Beiträge von Dächsin

    Witzig - der Eurasier den ich kennenlernen durfte war genau das Gegenteil :D
    Gehörte einer Freundin, wurde fast 17 Jahre und ist vor kurzem gestorben. Er war wunderschön und kuschelweich, leichtführig und für fast jede Sportart zu haben.

    Meine Freundin hat Junghundkurse bei einem Hundeverein angeleitet, da wurde ihr Hund als guter Onkel für die Jungspunde eingesetzt der auch schon mal Grenzen setzte. Er lief super im Agility, hatte die BH und in jungen Jahren machte er - Eurasieruntypisch- auch beim Flyball mit. Bis ins hohe Alter konnte er einen Haufen Tricks und war immer für Neues zu begeistern.
    Ein wirklich intelligenter Hund, der von der Führigkeit und dem will-to-please eher nicht ins Eurasierschema passte.

    Aaaaaber: er war eine Jagdsau vor dem Herrn :roll:
    Ausserhalb bebauter Gebiete musste er an der Leine bleiben, da er sonst auf und davon ging und auch schon mal die eine oder andere Stunde verschwunden blieb. Da nützte die ganze gute Erziehung nichts, er jagte wirklich wie blöde. Drehte beim Anblick von Hasen und anderem Wild total ab, benahm sich wie ein Irrer.

    Woher der kam weiß ich nicht mehr, irgendwo aus Bayern. Meine Freundin hatte ewig nach einem vernünftigen Züchter gesucht - Eurasier sind ja nicht wirklich weit verbreitet...............

    Einfach, klar und ruhig - ja, das finde ich auch okay.

    Aber ansonsten bin ich wahrscheinlich die Einzige, der das nicht gefällt. Immer wird über Rütter geschimpft - Futterbeutel und Wasserflaschen verteufelt und vor allem immer bemängelt, daß Hinz und Kunz das nachmachen ohne Plan zu haben.
    Was hier gezeigt wird finde ich viel gefährlicher, vor allem weil es nicht in "normal-HH-deutsch" erklärt wird sondern besonders am Anfang werden Normal-HH mit recht umfangreichen Satzkonstrukten mürbe gequatscht (sprachlich ist es mir besonders aufgefallen - hörte sich nach viel heisser Luft an).
    Hier werden Hunde massiv bedrängt, der Border ist völlig verunsichert und hat Fluchttendenzen, der Riesenschnauzer wird vom Trainer und dann später vom Fraule rumgeschoben und geschubst wie sonst was :headbash:

    Auch wurden hier ziemlich überzogen gleich die üblichen Erziehungs-Krücken Box und Halti sowie Maulkorb ins Spiel gebracht. Hund in Box, Box zu, alles paletti oder wie?? Das hat mich wütend gemacht und nur weil es so 'ne Stoffbox ist ist das nicht weniger schlimm. Hund wird eingesperrt - fertig.
    MK war vielleicht zur Absicherung ok, hätte man aber bestimmt auch anders lösen können. Ein besser sitzender und vor allem besser auftrainierter MK wäre auf jeden Fall von Nöten gewesen.

    Was hier so als Neujahrs.Unterhaltung präsentiert wurde, find ich schon grob fahrlässig - wieviele HH werden nach so einer Sendung ihre Hunde bedrängen (mit was für Folgen) oder in Boxen sperren weil Hund ja "Ruhe lernen soll"??

    Das Hunde auch mal körpersprachlich gewisse Grenzen gesetzt kriegen müssen finde ich unbestreitbar - aber der Herr war in meinen Augen den Hunden gegenüber stark übergriffig. Das die hinterher neben ihm sassen und sich nicht weggetraut haben (der border) lag nicht an der Körpersprache sondern daran, das Hund völlig verunsichert war und sich nichts mehr getraut hat.
    Und Zwangstreicheln von Kindern - sowas kann böse nach hinten losgehen.

    muss meine weiteren Gedanken für später aufheben...................

    Meiner springt im Kreis wie blöd als Übersprung - bzw er hat es gemacht. Das ist ähnlich, oft steckt beim Schwanzjagen aber noch mehr Wumms dahinter.
    Wir haben über kleine Tricks dieses Kreiseln fast vollständig aus unserem Leben verbannen können. So etwas wie Touch, Pfoten geben, auch einfaches Sitz oder Platz haben meinen Wüterich schnell runter gebracht.

    Vorraussetzung ist die Möglichkeit, Hund im Kreiseln oder Schwanzjagen unterbrechen zu können. Ausserdem sollte man dann nur Dinge einfordern, die Hund gut kann und gerne macht - bei uns ist das der Touch mit der Nase an Hand, Fliegenklatsche oder ähnliches. Dabei kann Hund sich bewegen, gleichzeitig kommt durch die geforderte Konzentration Ruhe rein. Und schon ist der Übersprung vergessen :D
    Gerade der Klatschentouch ist toll, da ich Hund mit der Klatsche leiten kann und er den Grund für den Übersprung vergisst, da er sich voll auf die Klatsche konzentriert. Danach ist auch nicht mehr an Kreiseln zu denken, da die ihn überfordernde Situation ja anders aufgelöst wurde.

