Schwierig so aus der Ferne - aber ich schreib mal meinen Eindruck:
Ihr habt ihn erst seit 4 Monaten und habt schon allerlei probiert - da können kaum Erfolge sichtbar werden, ihr manövriert euch damit selber in eine erzieherische Sackgasse. Der Kerl ist noch nicht lang genug bei euch um wirklich angekommen zu sein, auch wenn es immer so scheint.
Zeigen und Benennen ist wirklich eine feine Sache wenn sie kontinuierlich und konsequent angewendet wird - vielleicht gebt ihr zu schnell auf? Habt ihr mal jemanden gefragt (Trainer) der euer Timing beobachtet und bewertet?
Wo kommt das Kerlchen denn her? Je nachdem wie er vorher behandelt wurde kann es eine Weile dauern, bis er sich auf euren Erziehungstil einläßt - der ja durchweg positiv und freundlich zu sein scheint. Für viele Hunde die vorher mit Hauruck erzogen wurden ist es echt "schwierig", sich auf einen anderen Erziehungstil einzustellen.
Grundsätzlich wäre mein Rat sich mal ein/zwei Stunden bei einem Trainer zu gönnen der aufs Handling schaut und Tipps geben kann - manchmal sieht mans selber einfach nicht. Oder sich selber filmen zu lassen und sich das dann anschauen - da fällt objektive Bewertung aber schwer.
Ansonsten Zeiten und Wege zum Gassigehen wählen wo möglichst wenig vierbeiniger Verkehr herrscht - gerne auch mal einfach umdrehen wenn von weitem Hunde kommen oder sich in die Büsche schlagen damit Hundi nicht so austickt. Zusätzlich würd ich ein Alternativverhalten einüben (anschauen, Pfote geben, Kreiseln) was hochwertig belohnt wird. Dieses fordere dann in minimaler Reizlage (Hund am Horizont) ein, belohne ihn ausgiebig und hochwertig. Langsame Steigerungen sind da unerläßlich !!
Es ist schwer für so einen offensichtlich unsicheren Hund wie deinen, eine andere Strategie zur Bewältigung seines Hundeproblems anzuwenden bzw erstmal zu erlernen. Denn bisher ist er mit seiner Strategie Pöbeln und Beißen ja gut durchgekommen: die anderen Hunde haben sich entfernt..............
Mit deinen bisherigen Versuchen machst du in meinen Augen nichts falsch ausser das du zuwenig Geduld bei einer Methode aufbringst - entscheide dich für ein oder zwei Varianten und ziehe das durch. Jahrelang erlerntes und erfolgreiches Verhalten läßt sich nicht in so kurzer Zeit wieder "löschen". Verstärken wirst du das Pöbelproblem durch Leberwurst nicht - du brauchst aber mehr Geduld und dein Hund im Zweifelsfalle noch mehr und noch häufigeren Abstand zum Auslöser.
Und vielleicht beliest du dich mal ein bissi zur "Rudelführerschaft" - die Zeiten wo ein Hund hinter dem Menschen durch die Tür ging, immer ausweichen musste und erst als letzter zu fressen bekam sind definitiv vorbei. Diese ganzen Theorien sind lange widerlegt - dein Hund wird nicht die Herrschaft an sich reissen wollen nur weil er zeitgleich speist ![]()