Beiträge von AnnetteV

    Wir sind nun also um einiges ärmer, wissen aber immer noch nichts

    Ach, wie gut ich Euch in diesem Moment verstehen kann. Wir machen gerade genau dieselbe Erfahrung - allerdings bei einem komplett anderen Krankheitsbild. Aber die Ungewissheit ist zum Verzweifeln, nicht?

    Ich glaub ein bisschen Humor schadet nicht.

    Ja, das denke ich auch. Ich wünsche Euch alles Gute und hoffe, dass das Medikament endlcih die erwünschte Wirkung bringt. Livi hat den grössten Teil ihres Lebens ja noch vor sich, sie ist doch noch ziemlich jung, wenn ich das richtig in Erinnerung habe?

    Kein Druckfehler. Die Studie findet sich hier:


    Klick!


    Wenn ich das - so auf die Schnelle - richtig sehe, fungierte der Cairn, bzw. die Cairn Terrier Besitzer, als so etwas wie eine Kontrollgruppe. Die Rasse wird auch als eher 'generally healthy', als generell gesund (bzw. gesünder als die anderen genannten Rassen) beschrieben und soll eben als repräsentativen Vergleich dienen.

    Da ich allerdings sofort so einen Hund nehmen würde kann ich das auch vertreten, die meisten die diesbezüglich mit dem Finger drauf zeigen hatten noch nie einen solchen Hund :ka:

    Stimmt, das hätte ich dazu schreiben müssen: ich habe, bzw. zwei MDR1 Hunde, spreche also durchaus aus Erfahrung. Beide sind bei mir 'hängen geblieben,' bzw. über Umwege zu mir gekommen. Für einen Hund mit einem bekannten, unerwünschten und problemlos vermeidbaren Gendefekt hätte ich einem Züchter kein Geld bezahlt. Ich würde diese Zucht allerdings, wie gesagt, so oder so nicht unterstützen. Auch nicht, indem ich einen +/+ Welpen daraus nähme.


    Mutationen an der Blut-Hirn-Schranke gibt es bei fast allen Lebewesen, auch beim Menschen. Natürlich sollte das züchterisch beeinflusst werden und nicht verharmlost werden, aber wie furchtbar das laut so mancher Leute für die Hunde ist auch etwas weit weg von der Realität.

    Es ist, wie gesagt, genau so lange kein Thema, wie Besitzer dazu bereit sind, nochmal Geld in die Hand zu nehmen und ihren Hund testen zu lassen, bewusst und ein Hundeleben lang darauf Rücksicht zu nehmen und auch sonst keine weiteren gesundheitlichen Probleme auftreten. Ist das alles nicht der Fall, hat man - bzw. der Hund - ein Problem. Der Hund 'leidet' nicht grundsätzlich darunter. Trotzdem ist und bleibt es ein Defekt, den man nicht fördern sollte.


    Aber Zucht sollte ja, wie so gerne angeführt wird, zur Verbesserung der Rasse führen. Fragt sich halt, was da genau verbessert wird, wenn munter mit Hunden gezüchtet wird, die gesundheitlich nicht top sind. Für reine Schönheit und 'Reinblütigkeit' ist mir der Preis und das Risiko viel zu hoch. Vielen Züchtern und Haltern aber offenbar eben nicht.


    Auch hier wird sich erst etwas ändern, wenn diese Hunde keine Abnehmer mehr finden. Davon bin ich überzeugt.

    Danke für eure Antworten! Das beruhigt mich schon mal. Ich hab auch irgendwo gelesen, dass sie nicht aus Flüssen und Bächen trinken sollen, weil da auch Reste von Medikamenten drin sein können ... stimmt das? ist das wirklich so happig? Stell mir das nämlich echt ein wenig schwierig vor, den Hund am trinken zu hindern, und ich würde beim Gassi gehen jetzt auch nicht unbedingt Augen und Ohren ständig bei ihm haben wollen. Also aufmerksam sein schon, das ist klar, aber nicht dieses pedantische auf-den-Hund-starren.

    Naja, die Hunde haben halt einen Gendefekt, den sie im Grunde genommen nicht haben sollten. Je nach Verschmutzungsgrad des betreffenden Gewässers ist es nicht unmöglich, dass es besonders bei einem -/- (d.h. homozygot betroffenen) Hund zu einer Reaktion kommt. Man weiss es halt nicht.


    Hier in Forum wird stets beschrieben, wie problemlos das Leben mit -/- Hunden doch ist und dass sie keinerlei Einschränkungen haben. Meiner Meinung nach ist das eine Verharmlosung. Solche Hunde sollten nicht in die Zucht. Aus dem Tierschutz würde ich wohl zähneknirschend einen MDR1 Hund übernehmen. Von einem Züchter hingegen würde ich auf keinen Fall einen MDR1 Hund kaufen. Weder einen +/- (heterozygot betroffenen), noch einen -/- (homozygot betroffenen). Aber ich weiss, dass das viele anders sehen.


    Das Leben mit dem Defekt geht so lange gut, wie der Hund ansonsten gesund ist und nichts Falsches frisst. Sobald aber Komplikationen auftreten, hat man ein Problem, das problemlos vermeidbar gewesen wäre. Diese Zuchtpraxis würde ich nicht unterstützen wollen.

    Ich finde es schade, wenn eine Hunderasse durch Einzelfall-Beispiele und Verallgemeinerungen in eine Ecke gestellt wird.

    Naja, als Einzelbeispiel würde ich das nicht sehen. Eher als exemplarisches Beispiel. Als ich die Beschreibung las, musste ich schmunzeln: so können manche Flats eben durchaus sein, wenn diesen Energiepaketen keine ruhige Konsequenz entgegensteht und die Besitzer sie nicht zu führen wissen. Meiner war auch so, als ich ihn bekommen habe. Seine 'Kopflosigkeit' war mit Struktur und klarer Führung problemlos zu handhaben.


    Sie brauchen Klarheit und Fokus - es sind keine Hunde für jedermann. Manche Menschen empfinden sie als nervig und nervös. Sie haben die Eleganz und die Aktivität vom Setter, sind aber weniger sensibel und zart: körperlich wie mental. Man bedenke, dass in diese Hunde wahrscheinlich auch Collie und möglicherweise Barsoi eingekreuzt wurde.


    Flats probieren es gerne auch noch ein zweites oder ein drittes Mal, ob sie vielleicht nicht doch Erfolg haben können. Das ist ein Segen, wenn man sich so einen Hund wünscht und ein Fluch, wenn man lieber einen Hund hätte, der schneller nachgibt. Dieses ständige In-Bewegung-Sein des Flats muss man wirklich mögen.

    Hallo Stadtmensch,

    Hallo,


    mich würde mal ganz unverbindlich interessieren,was es für charakterliche Unterschiede zwischen einem Flat Coated Retriever und einem Labrador aus der Arbeitslinie gibt?

    Ich würde Dir empfehlen, die beiden Rassen mal live und in Farbe anzuschauen. Flats und Golden gibts ja nun relativ häufig und ich bin mir sicher, wenn Du Dich nach Retrievertreffen, bzw. Ausstellungen umschaust, wirst Du auch in Deiner Umgebung fündig.


    Beim Flat gibt es keine wirkliche Arbeits- und Showlinien. Beim Labrador muss man immer unterscheiden, ob das Wort 'Arbeitslinie' nicht einfach als Modewort gebraucht, oder ob die Tiere tatsächlich tauglich für die Jagd sind. In Grossbritannien besteht ein riesiger Unterschied zwischen 'Field' bzw. 'Trial' Labradors und eben den Showhunden. In Deutschland wird der Labrador selten wirklich zur Jagd eingesetzt - häufig geht es auf dem Kontinent eher um so etwas wie Jagd(ersatz)sport.



    Der Flat soll ja eher etwas hibbeliger sein,stimmt das? Auch habe ich schon öfters gelesen,dass der Flat anderen Hunden gegenüber nicht immer so freundlich gestimmt ist,sondern schneller die Nerven verliert,wie sind eure Erfahrungen dazu?