    Mittlerweile ist aber auch das Nervenkostüm meines Hundes stabiler und er ist im Laufe des letzten Jahres viel versierter im Umgang mit Übersprung-auslösenden Situationen geworden sowie sowieso gelassener im Umgang mit seiner Umwelt (er war Kettenhund) - so kommen wir kaum noch in die Verlegenheit die Fliegenklatsche dem Besuch zu präsentieren........ :lol:

    Schmeiß ihm doch erstmal wortlos im Vorbeigehen ein paar Leckerlies hin - ich bevorzuge bei sowas eindeutig Frikadellen, da kann kaum ein Hund widerstehen und läßt sich mit sowas schnell bestechen :lol:

    Erstmal wortlos im Vorbeigehen, dann wortlos stehenbleiben, dann irgendwann kannst du ihn ja auch ansprechen. Bis dahin hat Hund schon kapiert, daß du der tolle Frikadellenautomat bist und offensichtlich doch nicht so gefährlich wie du aussiehst..... :lachtot:

    Eventuell haben die Damen nachts kleine Meinungsverschiedenheiten bezüglich Liegeplätzen oder dergleichen? Muss ja nichts gravierendes sein, aber wenn eine sich dadurch ev. zu sehr unter Druck fühlt bzw Stress kriegt - dann ist Pippi logisch.
    Kannst ja mal eine Kamera aufstellen - dann weißt du zumindest, wer die Verursacherin ist. Und aus der beobachteten Situation heraus auch deine Schlüsse ziehen.

    Die Beiden werden ja nun erwachsen - kleine Verhaltensänderungen sind da kostenlose Zugaben....... :D

    @Schlabberhund: :gut: :gut: - du hast es auf den Punkt gebracht!

    Winterregen, ich musste mich gestern abend auf meine Finger setzen um dir nicht unhöflich zu antworten. In 1,5Wochen Urlaub übernimmst du noch mal eben ein Hundchen und trainierst dann noch schnell sitz&platz, das Hundekind schläft in einer Box weit weg von dir und soll dann noch nebenbei lernen, in fremder, stressgeschwängerter Umgebung alleine zu bleiben.

    Bitte suche schnell nach einem Sitter oder überleg dir, ein neues Zuhause für das Hundchen zu suchen - so wie du und dein Umfeld da dran gehst wird das eher nie was...............

    Clicker?? Jaa!!!!

    Mitschleppen? Kein Problem, da sind Spiralgummis dran und es hängt zumindest beim Gassi immer einer am Handgelenk. Mitnehmen tut man sowas iwann automatisch, genauso wie Leckerlie, Kacktüten & Co :D
    Wenn man mal wegen Handling nicht draufdrücken kann, hat man immer noch die Stimme.

    Futterkonditionierer?? Nein!!
    Denn der Klick ist - wenn Mensch es denn richtig aufgebaut hat und nicht nur wild rumklickt - die Bestätigung für das Tun und das Ankündigen der Belohnung. Klar ist Futter meistens das Mittel der Wahl, für viele Hunde aber auch Spielen, wieder Loslaufen dürfen, Schnüffeln...... tbc.
    Der Clicker ist keine Belohnung an sich, sondern die Ankündigung dieser !!

    Der Vorteil des Clickers ist - wie oben von lillameja schon erwähnt - daß er auch ins stressigen Situationen zum Hund vordringt. Das kann die menschliche Stimme nicht leisten.
    Vorraussetzung dafür ist aber wie bei allem, das der Clicker sorgfältig aufgebaut und konditioniert wurde - dann hat man ein unschätzbares Werkzeug an der Hand, den Hund punktgenau und unabhängig von menschlicher Stimmung zu bestätigen.

    Musste meine Antwort halt unterbrechen - DF ist nicht das Nonplusultra...... :D

    Ich denke genau wie wildsurf geschrieben hat: erstmal muss Hund lernen, ohne diese ganzen Objekte zum werfen, fangen, spielen, zergeln auszukommen.
    Dummyarbeit ist da erstmal kontraproduktiv - denn die Begehrlichkeit wird ja trotzdem geweckt, sonst würde er nicht drauf rumzergeln wollen.

    Zitat

    Dass er ein besonders schwieriger Fall würde ich nicht sagen. Natürlich hab ich jetzt alles sehr dramatisch beschrieben, aber trotzdem sind 75% der Spaziergänge ballfrei (und auch ball-bettelfrei). Und anschauen ist nun auch nicht so aufdringlich wie Anspringen, Bellen, in die Hände zwicken und so weiter, was ich mir bei einem besonders schwierigen Fall vorstelle. Er ist ein Junkie und das ist nicht gesund, das hab ich ja geschrieben und will ich nicht runterspielen, aber der Spaziergang (also der Ballspaziergang, die anderen sowieso nicht) ist eben auch nicht purer Stress.


    Das hört sich aber anders an als:

    Zitat

    1. Er wartet, sobald die Leine ab ist darauf, dass ich den Ball aus der Tasche hole.
    2. Er entfernt sich im Freilauf nie mehr als wenige Meter und schaut sich alle zwei Sekunden um, ob ich den Ball nicht doch raushole
    ....
    4. Andere Hunde interessieren ihn so gut wie gar nicht, er lässt sich Spielzeug aber von anderen Hunden wegnehmen ohne auch nur ansatzweise böse zu werden (guckt mich eher an wie "Maaaaama ! Der hat meinen Ball geklaut! Mach was!")
    5. Ein Treffen mit anderen Leuten (HH oder Nicht-HH gleichermaßen): Er begrüßt die Leute freundlich, aber nicht zu stürmisch, also alles gut, aber er macht sich sofort auf die Suche nach irgendetwas, das er den Leuten dann vor die Füße wirft und wartet, bis diese Anstalten machen, "es" zu nehmen (dann schnappt er "es" meist schnell wieder, geht ein Stück, kommt zurück und legt "es" wieder vor die Füße) oder sie "es" kicken. Es ist dabei alles (un)mögliche: Kronkorken, Zigarettenstummel, Kieselsteinchen, Äste, Blätter, winzige Papierschnipsel oder Fussel. Das geht auch so, wenn er mal mit in die Uni darf oder in den seltenen Fällen, wenn ich mit ihm jemanden besuche oder jemand zu mir kommt, spätestens hier wird IMMER jemand schwach.

    Naja gut, ich habs aber nach deiner Beschreibung als schlimm empfunden - und ich hab hier einen (Ex)Balljunkie sitzen, der seine Objektfixiertheit irgendwann auf alles ausgedehnt hat: Vögel, Fahrräder am Horizont, Autos, eben alles was sich iwie schnell bewegt. Ich kann dir sagen, das ist echt sch...... und extrem stressig für alle Beteiligten.
    Zur Auslastung, was ja offensichtlich dein "Problem" ist, mache ich mit meinem Hund Mantrailing, fahre Fahrrad und würde mich gerne mit Zughundesport beschäftigen.
    Geworfen wird hier, nach etwa 1,5Jahren Entzug, vielleicht 1 -2Mal pro Woche ein Stock - aber nur unter besonderer Beachtung der Tagesverfassung vom Hund.

    Ganz ehrlich, ich würde Dummyarbeit erstmal komplett streichen - vielleicht etwas ZOS-ähnliches aufbauen: Hund sucht etwas und muss es anzeigen - nicht apportieren oder sonstwie "anfassen" . Dadurch ist die Verbindung zum Objekt nicht so stark - und diese Objektgeilheit ist bei einem Balljunkie das eigentliche Problem - ein Ball ist nur ein besonders beliebtes Objekt, was aber jederzeit beliebig austauschbar ist. Un mit einem Dummy läufst du Gefahr, das er Dummyjunkie wird ;)

    Zitat

    Alles was den Reiz auslöst muss weg.

    Gestalte Spaziergänge so, dass er MIT dir was machen soll, nicht mit einem Gegenstand oder mit sich alleine.

    Genau so :gut: :gut:

    Leider kann ich deine alten Beiträge nicht aufrufen (hat das DF irgendeine Fehlfunktion??) und weiß daher nicht, was für ein Hund das ist und wie alt.
    Aber zum Thema Ballunkie: das Wort "Junkie" beinhaltet ja eigentlich schon, wie es deinem Hund geht. Er ist ein Süchtiger und alles Werf-bzw Kickbare ist sein Stoff - wobei Ball der beste Stoff ist. Nimmst du seinen Stoff weg, hat er Entzug - und in meinen Augen leidet so ein Hund bestimmt auf die eine oder andere Art.
    Kriegt er seinen Stoff, wird sein Suchtverhalten gefüttert - es ist ein schwieriger Teufelskreis. In so schweren Fällen- wozu ich deinen HUnd aufgrund der Beschreibung zählen würde - hilft eigentlich nur der kalte Entzug: es werden alle Bälle und Spielis verbannt, nichts mehr geworfen, jede Spielaufforderung zum Werfen oder Zergeln unterbunden.

    Für Hund und Halter ein schwerer Weg - aber der einzig machbare um den Hund zumindest teilweise "clean" im Kopf zu kriegen. Ich halte es für absolut notwendig, da sich das Leben eines Süchtigen immer und immer nur um seinen Stoff dreht - und es ihm immer und immer wieder schlecht geht, wenn er ihm weggenommen wird. (frag mal einen Raucher wenn er nicht rauchen darf wie es ihm dann geht)
    Für den Hund ist es keine Lebensqualität immer und immer wieder nur hinter seinem Stoff herzujagen - und was du als glückliches Gesicht interpretierst wenn er auf dem Ball rumkaut............ wie ein Junkie, der sich grad einen Schuss gesetzt hat. Es ist alles, aber kein Glück !!

    Vielleicht schreib ich nachher noch was, muss jetzt weg....