Beiträge von Laviollina

    Ich führe den jagdtriebigen Windhund viel vorrausschauender als den 2 Kilo Zwerg.

    Auch letzterer rennt mir nicht zu anderen Hunden hin (hat null Interesse), ist erzogen und abrufbar. Aber wenn hinter dem Busch am Ende des Weges eine Katze, jemand der mit Frettchen Gassi geht, ein ausgebüchstes Schaf oder ein panisch flüchtender Kleinhund ist passiert genau maximal ein Bellen. Der Windhund hat da ein ganz anderes Gefahrenpotential und mehr Menschen haben Angst. Es ist einfach ein Unterschied zwischen "Huch jetzt hat er sich vor dem kleinen erschrocken" und einem Windhund der ins Hetzen fällt und tötet. Da bin ich lieber 100 x zu vorsichtig als irgendwas zu übersehen.

    Je höher das Gefahrenpotential desto mehr Vorsicht muss man walten lassen.

    Also, ich habe 11 Monate auf genau diesen Hund gewartet. Und er ist jede Sekunde warten mehr als wert

    So sucht ein DF-ler seinen Hund aus und wartet auch gerne eine Weile.

    Aber auch der DFler kann weltliche Probleme haben.

    Ich zB habe im Mai letzten Jahres erfahren, dass ich im August die einmalige Möglichkeit hätte zwei Monate nicht zu arbeiten.
    Also ging nur genau da ein Welpe oder erst mal jahrelang nicht und ich musste von den geplanten Züchtern abweichen - oder alles bis ins Ungewisse verschieben viele Jahre verschieben. Ich habe mich für den Welpen entschieden - der da schon geboren sein musste.

    Auch Otto Normalverbraucher hat teilweise solche Einschränkungen. Nur zu einem bestimmten Zeitpunkt frei... Ehemann spielt nur mit wenn es diese Farbe ist, die selten fällt.. Der Hund soll erst nach dem Umzug kommen.. der Vermieter hat jetzt ja gesagt und neigt dazu sich umzuentscheiden wenn man zu lange wartet.. der Ersthund soll noch nicht zu alt sein / aus dem gröbsten raus.. Die Oma zum Sitten schon im Rente aber noch nicht im Ruhesitz auf Mallorca was später ansteht ..


    Und dann wird es ganz schnell nicht der top Züchter.. trotz bester Absichten.

    Unabhängig davon, dass es unverträgliche und auch unerzogene Klein- und Großhunde und ignorante Besitzer auf beiden Seiten gibt, gibt es auch fehlgeleitetes Beuteverhalten.

    Das trifft in der Regel (!) kleinere Hunde die von größeren als Beute gesehen werden.
    Da gibt es Abstufungen. Von generell jeden Kleinhund killen wollen (da kenne ich zB einen Ex-Racer-Grey) bis zu "hat er noch nie gemacht und war immer mit auf dem Chihuahua Treffen" wenn plötzlich ein Kleinsthund schreiend weg rennt und das dann doch plötzlich den Großhund triggert.

    Gerade mit Beutetriebigen Hunden wie Schäfern, Dobis, Windhunden, Jagdhunden, Huskys kommt sowas immer wieder mal vor.

    Ich behaupte mal wenn sich der Dobi auf angeleinte, nicht frei rum flitzende Chihuahuas gestürzt hat und das aus fehlgeleitetem Jagdtrieb war MUSS es da vorher schon mal Anzeichen gegeben haben.
    Genauso wenn es aus Unverträglichkeit heraus war. Und dann hat man so einen Hund nun mal vorsichtiger zu führen.

    Das habe ich damit nicht ansatzweise sagen wollen.Natürlich hat jeder dafür zu sorgen, dass andere Hunde nicht angegriffen werden.

    Dass ein Hund an der Leine pöbelt, heißt auch nicht, dass er keinen oder wenig Freilauf hat. Aber logischerweise kann er sich an der Leine nicht normal bewegen und das frustriert eben die meisten Hunde. Merkt man ja, wenn nach Absprache die Leinen losgemacht werden. Meistens geht es dann ja friedlicher zu.

    Aber eben nicht immer.

    Bei vielen Hunden klappt einfach abmachen nicht -
    .. weil sie mit wegrennen reagieren und dann teils gejagt werden was alles verschlimmert.
    .. Weil sie wirklich beißen würden.
    .. Weil sie keine Lust auf Kontakt haben.
    .. Weil sie unsicher sind und das Training darüber läuft, dass sie lernen, dass der Besitzer fremde Hunde nicht an sie ran lässt.
    .. Weil man bei einfach Leine abmachen nie weiß wie der völlig fremde Hund reagiert und ob es boxt doch schief geht / der eigene Hund wieder schlechte Erfahrungen macht..

    Es ist immer super, wenn einen fremde Leute die den eigen Hund null kennen tolle Tipps wie "einfach die Leine abmachen " zurufen nur weil ihr eigener Hund keinen Rückruf kann..

    Leinenpöbeln hat für mich mit der Unnatürlichkeit unserer Hundehaltung zu tun.
    Wenn du angekettet an jemandem vorbeigezerrt wirst (der dich aus Frust beschimpft), wärst du auch nicht froh.

