Beiträge von Dächsin

    Zum Durchchecken: lass mal ein sogenanntes geriatrisches Profil machen - das ist ein großes Blutbild, was auch alle Organwerte beinhaltet. Dazu den großen SD-Check mit T4, ft4, T3, ft3, TSH, TAK - lass den Cholesterinspiegel auch bestimmen - am besten alles in nüchternem Zustand.


    Mit diesen Werten bist du erstmal auf der sicheren Seite für jedwede weitere Diagnostik.


    Grundsätzlich würde ich eine SDU behandeln lassen - wenn sie denn zweifelsfrei nachgewiesen wird - da diese Fehlfunktion einer wichtigen Drüse auch andere Organe beeinflussen kann. Als zweifelsfrei nachgewiesen würde ich das bei euch im Moment aber nicht sehen, nur der T4-Wert sagt bei Erstdiagnostik erstmal nix konkretes aus ;)


    Ich kann dir bei Facebook die Gruppe "Schilddrüse und Verhalten beim Hund" empfehlen - da findest du geballte Kompetenz und unendlich viel Wissen und praktische Erfahrungen rund um die SDU beim Hund. Ebenso Tierarztempfehlungen und weitreichende Infos über SDU und Folge- bzw Begleiterkrankungen.


    Ansonsten wie gesagt die obigen Werte ziehen lassen und sich mit dem Ergebnis an einen SD-Spezialisten wenden - da werden sie geholfen :D

    Zwei Dinge fallen mir dazu ein:


    vielleicht ist dein Hund "über"lastet - er hat ja schon ganz schön Programm mit mehrmals die Woche UO, Fährte, SD - dazu noch Spielen mit Junghund und Gassigehen. Wann und wie kommt sie denn zur Ruhe, wann schläft sie??
    Wenn man so ein Programm mal radikal runterfährt und z.b nur noch einmal pro Woche Fährte oder UO oder SD macht, dazu normales, leichtes Gassi und nicht allzu wildes Spielen - was passiert dann? Erstmal gibts so 'ne Art "Erstverschlimmerung", in der Phase dreht der Hund so richtig hoch - aber danach nimmt er dankbar die verordnete Auszeit an.


    Hast du dich mal mit dem Stress bei Hunden beschäftigt? Auch positive Aufregung und Auslastung kann für das körpereigene System Stress bedeuten und zu erhöhter Ausschüttung von Stresshormonen führen. Da dauert es dann bis zu 6Tagen bis dieser Pegel wieder auf Normalmaß ist. Bekommt der Hund wenigstens nicht mal ab und an die Möglichkeit, in den absoluten Ruhezustand zu schalten sondern läuft permanent unter Hochdruck, dann ist der Körper unter krankmachendem Dauerstress.


    Zusätzlich würde ich sie mal untersuchen lassen - da in allererster Linie die Schilddrüse. Leicht veränderte - meist erniedrigte Werte ( die sich aber meistens noch innerhalb der vorgegebenen Normwerte befinden) - sind mittlerweile und nachgewiesenermaßen Auslöser für "hibbeliges" und nervöses Verhalten.


    hier kannst du dich über die sogenannte subklinische Schilddrüsenunterfunktion informieren - vielleicht findest du da ja Ähnlichkeiten. Bei FB gibt es eine hervorragende Gruppe zu dieser Thematik.
    Und hier und hier kannst du dich über Stress bei Hunden und die körperlichen Auswirkungen informieren.
    Beide von mir vorgeschlagenen Dinge können die Ursache für die "Hyperaktivität" deines Hundes sein - wobei ich erstmal die SD untersuchen lassen würde. Da kannst du mich bei Interesse nochmal fragen ;)

    Es ist häufig sehr schwierig, einen Hund beim Autofahren "zu erziehen" bzw aus seiner Aufregung rauszuholen.............. denn immerhin sind alle Beteiligten im Auto in ihrer Bewegungsfreiheit doch recht eingeschränkt - und der Druck ist oft sehr groß da das einfach totaaaaaal nervt.


