Hey :)
Also mir gehts ähnlich. Ico ist mein erster Hund, ich hab sicher nicht alles richtig gemacht, daszu kommt dass er extrem nervös ist von grundauf. Weiß nicht ob es quasi schon feststand dass er so wird, oder ob ich das verbockt hab.
Jedenfalls ist er auch draußen sehr gestresst. Ich erzähl dir einfach mal ein bisschen.
Er ist jetzt 1,5 Jahre alt und auch noch nicht richtig Leinenführig. Auf Runden wo wir täglich gehen gehts wenn er schon ein bisschen müde ist und nicht gerade aufs Klo muss oder sonst was ist.
Ich hab seit er mit 9 Wochen zu mir kam versucht ihn Leinenführig zu machen, hauptsächlich mit stehen bleiben wenn er zieht und belohnen wenn er schön neben mir geht, aber ich hab auch ein paar andere Sachen probiert.
Anfangs war ich einfach überfordert und bin oft wütend geworden, was mir heute nur mehr selten passiert und wenn doch dann tuts mir furchtbar Leid. Seit ich erkannt hab dass er Stress hat und deshalb nicht an der Leine gehen kann und auch sonst draußen früher nicht zu gebrauchen war, hab ich an mir gearbeitet. Ich bin viel geduldiger geworden und erwarte mir weniger.
Als erstes hab ich begonnen ihn so wenig wie möglich an der kurzen Leine zu haben und stattdessen an der Schlepp, weil er an der Schlepp viel gelassener war. da hat er sich shcnell gebessert, so dass er mich hören konnte und ich ihm Kommandos wie langsam oder warten beibringen konnte. Ich hab immer nur kurze Sequenzen Leinenführigkeit gemacht und dann gleich wieder schnüffeln geschickt. Außerdem hab ich ihn belohnt wenn er ruhig geschnüffelt hat.
Wenn meiner gestresst ist nimmt er auch keine Leckerlis, allerdings nimmt er sie dann eher vom Boden als aus der Hand, deshalb schmeiß ich ihm oft ein paar LEckerlis in die Wiese und er kann sie sich suchen.
Nach ein paar Monaten viiiel Schleppleine und selbst ruhig bleiben falls mal was nciht hinhaut, war er schon SO viel gelassener, da konnte er sogar auf einmal an Menschen vorbei gehen. Früher ist er zu jedem hin gerast und wollte alle hysterisch begrüßen. Das macht er nur wenn er gestresst ist. Wenn er relaxt ist ists ihm oft sogar egal wenn ihn wer anschnalzt, da schnüffelt er lieber weiter. Ich kann mir vorstellen, dass deine Maus vielleicht auch weniger jagt wenn sie mal entspannter ist.
Mittlerweile ist Ico an der Schleppleine super, nicht perfekt aber meistens sehr brav und verlässlich. An der kurzen Leine und mit d Leinenführigkeit haben wir immernoch Probleme, besonders schlimm wenn jemand anders mitgeht, egal ob mit oder ohne Hund. Aber auch bei Wind ist er gestresster, und am schlimmsten ist es beim Stall oder in der Stadt zb. also wo viel los ist.
Ich hab ihn mit der Leinenführigkeit so weit, dass er normalerweise nicht zieht wenn ich ihn regelmäßig erinnere und im Fall stehen bleibe. Aber er hampelt halt durch die Gegend und muss eben ständig erinnert werden, also das wahre ist es leider noch nicht. Aber wir haben schon große Fortschritte gemacht.
Was ich dir raten würde:
Mach dich mal frei von allen Erwartungen und Sorgen, komm runter und find dich damit ab, dass dein Hund eben nicht "normal" ist. Du musst dich selbst beruhigen, damit dein Hund sich an dir orientieren kann.
Mach ihr klare Regeln, aber welche die sie einhalten kann.
Dann würde ich mal ein paar Wochen absolutes Ruheprogramm machen. NICHTS putschendes (Ballspiele etc.), nur zb Suchspiele zuhause und sonst kurze Spaziergehrunden, immer die gleiche Strecke am besten.
Führ ein paar Rituale ein. Zb wenn sie schon merkt ihr geht gleihc Gassi, gib ihr eine Aufgabe, zb die Leine bringen oder sich hinsetzen und brav warten.
Ein Tipp von meiner Trainerin war, immer am Anfang und am Ende von jedem Spaziergang den sogenannten Elefantengang zu machen. Das kannst du erstmal daheim üben damit sies verstanden hat, und dann gleich wenn du zur Haustüre raus gehst die erste Strecke Das sieht so aus: Du nimmst eine Hand voll möglichst kleiner Leckerlis. Hund ander Leine, Hände beide hinterm Rücken, und dann lässt du alle 2 Sekunden ca. ein Leckerli fallen. Sie soll nicht suchen müssen, und sie sollten so schnell hintereinander kommen, dass sie ihre Nase so gut wie nicht hochnimmt. Dabei gehst du gaaaanz langsam vorwärts. Das hilft sehr gut beim runter kommen, kann ich nur empfehlen!
Wie gesagt solltest du es erst mal daheim oder im Garten üben damit sie dann schon weiß was kommt. Wenn du es das erste mal draußen machst wird es anfangs vermutlich noch nicht so fließend funktionieren, da musst ein bisschen Geduld haben und ihr einfach die Leckerlis zeigen, dann wird das schon.
Du solltest hauptsächlich alleine spazieren gehen. Wenn du dich zwei drei mal die Woche mit wem zum Spielen triffst reicht das vollkommend, mehr halte ich für nicht klug für deinen Hund. Die restlichen Spaziergänge solltest du ruhig gestalten und mit ihr üben.
Such dir keine Hobbys wie Hunderennen o.ä. sondern mach es dir erstmal zur Aufgabe die grundlegenden Dinge mit deinem Hund hinzubekommen, dazu gehört dass sie halbwegs entspannt spazieren gehen kann. Ein Hobby nebenher schön und gut, das hab ich auch, aber bei so einem gestressten Hund muss man unbedingt Ruhe reinbringen, das steht an erster Stelle. Wenn erste Trainingsschritte ersichtlich sind und du nicht mehr so frustriert bist, dann kannst du ein Hobby dazu nehmen, davor würde ich mich erstmal auf die Spaziergänge konzentrieren.
Ich hoffe es war halbwegs klar was ich geschrieben habe und ich hoffe es war was dabei was dir hilft.
Grüße von einer Leidensgenossin :)