Beiträge von QueenyQ

    Zitat

    Ich habe fast die Befürchtung, dass du sehr viel... missverstanden hast... oder so Tipps bekommen hast, wie "Du musst dss Hetzen abbrechen, NUR DANN hast du eine Chance!" und dies so interpretiert hast, wie es gemeint war: Der Hund scannt und kommst mit ein paar strengen Kommandos an.

    Wie flying paws geschrieben hat... arbeite MIT dem Hund, statt gegen ihn.

    Nur kurz noch zum obigen Text:
    Ich versuche, mit dem Hund zu arbeiten, aber, und das war eigentlich mein Anliegen, ich bin anscheinend zu blöd, etwas zu finden, was mein Hund als Ersatz akzeptiert
    Das Beste ist bisher, ihn gucken zu lassen und anschließend eben den Spaziergang fortzusetzen

    Ich schließe mich Schopenhauer an:

    meine Hunde kennen den Unterschied zwischen Ball und Wild, zwischen angeleint und ohne Leine und auch bei mir erscheinen die Rehe fast immer dann, wenn ich sie eigentlich trainingsmäßig gar nicht brauchen kann.

    wie bitte soll man das üben ?

    Ich bin schon froh, dass mein Rüde so weit ist, dass er eben nicht mehr in die Leine springt, wenn ein Reh vor uns auf und davon geht, er hat halt gelernt, dass am Ende der Leine "Ende" ist, auch wenn das für mich anstrengend war (bin ja auch oft genug mit zwei Schäfis unterwegs und da steckt einer den anderen an :roll: )

    Ich habe einige Anti-Jagd-Lektüren hinter mir und versucht, das, was für meine Hunde passt, umzusetzen, aber .
    wirkliches Training geht nur am lebenden Objekt und das ist nicht steuerbar.
    Das Maximum ist, dass mein Rüde bei Sicht inzwischen in der Lage ist, mein "Sitz" zu hören und auch umzusetzen; aber auch das geht erst nach der allerersten Anspannung - ich erkenne aber inzwischen diesen Punkt besser.
    Ich lasse ihn dann zur Belohnung gucken, bis das Reh außer Sicht ist, dann geht es weiter.

    Ursprünglich habe ich mich hier in den Thread eingeklinkt, weil geschrieben wurde, dass ein Hund ein auftrainiertes Alternativverhalten irgendwann einfach befolgt, weil es so konditioniert wurde und er halt gar nicht anders kann.
    Das habe ich bezweifelt und deshalb das Beispiel meines Rüden und seiner Jagdleidenschaft gebracht.

    Zitat

    [Vielleicht ist meine Ausbildung zu sehr auf echte Arbeit gemünzt... meine Hunde müssen sie beherrschen, über einen sehr langen Zeitraum - bis hin zur körperlichen und mentalen Erschöpfung - und sie können es auch.

    Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich die IK bei 80% der Trainingsschritte immer mit Erregungskontrolle kombiniere im Training.

    Könntest Du das bitte etwas näher erklären ?
    Und auch den Unterschied zwischen IK und Erregungskontrolle ? :hilfe:

    Ich lerne gerne immer weiter dazu

    Zitat

    Dem stimme ich ziemlich uneingeschränkt zu, ich bin mir sicher, dass es für meinen Rüden nichts Tolleres gibt, als hinter einem Reh herrennen; er muss es nicht kriegen, das Rennen allein ist toll !

    Kann ich ganz und gar nicht bestätigen!
    Zum einen weil Antijagdtraining fantastisch greift - auch ohne Starkzwang und Druckmittel wie das Training von vielen Hundeschulen beweist.
    Zum anderen weil immer mehr Jäger ihre Jagdgebrauchshunde auch völlig ohne Starkzwang und druckmittel z.b. mit dem Clicker ausbilden! JA, Jagdgebrauchshunde! ;)

    Diese Jäger arbeiten aber mit ihrem Jagdhund von Anfang an daran, den - ich nenn's jetzt einfach mal - Jagdtrieb zu kontrollieren.... ich gebe zu, dass ich das verpasst habe und nach insgesamt drei blöden Gelegenheiten war mein Hund ein passionierter Hetzer, der monatelang die gegend abgescannt hat, ob nicht irgendwo was auftaucht. Bei jedem etwas schärferen Kommando/Rückruf wurde erst geguckt "Wo ist was, die Alte hat ein deutliches kommando gegeben".
    Inzwischen sind bei uns - dank 2 Jahren Schleppleine - wieder recht entspannte Spaziergänge möglich.
    Aber ich bin mir sicher, ohne Leine wär der Hund beim ersten Sichtkontakt nach wie vor weg :sad2:

    Zitat

    Manu
    also wäre es einen Versuch wert, ein super tolles Zerrspiel (oder Jagdspiel ?) mit z.B. Beißwurst mit einem Wort zu konditionieren und den Hund, wenn er sich nach dem Reh-gucken wieder was anderem widmen kann, damit ansprechen und fürs "Sitz" zu belohnen ?

    Ich weiß allerdings nicht, ob er's annimmt, in der UO macht er das super gerne, aber draußen ?
    Beim Spazierengehen ist seine Lieblingsbestätigung, dass er weiterlaufen darf, bei gerade passender Gelegenheit auch "Mäusebuddeln"

    Edit/Ergänzung:
    Der Unterschied zu dem, was ich bisher versucht habe, wäre aber nur, dass ein Auslösewort konditioniert wird, auf das er dann (evtl.) "anspringt". Bisher hat ihn draußen ein Spiel nicht wirklich gereizt...

    Manu
    also wäre es einen Versuch wert, ein super tolles Zerrspiel mit z.B. Beißwurst mit einem Wort zu konditionieren und den Hund, wenn er sich nach dem Reh-gucken wieder was anderem widmen kann, damit ansprechen und fürs "Sitz" zu belohnen ?

    Ich weiß allerdings nicht, ob er's annimmt, in der UO macht er das super gerne, aber draußen ?
    Beim Spazierengehen ist seine Lieblingsbestätigung, dass er weiterlaufen darf, bei gerade passender Gelegenheit auch "Mäusebuddeln"

    Zitat

    Verstehe ich nicht. Warum?

    Ich verstehe es auch nicht - habe es aber schon mehrfach gelesen (Kareki hat auch drauf hingewiesen)
    Eine echte Erklärung habe ich dafür noch nicht gefunden...

    Ich versuche es mir (bildlich) so vorzustellen, dass quasi bei jeder IK (sich Beherrschen des Hundes) etwas "Dampf" entsteht, der sich aufspeichert; irgendwann ist der "Behälter" voll, und der Druck muss raus - aber ob das wirklich so ist ? :???:

    Ein Mensch kann sich ja auch nicht immer beherrschen und manchmal "platzt einem einfach der Kragen"
    Allerdings sind Menschen und Hunde ja zeitlebens lernfähig - echt, ich weiß es nicht, bin aber deshalb sehr restriktiv mit dem entsprechenden Training (vielleicht grade falsch ?)

    Zitat

    Darf ich anfügen, dass IK-Training relativ schwierig ist. Wenn du die IK an diesem Spielzeug brauchst, ist es okay, brauchst du es aber für was anderes, ist das Training ungünstig. Die Hunde können die IK nämlich nicht so einfach auf alle Situationen übertragen (und dazu verbrauchen sie die endliche Ressource auch noch: http://www.psmag.com/health/dogs-of…-control-10928/)

    Ich "brauche" die IK am Spielzeug nicht, aber die Hunde mussten es ja lernen, sich zurückzuhalten und eine Freigabe - für was auch immer - abzuwarten; meine Hunde wurden nicht mit IK "geliefert" ;) .

