Milo ist jetzt knapp 16 Monate alt, kastriert, und ich bin wirklich zufrieden mit seinem Wesen. Er ist zwar stürmisch und energiegeladen, aber hört sehr gut und unsere Bindung ist fabelhaft. Er verhält sich freundlich anderen Gegenüber, hat noch nie Trouble gemacht, ist eher beschwichtigend und geht Ärger aus dem Weg. "Ein netter kleiner Racker".
Zwei Baustellen gibt es jedoch dennoch und weder mein Trainer, noch ich vermögen den richtigen Umgang damit herauszufinden.
An der langen Leine ist er seit zwei Wochen wieder auf Zug, nicht schlimm, aber, der Zug ist da. Ich habe bis vor kurzem einen super Erfolg damit gehabt, wenn ich die Richtung wechselte, sobald er gezogen hat.... wochenlang war er jetzt überhaupt nie mehr auf Zug, ging brav und ausgeglichen an der Leine...das interessiert ihn jetzt leider gar nicht mehr und ich kann mir das einfach nicht erklären...... wie aus dem Nichts, zieht er wieder und der Richtungswechsel interessiert ihn überhaupt nicht mehr.... ich mache das konsequent, immer wenn auch nur ein leichter Zug auf der Leine ist, ändere ich die Richtung, aber ihm ist es wurst..... "Fuß" macht er alltagstechnisch super. Ich muss nur Fuß sagen und er läuft bis zur Auflösung brav Schulter an Schulter, schnüffelt nicht, ist bei mir. Außer in neuen Situationen, da ist er manchmal überfordert und übt selbst im Fuß einen leichten Zug aus.
"zwischenfrage": In neuen Situationen ist mir bewusst, dass er sich nicht so auf ein Kommando konzentrieren kann. Wenn ich ihn dann ins "Fuß" nehme, ist klar, dass er es manchmal nicht perfekt ausführen kann, weil er abgelenkt ist. Also war meine Überlegung, dass ich das "Fuß" erst gar nicht anfange zu fordern, weil er eh überfordert mit der Situation ist und das "Fuß" sowieso nicht perfekt hinbekommen würde. So ließ ich das Kommando weg und hab ihn nur an die kurze Leine genommen..... aber er fing halt da an zu ziehen..... möchte immer "vor", "in" die Situation rein..... es selbst managen....nicht dass er bellt, oder fiept, aber er ist so extrem interessiert, offen, möchte alles begutachten, möchte halt einfach "vor", das ist für mich irritierend, weil er sich sonst immer an mir orientiert..... das ist eine Diskrepanz, ich mache da anscheinend einen Fehler in der Führung, kann diesen aber nicht sehen 
Und, er hat es jetzt seit dem Welpenalter nicht gemacht, weil ich es unterbunden habe, und er es auch geschnallt hat, aber jetzt kommts wieder ab und an vor, dass er an Leuten draußen hochspringt, sobald sie sich vorbeugen. Das heißt, selbst wenn eine Omi den Weg entlangläuft, Milo sie so gar nicht wahrnimmt und an ihr vorbeilaufen möchte...die Omi geht in Abwehrhaltung (hat Angst davor angesprungen zu werden, obwohl Hund nur vorbeigeht, bückt sich mit den Worten vor, NEIN, NICHT ANSPRINGEN, aber Milo sieht das als Aufforderung und springt hoch....nicht immer, aber je mehr das Gegenüber sich reinsteigert, desto eher springt er hoch... :/ ) Natürlich pflück ich ihn dann runter, entschuldige mich, aber er hat dann kein Ohr für mein "Ab", oder kurz davor für mein "NEIN".
Manchmal denke ich mir, er ist jetzt vielleicht in der "2. Pubertät" angekommen und testet mich vermehrt wieder aus. Ich bin wirklich absolut konsequent und lasse nicht zu, dass sich da ein "Fehler" einschleicht, aber anscheinend muss ich meine Methoden wieder neu überdenken und hoffe auf Anregungen von euch.... Er möchte einfach "everybodys Darling" sein, er möchte mit jedem Freund sein.... ist ja auch schön....aber ich habe da einfach meine Bedenken, weil ja nicht jeder "sein Freund" sein möchte...... mich interessiert, was ihr in diesen Situationen machen würdet. Runterpflücken, "Nein", als Konsequenz an die Leine nehmen etc, interessiert ihn anscheinend zur Zeit nicht wirklich..... in allen anderen Situationen ist er vorbildlich...aber, er sucht sich immer wieder Situationen, in denen er meint mich ausspielen zu können (schafft er ja auch teilweise) und denke mir: "Du bist doch so gelehrig, hängst mir an den Lippen, hörst aufs Wort, sodass andere staunen, WARUM verkackeierst Du mich gerade jetzt"... KLAR, weil ers kann. Und ich versuche dann zu reagierten, zu 98 % treffe ich den Punkt, aber diese 2 %, in denen ich nicht an ihn rankomme, depremieren mich ein Wenig.... und ich denke, dass ich nicht zu viel fordere, wenn ich nicht möchte, dass er an manchen Menschen hochspringt, oder an der Leine zieht....bin anscheinend nur derzeit nicht in der Lage, ihm das richtig zu vermitteln......
Falls ihr mehr Input benötigt, dann bitte nachfragen, ich wüsste nicht, was ich vorab noch an Infos schreiben könnte 
Liebe Grüße,
Frollein