Beiträge von Fillis

    Du musst dir ein wenig klar werden, was du da für einen Hund sitzen hast. Aussies sind irrsinnig reizempfindlich und werden davon schnell überflutet wenn sie nicht lernen damit umzugehen.
    Der Weg den du bisher verfolgst, mit anschreien, Spritzpistolen oder Klapperdosen, ist dass du versuchst ein noch größerer Reiz als die Umwelt zu sein und das um jeden Preis. Dein Hund ist aber sehr sensibel, er würde dich auch wahrnehmen wenn du nicht zu solchen Mitteln greift, das tut er ja auch solange er nicht abgelenkt ist. Du musst ihm mit viel Geduld beibringen die Reize zu kanalisieren. Dass er nicht mehr alles aufnimmt was rund um ihn passiert und davon dann abgelenkt und überfordert mit allem ist.
    Zeig ihm dass die Reize die von dir kommen zwar klein aber lohnend sind, und so werden sie in seiner subjektiven Wahrnehmung mit der Zeit größer als Umweltreize, ohne dass du Geschütze auffahren muss ;)
    Es ist doch schon toll, dass er daheim, und sogar draußen im Wald wenn nicht viel los ist, mit Spaß mit euch arbeitet :) Baut darauf auf, steigert die Ablenkung langsam und bis dahin verlangt bei größerer Ablenkung nur, was ihr wisst dass er schaffen kann. Belohnt in solchen aufregenden Situationen jede Art von Aufmerksamkeit, aber fangt nicht an Sachen abzufragen die der Hund einfach noch nicht ausführen kann wenn er noch nicht so weit ist. Das müsst ihr trainieren, indem ihr langsam steigert.
    Erste Regel beim Training sollte immer sein: Setting dem Hund anpassen, so dass er es schaffen KANN und durch den Erfolg lernt.

    Mit Belohnung sollte wie schon gesagt wurde nie gelockt werden, sondern BELOHNT. Beginnt Trainingssessions weniger offensichtlich zu machen, und immer wieder mal kurz seine Aufmerksamkeit zu bekommen und ihn dafür unerwartet zu belohnen. Eine Belohnung kann vieles sein, nicht nur Futter und Spielzeug, sondern auch zusammen rennen, an einer tollen Stelle schnüffeln, buddeln, in die Luft springen ... Alles was euer Hund eben gerne tut. Besonders gut funktioniert das in Kombination mit einem Marker (Klicker, Markerwort...). Das macht euch unabhängig von der typischen Trainingssituation.

    Geduld und Souveränität ist sicher das wichtigste. Wenn mein Aussie mal unaufmerksam ist, dann liegt das zu 90% daran dass er gerade überfordert ist (die anderen 10% sind bei ihm momentan Pubertät). Und wenn ich dann in so einer Situation die Nerven verliere und mit aller Kraft versuche mich durchzusetzen (schreien, stampfen, Leinenrucken, einfach wütend sein) dann hab ich verloren. Ich hab Anfangs wirklich manchmal so die Nerven verloren aber dann bald erkannt: das ist das schlimmste was man da tun kann.
    Der eh schon überforderte Hund kriegt so nur mit, dass Herrchen/Frauchen auch überfordert ist, und wird noch nervöser und noch weniger ansprechbar. Das sind dann die Situationen in denen gar nichts mehr geht...

    Also: Ruhe bewahren, Hund die Chance geben es richtig zu machen, üben :)


    PS: weil du gerade sagst es ist schwierig Steigerungsstufen zu finden: Man kann IMMER noch kleiner anfangen! :D

    Heute waren Ico und ich mit meiner Freundin und ihrer Hündin zusammen spazieren. Ico kennt sie seit er ein Welpe ist, aber wir sehen sie nicht regelmäßig.
    Also wir uns getroffen haben haben wir sie kurz "begrüßen" lassen. Sie hat ihn sofort zum Spiel aufgefordert und er ist gleich hinterher, er hat aber auch gelich von Anfang an versucht sie zu besteigen, woraufhin die Hündin auf ihre Art zeigt, dass sie sich nicht wohl fühlt indem sie ihre Besitzerin anspringt. Deshalb sind wir dann gleich mal los gegangen :D
    Während dem Spaziergang war es wirklich so wie ich mir gedacht habe, nämlich NICHTS.
    Kein Spielen aber auch keine Übersprungshanldungen. Vollkommend enspannt. Ab und an hat er sie im vorbeigehen beschnüffelt, aber nicht im entferntesten mit Aufsteigabsicht :)