    Flats sind generell immer auf Draht. 'Flatcoats,' sagt ein Sprichwort, 'do it with a wagging tail' - die Rute, besser der ganze Hund soll also stets wedeln und in Bewegung sein. Das erfüllen sehr viele Flats, mit dem Nachteil, dass ihnen ruhige Konzentration oft erst beigebracht werden muss. Seine hohe Aufmerksamkeit kann der Flat manchmal auf alles richten - nur nicht auf den Besitzer. Ein Jäger meinte mal zu mir, dass er in der Zeit, in der er einen Flat abrichten könne, stattdessen auch zwei Goldies oder drei Labradore auf denselben Stand bringen würde. Das mag natürlich übertrieben sein, das 'hibbelige', also immer aktive Gemüt des Flats muss man allerdings zu schätzen wissen. Dabei sind die Flats durch und durch Retriever: sie wollen stets gefallen und sind freundliche Hunde.


    Ich erlebe allerdings besonders die Rüden im Allgemeinen doch weniger im Grundsatz verträglich als den Labrador. Meiner mochte besonders keine anderen Rüden und war da ziemlich kompromisslos. Mit einer klaren Linie, strikten Grenzen und steter Aufmerksamkeit meinerseits ging das - der Hund wurde von den früheren Besitzern aber halt nicht grundlos abgegeben. Dabei waren keinesfalls die Besitzer schuld: der Hund stammte aus einer guten Zucht und wurde besten Wissens und Gewissens nach aufgezogen. Das kann Dir aber ehrlich gesagt bei fast jeder Rasse passieren: eine Garantie gibt es da nicht, nur Chancen und Wahrscheinlichkeiten.


    Andererseits kenne ich durchaus genügend Flats, auch Rüden, die äusserst umgänglich, sozial und friedfertig sind. Im Sport arbeiten sie alle eifrig mit, sind aber manchmal schnell abgelenkt, wenns ihrer Meinung nach zu wenig schnell vorwärts geht. Ein Flat braucht, wie der Jäger damals zum Ausdruck bringen wollte, eben Geduld.


    Den Labrador erlebe ich als gesetzter, insgesamt ruhiger, besonnener.


    Flats sollen wohl öfters Tumore etc. bekommen als andere Retriever,da sie dafür anscheinend anfälliger sind. Kennt ihr da eine Studie,wo dies bestätigt wird?

    Ganz weit vorn in der Tumorstatistik sind beide: Golden Retriever und Flats. Die nehmen sich da nicht viel. Interessanterweise spricht bei ersteren nur niemand darüber. Je nachdem, wen man fragt, sind es jeweils die Golden oder die Flats, die diese traurige Statistik anführen. Ich denke, wenn wir davon sprechen, dass ungefähr jeder zweite Hund dieser Rassen an Krebs stirbt, sind wir nicht weit von der Wahrheit entfernt. Die Gesundheistsstatistik 2014 des Kennel Clubs in England gibt bei Flats einen Altersmedian von 9 Jahren und ein paar Monaten, bei Golden Retrievern hingegen einen Median von 12 Jahren an.

    Was rechtfertigt denn kläffende Hunde? Aus Sicht unserer Beardie-Hündin wären zum Beispiel mögliche Gründe, die Kläffen rechtfertigen: Spielaufforderung, Lebensfreude (die kann auch mal beim Wandern ohne jeden erkennbaren Anlass ein paar Freudenwuffs loslassen, weil ihr der Weg gerade gefällt), Ungeduld, Protest, allgemeine Aufregung - und zugegebenermaßen manchmal auch Stress, Frust oder Überforderung. Außerdem werden so ziemlich alle Bedürfnisse/Wünsche von "Ich hab Hunger" über "Ich muss mal" bis hin zu "Lass uns lieber in den Schatten gehen, statt hier in der Sonne rumzulaufen" durch Bellen ausgedrückt.Würde ich also einfach alle Situationen vermeiden, die sie zum Kläffen bringen könnten, bliebe nicht mehr viel übrig ;) Natürlich gibt es auch leisere Beardies, aber viele Linien sind eben einfach bellfreudig.