    Dass ein Hund an der Leine pöbelt, heißt dochnicht, dass er keinen oder wenig Freilauf hat.


    Und gut erzogen und findet es toll wenn große Fremdhunde in ihn reinbrettern sind zwei komplett verschiedene Sachen.


    Aber ich bin langsam raus hier. Usus ist bisher - viele Kleinhunde benehmen sich nicht (seh ich auch so) - also folgert dich daraus, dass Großhunden irgendwann die Hutschnur platzt und dann stirbt halt mal ein Kleinhund - auch wenn gerade dieses Exemplar vorbildlich geführt wird. Schuld ist nicht der Großhundehalter.

    Na Prost Mahlzeit.

    und genau das kommt dann eben bei dem großen Hund an. Dem ist es im Prinzip ja egal WARUM für den kleinen Angriff die beste Verteidigung ist.

    an der Unsicherheit könnte der Halter aber was unternehmen. Tue ich schließlich bei meinem 20 kg Hund auch. Ebenso gilt es auch bei kleinen Hunden schlechte Erfahrungen aufzuarbeiten und sie nicht in der flexi hängend einfach vorbei zu führen :ka:

    Du weist ja nicht ob sie das nicht tun.
    Wenn sie gerade in der Situation nichts machen außer zügig weiter gehen heißt das auch nichts.
    Ich mache zb zeigen und benennen. Das funktioniert super wenn der Mindestabstand zum anderen Hund eingehalten wird. Ist der weg dagegen sehr schmal und eng klappt es noch nicht. Im der Situation ist die Erregungslage sehr hoch und ich übe daher nicht sondern gehe zügig weiter. Mag für andere vielleicht aussehen als wäre mir das egal. Schimpfen tue ich nicht, weil das die Unsicherheit verstärkt.

    Wenn du uns siehst im halbdunklen auf einem engen Weg würdest du garantiert denken ich mache nix.

    Das ich bei jedem Spaziergang übe, einen Trainer habe, ständig weiter Strecken fahre um gezielte positive Kontakte zu ermöglichen siehst du nicht. Auch nicht dass nach Monate langem Training nicht vielleicht gestern ein Neufundländer Junghund meinem klein hund um den Rücken gesprungen ist und daher heute wieder alle schwarzen Hunde angekläfft werden.


    Es ist nicht immer alles schwarz weiß.
    Und ja ich kenne viele Leute von der Sorte "der kleine darf zu jedem hin" oder " ich fahre mit meinen minichihua zum rasseübergreifenden, privaten Junghundetreffen mit 20 Hunden, da lernt er dann große Hunde kennen - Huch jetzt ist er traumatisiert ".

    Ich muss aber dazu sagen dass hier die beharlichen tutnixe die mit Anlauf in jeden reinbrettern alles große Hunde sind. Aber ich wohne auch sehr ländlich. Kleinhunde machen hier max 10 Prozent aus und sind entweder erzogen oder werden nie abgeleint oder gehen weniger im Feld Gassi.
    Und flexi Leinen sind nicht unendlich lang. Dann weiche ich übers Feld aus wenn der Stopknopf unbekannt ist.
    Bei freilaufenden Hunden ist das viel schwieriger.

    Das Problem ist, dass viele HH meinen ihnen gehört die Welt und überall Freilauf erfolgen muss, weil Hund "tut ja nix".

    Mir sind hinter Kurven schon Leute entgegen genommen die mit Frettchen spazieren waren, Leute die mit Ziegen oder Hasen Gassi gehen, Kleinhunde die beim Anblick meines Windhundes sofort schreiend weggerannt sind, ein unangeleintes Minischwein, Scharfherden mit Hütis hinter Kurven..

    Das waren jetzt die Highlights aus zehn Jahren aber mit all dem muss ich rechnen und all diese Leute haben genauso ein Recht die Natur zu nutzen. Wenn ich einen Hund habe der Jagt oder bestimmte Artgenossen nicht mag/umwalzt, und nicht abrufbar ist dann darf ich ihn nur da laufen lassen wo ich alles einsehen kann. Leider benehmen sich immer mehr Leute im unserer Gesellschaft immer Rücksichtsloser oder denken einfach nicht nach. Nicht nur HH, auch Radfahrer, Eltern etc.

    Wenn du doch schnibbeln willst, warum also nicht der Pudel?

    Auch wenn es im Hobbybereich viele Rassen können wäre der Pudel für Dummy und Mantrailing schon evtl einen Tick geeigneter.

    Die die ich kenne sind zumindest nicht ganz so sensibel, dass das Probleme gibt aber trotzdem weich, freundlich und motiviert.


    Gut vielleicht fließt in den Rat gerade so ein bisschen mein persönlicher Geschmack ein :pfeif:
    Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, für mich sind Hüter irgendwie zu fokussiert / reizoffen. Auch die zwei Shelties, die ich kenne. Pudel schweben irgendwie mehr im ihrer "Ich bin fröhlich und hab die Welt lieb" Wolke.