    Unterwegs haben wir dann einen kleinen Hund getroffen, außer Reichweite seines Beistzers und ohne Leine. Als er auf Ico zu ist hab ich den Fuß gleich von der Schlepp genommen (hab Ico erst dabehalten weil ich gehofft hab er kommt nicht her) weil Ico an der Leine gar nicht freundlich ist. der Rüde war aber ganz komisch, ist schon so komisch fiepend daher gekommen und quasi rückwärts auf Ico zu also immer mit Hinterteil auf ihn gerichtet.
    Ico war es nicht geheurer und ist ihn dann knurrend und fletschend angesprungen. Auf ein weiter, was sonst meistens funktioniert hat er leider nicht reagiert und an der Leine wegziehen war eher gefährlich weil der andere immer nach gekommen ist und dann wird Ico echt patzig. Ich hab den anderen Hund dann verscheucht und Ico weitergezogen *seufz* echt eine scheiß Situtation...
    Weiterer Spaziergang mit der Hündin meiner Freundin war wieder unproblematisch. Nur zum Schluss als wir uns verabschiedet haben und noch kurz im stehen gequatscht haben, hat er wieder angefangen mit der Aufreiterei.
    Soll ich ihn in so einem Fall einfach abliegen lassen?
    Und was hättet ihr im Fall mit dem kleinen fremden Hund gemacht?

    Also wenn ich mal einen ganzen Tag weg bin hab ich meist eine Freundin die einfach den Tag bei mir verbringt und mal rausgeht. Meiner ist da gelassener als wenn er in einer fremden Wohnung ohne mir ist.
    Aber manchmal geb ich ihn auch in eine andere Wohnung zu einer Sitterin, das hält er auch gut aus ;)
    Ich würde das nach Bauchgefühl entscheiden.
    Wenn ich mich zwischen Hund zu meiner liebsten Sitterin nach ihr zu Hause, und einer anderen Sitterin bei mir zuhause entscheiden müsste würde ich ihn doch zu meiner liebsten Sitterin geben. Einfach dorthin wo du das beste Gefühl hast :)

    Kann Zufall sein aber bei uns hat sich das alleine bleiben unter Zylkene sehr verbessert. Davor konnte er durch einen Pubertätsschub auf einmal gar nicht mehr Alleine bleiben. Ich habd von Null aufgebaut und mit Zylkene gings dann endlich vorwärts. Nachdem ich abgesetzt hab gings ne Weile gut und jetzt hattr er gerade wieder eine Unsicherheitsphase und wieder einen Rückfall. Aber diesmal war ich innerhalb von 2 Wochen wieder auf 5 Stunden :)
    Also ich kann mir vorstellen dass es hilft, aber Garantie hat man leider keine

    Zitat

    Der Aussie ist mit dem Eurasier auf meiner Liste, Fillis ;)
    Die Sensibilität kenne ich ja bereits durch meinen Hüti. Der Jagdtrieb ist eine Sache, auf die ich auf jeden Fall achten will, allerdings glaube ich schon, dass er bis zu einem gewissen Grad lenkbar ist.
    Allerdings würde ich gerade beim Aussie seeeeeeeeeeehr auf die Eltern, das Umfeld usw. achten.
    Bei jeder anderen Rasse natürlich auch, aber gerade im Bereich Aussiezucht muss man meiner Meinung nach sehr auf der Hut sein, um den passenden Hund zu finden.


    Das stimmt leider ja ...
    Aber ansonsten find ich das würde (wenn man eben bei der Auswahl der Elterntiere nicht komplett blind handelt) ziemlich genau auf deine Beschreibung passen!

    Sie sind Bewegungsmäßig für alles zu haben, aber auch für Kopfsachen, sie haben will to please, denken aber stets selber mit und denken sich schonmal eigene Problemlösungen aus :D sie sind Fremden gegenüber meist reserviert.
    Sensibilität muss man eben auch eine gute Zucht achten und natürlich auch auf die weitere Aufzucht die man selbst macht, aber du bist da ja schon erfahren. (Meiner ist zb schon recht sensibel auf harsche Zurechtweisung und so, aber das war vorauszuahnen, da die Mutter auch so ist. Ist aber mittlerweile nicht in einem störenden Maß, sondern eigentlich nur wenn ich schon denke ich hab überreagiert. Früher wars schlimmer, was aber fürchte ich zum Großteil an meinen Fehlern aus Unerfahrenheit uns Unsicherheit gelegen hat)
    Und Jagdtrieb hab ich schon alles gehabt, von fast Null Jagdtrieb (gelegentlich) von lenkbarem Jagdtrieb (am häufigsten) bis zu richtigen Vollblutjägern (selten).

    Anifit ist ein ganz gutes Nassfutter würd ich meinen!
    Allerdings ein klein wenig anstrengende Vertriebsart. Musst das erste mal über einen Vertreter bestellen, aber ab dann ists vollkommen unkompliziert :)

    Danke, ihr habt mir schon sehr geholfen :)
    Wenn ich mit einem zweiten Hund spazieren gehe ist eigentlich gar nichts los die meiste Zeit. Kein spielen kein Laufen aber auch kein Aufreiten :) außer einmal mit einem anderen Aussie der immer einen Ball geholt hat und Ico ist immer hinterher gelaufen.

    Meint ihr es ist auch in Ordnung wenn ich mich mit Ico mit einer ihm Bekannten Hündin auf der Hundewiese treffe mit der er immer viel rennt, und das ganze halt abbreche wenn er anfangt aufreiten, oder besser nur noch auf Spaziergängen?