    Mir ist auch bekannt, dass IK etwas ist, was ich nur begrenzt vom Hund verlangen kann, deshalb mache ich IK auch nicht allzu häufig, aber ohne Training kann ich doch gar keine IK vom Hund erwarten ?!
    :???:

    Zitat


    Impulskontrolle?
    Rennen am Rad?

    Was tut ihr denn?

    Allgemein oder beim Spazierengehen ?

    Allgemein:
    Wir machen UO, aber eher Richtung Obedience, ab und an SD,aber nicht so oft (balgen um den Ärmel liebt er), den verlangten Gehorsam dabei nicht so :roll: ), denn der Bub hat bereits zwei ED-OP's hinter sich und hat auch schwere HD, auf eingezäuntem Gelände darf er seinen Futterdummy suchen (macht er sehr gerne), da üben wir auch Impulskontrolle mit Spielzeug und Zweithund (also es bekommt z.B. nur einer die Freigabe, dem weggeflogenen Teil nachzujagen), zu Hause gibt es ab und an ZOS und ein bisschen Tricks.

    Wir üben beim Spazierengehen Rückruf, Sitz und Platz auf Distanz, warte, komm, gaaanz selten auch mal ein paar Schritte "Fuß".
    Er läuft jetzt seit fast 3 Jahren überwiegend an der Leine, inzwischen :hust: hat er sich an den Radius gewöhnt.
    Wenn wir Wildsichtung haben (meist Rehe) starrt er völlig gebannt hin, mittlerweile kann ich ihn nach ein paar Sekunden mit einem deutlichen "Sitz" auch ins Sitz bringen. Erst wenn kein Fizzelchen Reh mehr zu sehen ist, schafft er es, den Kopf zu mir zu drehen

    Rennen am Rad: hier ist Radfahren ziemlich anstrengend, muss von uns zu Hause entweder den Berg runter oder den Berg rauf, alles nur Wald und Wildbegegnung jederzeit möglich; ich habe echt Angst, dass er mich vom Rad holt, wenn er dabei dann ein Reh vor mir sieht und doch mal vergisst, dass er an der Leine ist...

    Zoo- bzw. Wildparkbesuch haben wir auch gemacht, da sind alle Viecher hinterm Zaun und somit ziemlich uninteressant, taugt also auch nicht zum Training am lebenden Objekt. Ansonsten ist Verhalten am Wild halt nicht geplant traininerbar.

    Zitat


    [Der eine Hund reagiert besser auf Laufspiele, der andere mehr auf Futter, Dummyarbeit o.ä. - das was Glückshormone hervorruft und sei das zu Beginn nur in einer Situation, die für den Hund reizarm sind.
    Der Hund schafft irgendwann die Verbindung zwischen Angebot und Handlung und dann zwischen Handlung und Belohnung - ähnlich wie bei einem positiv aufgebauten Abruf auch.
    Irgendwann kann dieser Hund in den Situationen nicht mehr abwegen, weil durch das Angebot bereits Glückshormone freigesetzt werden, die den Hund dazu veranlassen auf das Angebot einzugehen.
    Im Prinzip ist ein Abruf da auch nur ein "Angebot".

    Diese Angebote werden irgendwann, ähnlich wie ein gut aufgebauter Abruf, verbindlich für den Hund und etwas, was automatisch stattfindet.

    Das möchte ich hier direkt aufgreifen:

    Ich habe einen Hund, für den ich noch kein Angebot gefunden habe, das reizvoller ist als ein davonlaufendes Reh (ersetzbar durch Hase, Fuchs, Katze, Kaninchen).
    Ein noch so toll aufgebautes Jagdspiel mit mir und Ball, Beißwurst, Futterdummy & Co. setzen nicht die gleichen Glückshormone frei :sad2:

    Und was dann - außer fast ausschließlichem (8 m-) Leinenzwang ?