    Meine Methode ist, mit dem Hund im Auto an einem WE oder abends auf einen großen Parkplatz zu fahren und da dann meine Kreise zu ziehen....... :D
    bzw versuche ich es - doch sobald der Hund nur einen Piep von sich gibt wird gebremst und der Motor ausgemacht. Nach Momenten des Wartens wieder Motor an, langsam losrollen, Hund fängt an zu jammern, piepen, winseln, bellen........ sofort anhalten und Motor aus.


    Man braucht dafür Zeit und einen langen Atem (und ein robustes Auto, das 76x hintereinander an/aus wegsteckt :roll:) - und auch soviel Ignoranz der Umwelt gegenüber daß man sich nicht schämt, das auch mal im Alltag im Strassenverkehr zu machen: Hund fiept, Blinker setzen, rechts ran, Motor aus.......
    Mit dieser Strategie haben schon so einige Hunde gelernt daß es nur weitergeht wenn sie sich beherrschen ;)


    Solange man den Eindruck hat, daß der Hund gerne Auto fährt und nur aus lauter "Aufregung" rumschreit - für so einen Hund ist das die passende Strategie. Anders wäre es, wenn der Hund sein Unwohlsein zum Ausdruck bringt, vielleicht spuckt, sabbert, sich sichtlich unwohl fühlt im Auto - dann kann man so nichts erreichen.


    Hier wurde eindeutig gelernt: nur wer die Klappe hält darf mitfahren :lol: Zur "Auffrischung" muss ich nun nur noch ab und an mal rechts ran - dann war aber schon ein anderer Faktor schuld an der erhöhten Erregungslage.

    Zitat

    Mein Aussierüde hat nämlich irgendwie ein Problem mit den Nordischen. Er ist sonst total cool und verträglich, aber bei denen fühlt er sich irgendwie immer provoziert.


    Genau so kenne ich das auch - gerade die Malamutes die ich kennengelernt habt haben meine eigenen Hunde immer bis aufs äußerste provoziert.........einfach nur durch "Anwesenheit". Da ist mir das mal aufgefallen und wenn man dann auf die Körperhaltung achtet - die bewegen sich schon irgendwie "steif" oder provozierend, sind häufig nicht so schlaksig sondern "schreiten mit angemessenem Tempo", halten dabei auch die Rute in einer Position die andere Hunde gerne mal als Kriegserklärung auffassen ;)


    So wie Molosser häufig andere Umgangsformen untereinander pflegen - so sind auch Nordische oft eine Marke für sich. Für "Otto-Normalhund" schwer zu lesen und zu interpretieren...............

    Wie furchtbar - es tut mir wahnsinnig leid für euch.


    Einerseits möchte ich mich Rehlein anschliessen - das bewusste "Fragen", und das Einlassen auf die Gefühle und Bilder die sich dann in dir regen - für viele mag sich das abgehoben und ziemlich verrückt anhören. Aber ich habe auch schon schwer verletzte Tiere im Arm gehalten und war überwältigt von den Signalen die sie mir gesendet haben.


    Andererseits ist da der Hund einer früheren Kollegin - einen Mischling aus "Bratwurst und Wischmop" hat sie ihn immer genannt - dem der Zweithund beim Spielen so ins Kreuz gesprungen ist, das der Wischmop querschnittsgelähmt war. Die Prognose aller TÄ war miserabel (es war Anfang der 90er, CT für Hunde oder ähnliches war da noch ziemlich induskutabel) aber sie hat nicht aufgegeben. Sie war überzeugt, mit viel Liebe, Geduld und Zeit würde sie das wieder hinkriegen..........
    Bei Spaziergängen nahm sie ihm im Kinderbuggy mit, machte fast täglich Schwimmübungen mit ihm im extra angeschafften Pool, massierte und therapierte ihn tägl. Der Hund musste wie ein Kleinkind gewickelt werden, konnte weder Kot noch Urin halten, war etwa ab halber Rückenlänge völlig gelähmt und gefühllos.
    Trotzdem wir alle (wir arbeiteten mit Hunden) geglaubt haben, daß der Hund leidet und es nie mehr was wird - die Kollegin hat nicht aufgegeben. Immer hat sie ihren Hund mit Handtuch gestützt zum "laufen" animiert, seine aufgeschliffenen Hinterbeinchen versorgt. Der Kerl hat irgendwann wieder einen unglaublichen Lebenswillen gezeigt, zog sich in unbeaufsichtigten Momenten wie ein Irrer mit den Vorderbeinen durch die Hundemeute und stänkerte rum wie eh und je :hust:


    Um es abzukürzen: er konnte nach 1,5 Jahren wieder fast völlig normal laufen!! Etwas wackelig zwar und wenn er es eilig hatte, ließ er anfangs sein Hinterteil einfach fallen und zog es hinterher :lachtot: - das war reine Kopfsache und konnte im Laufe der Zeit mit viel Geduld auch wieder abgestellt werden.
    Wir alle haben die Kollegin für ihre Zähigkeit bewundert, für ihr Durchhaltevermögen und ihren unerschütterlichen Glauben daran, daß der Hund es ihr sagt wenn er nicht mehr kann oder will........ er war ihr Herzenshund.
    Diese Geschichte nötigt mir heute noch tiefen Respekt ab ob der Disziplin meiner Kollegin und das über eine so lange Zeit - und das sie ihr gesamtes Leben auf ihren kranken Hund eingerichtet hatte.
    Der Wischmop ist übrigens über 15Jahre alt geworden - er war so 6 oder 7 als der Unfall passierte.


    Ich wollte dir damit Mut machen und aufzeigen, daß es doch einen Strohhalm gibt - aber der oben beschriebene Weg war wirklich mühselig und mit starken Einschränkungen verbunden. Und eine Garantie gibt es eben auch nicht - aber wenigstens Hoffnung...........

    Hmm, also ich denk, mit Zeigen & Benennen (such mal hier im DF danach, da gibts 'nen guten Thread dazu) und sogenanntem "Schönfüttern" solltest du das hinkriegen. Distanz vergrößern ist da auch ein wichtiges Thema - und vor allem: reagieren, bevor der Hund anfängt zu knurren.
    Wichtig ist, beim kleinsten Anzeichen einer hündischen Reaktion selber zu reagieren, am besten schon bei Sichtung eines anderen Hundes am Horizont die Leberwursttube zu zücken und Hund gar nicht erst in die Verlegenheit des "Angsthabens" kommen zu lassen.


    Obwohl es wahrscheinlich auch sehr hilfreich wäre, mal jemanden mit Ahnung auf euer Handling schauen zu lassen- manchmal ist man selber ja sowas von betriebsblind und trainiert sich 'nen Wolf und es wird und wird nicht besser - und dann kriegt man was gezeigt, nur eine Kleinigkeit, und schon fluppt das :D
    Woher kommst du denn? Vielleicht hat ja jemand einen Tipp für eine qualifizierte Hilfestellung bzw einen guten Trainer, der mal eine Stunde auf euch draufschaut.............

    Manchmal kommt es auch drauf an, aus welcher "Quelle" ihr den Welpen habt. Ein Hundebaby vom Züchter kann mal kurzfristig müffeln, aber so richtig nach Urin stinken??
    Vielleicht wäre ein Gespräch mit einem Tierarzt da hilfreicher ............. morgen hat der bestimmt Sprechstunde und dann wisst ihr schnell und aus berufenem Munde, was Sache ist.

    Genau diese Frage habe ich mal von Günther Bloch beantwortet bekommen - denn auf dem eigenen Grundstück pinkelt mein Hüterich gerne drüber (wenn auch nicht jedesmal), unterwegs schaut er mit gelangweilter Miene zu was die 2Beiner da so im Gebüsch treiben :D


    Die Antwort war völlig logisch: so drücken Caniden ihr Zusammengehörigkeitsgefühl aus und für eventuelle "Eindringlinge ins Revier" wird die Nachricht hinterlassen: trau dich, aber wir sind in der Überzahl...... :smile: