. Gesucht sind anpassungsfähige, freundliche, nett aussehende Familienhunde, je nach Land vielleicht noch Wachhunde und einige Sporthunde. Denkt man Deinen Gedanken zu Ende, könnte man auch sagen, es wäre im Grunde genommen mit 20 oder noch weniger Hunderassen getan, keiner braucht mehr.

    Dann hätten wir den Chihuahua als Kleinstbegleithund, den Mops, Frenchie oder Jack Russell als kleiner, den Cocker als mittlerer und den Labrador oder Golden als grosser Begleithund. Alle Pudelvarietäten dürften vielleicht auch überleben, weil unkompliziert und vielseitig. Für den Sport gäbe es dann den Sheltie, den Border Collie oder den Aussie und den Mali, vielleicht aus Nostalgiegründen noch den Deutschen Schäfer. Was braucht man mehr?

    Ich frage mich beim Doodle eher: warum nicht? Reicht der Grund 'guter und problemloser Begleithund' denn nicht? Wollen wir wirklich am Mythos 'Arbeitshund' festhalten? Was bringt es denn einem Hund, wenn er zu 90% sowieso als Begleithund gehalten wird, wenn er theoretisch auch einen hochspezialisierten Job machen könnte? Meiner Meinung nach nichts aber auch gar nichts ausser in den meisten Fällen einem Haufen Probleme für Besitzer, Hund und Umwelt. Da sind mir einige hundert oder tausend Doodles in Begleithundehand lieber als irgendwelche Spezialisten, die dort zu Neurotikern werden.

    @Speedy2603 Ich kann Dir leider weder mit Pudel-, noch mit Doodle-Züchtern weiterhelfen.

    Aber: ich wundere mich schon darüber, wieso - symbolisch gesprochen - den Doodle-Besitzern hier scheinbar nicht einmal der Matsch an ihren Hundeschuhen gegönnt wird. Jede Nachfrage oder Bemerkung zum Thema Doodle wird sofort mit Kritik überhäuft, als ob die schiere Existenz der Doodles die Schreiber hier an Leib und Leben bedrohte. Warum? Was stört es den Hundehalter der Rasse X, ob dieser oder jene andere Hundehalter nun 20 oder 5000 Euro für seinen Hund bezahlt hat? Ich frage mich, wie die Reaktionen ausfallen würden, wenn dieselben Beiträge konsequent auf die Erwähnung des Wortes 'Labrador' oder 'aus dem Auslandtierschutz' folgen würden?

    Nicht jeder Doodle-Besitzer ist schlecht informiert oder auf einen Marketingtrick hereingefallen. Und ich wiederhole es hier gerne noch einmal: wir haben hier die geringsten Probleme mit Doodles- erstens kommen sie relativ selten ins Heim, zweitens gehen sie, wenn sie dann doch mal da sind, weg wie warme Semmeln und drittens, und das dünkt mich der wichtigste Punkt: kommen sie so gut wie gar nie zurück und bleiben in den Familien, in die wir sie vermittelt haben. Es sind in den allermeisten Fällen sehr problemlose Hunde, die sich gut und gerne anpassen, freundlich mit Hund und Mensch sind. Nicht, dass das Pudel und Retriever oder Spaniels nicht auch wären - aber entsprechende Doodles unterscheiden sich von beiden Rassen durchaus in Aussehen und Fellbeschaffenheit. Und: ich käme niemals auf die Idee, mir einen Hund zu holen, der mir optisch so gar nicht nicht zusagt - egal wie wundervoll deren Charakter auch sein mag.

    Ich kenne sicher hundertfünfzig bis zweihundert Exemplare aus unterschiedlichen Zuchten, manchmal F1, manchmal aus Doodle-eltern - und diese Hunde sind nicht besser oder schlechter als andere Mischlinge oder Rassehunde - weshalb scheinen sie dann eine derartige Bedrohung darzustellen, dass sie, zumindest hier im Dogforum, als Staatsfeind Nr. 1 gehandelt werden?


    Die ganzen Fellafit und Co kann ich nicht empfehlen .. Außer man will sich alle paar Wochen neue kaufen.