    Da sprichst Du einen wichtigen Punkt an. Du hast natürlich insofern Recht, dass Beardies zu denjenigen Hütehunden gehören, die nicht primär wie der Border Collie übers Auge, sondern auch über die Stimme Druck aufs Schaf ausüben und es so bewegen.


    Diese Hunde reagieren schnell und gern auf Aufregung jeglicher Art, sei sie positiv oder negativ, mit Bellen. Trotzdem sollten wir daran denken, dass ein Hund, der bellt, damit eine Form von Stress ausdrückt. Das ist also kein 'So soll es sein'-Zustand, sondern sollte eine Ausnahmeerscheinung bleiben. Erinnern wir uns: ein am Hund permanent kläffender Hund ist untauglich - den nehmen die Schafe eher früher als später gar nicht mehr ernst.


    Meine Hunde - auch die, die gerne und häufig bellen - dürfen sich gerne über eine Vielzahl von kurzen und leisen Lautäusserungen mit mir verständigen. Bellen gehört da allerdings nicht dazu.


    Es ist völlig in Ordnung, wenn ein Hund während des Laufens im Agilityparcours ein paar Mal bellt. Dauerkläffen hingegen ist weder für Hund, Mensch noch die Umwelt gesund oder sinnvoll. Auch bei sogenannt 'bellfreudigen' Hunden nicht.

    Ja werden sie auch und es sind tolle Familienhunde. Aber keine Hunde für Ersthundehalter.Ich meine der Schäfer ist eigentlich, wenn gut erzogen, auch ein super Familienhund.

    Unter einem tollen Familienhund verstehe ich ein Tier, welches sich problemlos in die vorhandenen Strukturen einfügt. Weshalb das beim Weissen Schäfer, dessen Standard ihn ja mit 'hoher sozialer Kompetenz' und als 'niemals ängstlich oder inadäquat aggressiv' bezeichnet, ist mir ein Rätsel. Da würde ja ganz schön am Zuchtziel vorbei produziert, wenn die Tiere so schwierig wären, wie Du sie beschreibst. Sämtliche WSS, die ich kenne (das sind so um die 20), wohnen in Familien. Familien mit kleinen Kindern, Familien mit grossen Kindern und Familien mit vielen Kindern.


    Ich interessiere mich ja auch für den BBS. Ich hatte Glück das ein Trainer aus dem Verein viel Kontakt mit der Rasse hat weil jmd in der Verwandschaft diese Hunde züchtet ud der hat mir klip und klar gesagt, diese Hunde sind nichts für Anfänger.

    Dann ist mein Umfeld offenbar ein besonders talentiertes, denn 85% der mir bekannten Tiere dieser Rasse sind Ersthunde. Ich würde mich bei einer solchen Aussage ja eher fragen, welchen Markt der Verwandte mit seinen Hunden bedienen will, wenn ein Familienhund kein Anfängerhund sein soll. So gesehen wäre der Mali dann auch der ideale Familienhund, weil man ihn mit dem nötigen Fachwissen durchaus in einer Familie halten kann? Abgesehen davon, gibt es so etwas wie einen 'Anfängerhund' nicht: für manche Menschen passen gewisse Rassen eben besser als andere, weil die Anforderungen anders aussehen.


    Bei "falschem " Umgang neigen die Hunde schnell zu Angstaggression und leider muss er in den letzten Jahren immer wieder feststellen, dass dese tollen Hunde deshalb eingeschläfert werden müssen, weil sie nicht mehr Beherschbar sind.

    Wenn dieser Züchter solche Hunde hat oder bringt, würde ich da nicht sicher kaufen. Diese Verhaltensweisen gelten als 'disqualifizierende Fehler' und Hunde, die diese zeigen, gehören schlichtweg nicht in die Zucht. Diese Tiere sind allerdings weder familien- noch generell umwelttauglich und repräsentieren sicher nicht den WWS, wie er sein soll.