    Echt? Die Fellas kenne ich nicht - scheint eine deutsche Marke und möglicherweise eine Nachahmung der Bogs zu sein. Letztere sind teurer, aber damit renne ich seit über drei Jahren tagein tagaus bei Sonne, Regen und Schnee in Matsch, Flüssen, Wiesen, Bächen, Sümpfen und im Wald herum und habe noch kein einziges Mal auch nur ein einziges Tröpfchen an meinem Fuss gehabt - ich schwitze darin nämlich auch nicht, noch kriege ich kalte Füsse. Meine zeigen bisher kaum Ermüdungserscheinungen - obwohl sie wirklich kein gemütliches Leben haben. Nein, ich wollte echt nicht ohne.

    Oh, da habe ich ja etwas ausgelöst - ja, wasserdichte Socken gibt es z.B. von SealSkinz, Dexshell und letzthin hier sogar bei Aldi. Ich habe bisher echt gute Erfahrungen damit gemacht, wobei ich die Socken wirklich nur zum Training anziehe und ansonsten meine Neopren- und Gummistiefel trage. Ich muss fairerweise auch zugeben, dass ich von anderen schon gehört habe, dass die Socken nicht ewig halten - damit hatte ich allerdings noch keine Probleme.

    Hier in England sind wir Regen ja durchaus gewohnt - ich habe es mir deshalb zur Gewohnheit gemacht, statt wasserdichten Schuhen wasserdichte Socken zu tragen. Die Socken halten meine Füsse tatsächlich trocken und warm, während die Schuhe ihr Versprechen selten halten konnten. Löbliche Ausnahmen waren da tatsächlich Gummi- und Neoprenstiefel - aber damit kann frau ja schlecht sporteln...

    Das Dilemma bei wasserdichten oder -festen Schuhen ist nämlich, dass Wasser, wenn es denn einmal in den Schuh gelangt, nicht mehr rausläuft. Und Wasser wird, wenn man nicht hohe Stiefel trägt, immer irgendwie in den Schuh kommen, gerade wenn man im nassen Gras läuft. Ich wähle deshalb, wenn ich meine heissgeliebten Stiefel nicht tragen kann, möglichst durchlässige Sportschuhe mit wasserdichte Socken. Damit kann Wasser zwar hinein-, aber eben auch wieder herauslaufen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Schuhe, selbst wenn sie völlig durchnässt sind, relativ schnell wieder trocknen.

    Am. Staffordshire und Bullterrier unterscheiden sich glaub ich schon vom Continental und Franz. Bulldog oder?
    Naja das Zusammenleben, hälst du sie alleine oder mit einer anderen Rasse? Was für Unterschiede fallen dir auf? Hast du Züchtertips?

    Ja, das tun sie. Ich habe die Continental ja auch als Alternative vorgeschlagen.

    Ich halte selber keine Continental oder andere Bulldoggen, weil das eher nicht mein Typ Hund sind, kenne aber eine Reihe von Continentals. Im Gegensatz zu den Englischen Bulloggen erlebe ich die Kontinentalen als vitaler und aktiver - aber es sind eben nach wie vor Bulldoggen in Gebäude und Gemüt. Die Züchter scheinen sich redlich um die Gesundheit ihrer Rasse zu bemühen, jedenfalls die, die ich kenne, vielleicht weil man das Negativbeispiel, die Englische Bulldogge, noch so klar vor Augen hat.

    Man versucht, natürliche Deckakte und Geburten zu erreichen, Hunde zu züchten, die in ihrer Atmung weniger eingeschränkt sind und sich bewegen können und wollen. Trotzdem sollte man sich - und das ist jetzt meine sehr persönliche Meinung - sehr gut überlegen, ob man damit umgehen kann und will, wenn man ein Exemplar erwischt, das eben nicht gut atmet und noch sehr der Englischen Bulldogge nachschlägt. Zugegeben, die Chance, ein EB-typisches Exemplar zu erwischen ist bei der Continental mittlerweile nicht mehr sehr hoch - aber wie oben schon gesagt, auch die Continental ist eine Bulldogge.

    Für jemanden, der jahrelang damit gelebt hat, dass die eigenen Hunde kaum atmen und laufen konnten, Probleme beim Fressen hatten, die Welpen sich aufgrund ihrer deformierten Schädel nicht an den Zitzen der Mutterhündin festsaugen konnten und Kaiserschnitte an der Tagesordnung waren, ist die Verbesserung bei der Continental natürlich enorm. Für mich würde also, wenn es denn eine Bulldogge sein sollte, nur die Continental in Frage kommen - aber das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden.

    Bulldoggen sind im Vergleich zu Am. Staffs oder gar Bullterrier noch einmal eher ruhiger und gesetzter im Gemüt - wobei es auch da natürlich Ausnahmen gibt.