Kein TA und keine TAH der Welt jammert wenn Sonntags Abends um 20.00 Uhr ein echter Notfall ankommt - dass ist jedem klar der diesen Beruf gewählt hat! Das macht man sogar relativ gern - denn dafür hat man diesen Beruf gewählt! Es macht Freude wenn man einem Tier helfen kann, auch wenn es nach Feierabend ist! Ich habe in all den Jahren in diesem Job KEINEN Kollegen gehabt der groß rumgejammert hat - klar wenn der 5 Koliker in Folge eintrifft und die Hänger sich im Hof in einer Reihe ausstellen weil kein Platz mehr ist etc. ist das streßig und es wird schon mal gestöhnt, aber auch nicht mehr als im Büro wo der x Fall noch abgearbeitet wird.
Worum es geht, sind diese ganzen Leute die eben meinen am Sonntagnachmittag wegen einer Nichtigkeit antanzen zu müssen, dass Privatleben des TA`s massiv mit Füßen treten und dann noch blöde Sprüche dabei reißen anstatt etwas Respekt zu zeigen und dankbar zu sein, dass der TA so dummtrottelig ist und ihm das macht, bzw es machen "muss" wenn er nicht riskieren will den Kunden zu verlieren und vielleicht noch 2-3 andere dazu... (Leute die wegen einem Notfall kommen SIND dankbar - schon sehr seltsam..). Und wie gesagt sind die Leute auch so dreist und machen den TA schlecht wenn der darauf hinweist, dass eine Zecke KEIN NOTFALL ist - vor den anderen Tierbesitzern war die Zecke natürlich ein absolutes Monster und der Hunde drohte zu verbluten und der böse TA wollte nicht helfen und dann auch noch den armen Zeckengeplagten Tierbesitzer finanziell abgezockt usw. usw...
Und übrigens trifft das ja nicht nur TA`s die selbstständig sind! Genauso betroffen sind angestellte TA`s! Denn zum einen sind 24 und sogar 36 Std. Schichten (24 Stunden Dienst im Anschluss 12 STd. Bereitschaft) in manchen Kliniken keine Seltenheit und auch als angestellter TA kann man in der Regel eben nicht um 19.00 Uhr wenn die Sprechstunde fertig ist Feierabend machen. Und die Bezahlung ist auch oft nicht so dolle.. das ändert sich zwar so langsam weil es immer mehr Möglichkeiten gibt sich auch als angestellter TA zu spezialisieren und in großen Kliniken seinem Spezialgebiet nachzugehen, aber noch sind diese TA`s in der Minderheit. Auch gibt es in manchen kleinen Praxen bereits die Möglichkeit mit einem Spezialgebiet unter zu kommen aber auch hier ist es einfach ein Knochenjob. Dazu kommt, dass TA`s in der Regel den ganzen Tag stehen, laufen und schwer heben. Ich habe mal ausgerechnet dass in einer Kleintierpraxis (also Nager, Katzen und Hunde) jeder MA pro Tag mind 500kg durch die Gegend hebt und trägt und dass nicht in Rückenschonender Weise, denn dass ist mit einem Lebewesen was sich bewegt kaum möglich - dementsprechend sind Bandscheibenvorfällt etc. keine Seltenheit und viele müssen den Beruf irgendwann aufgeben - so wie es bei mir war..
Und jeder der nicht verstehen kann, dass sowas auf Dauer aufs Gemüt schlägt gehört wohl selber zu der Gruppe der egoistischen und gedankenlosen Tierhalter denen ihr Gegenüber egal ist.. Respekt an all die Tierärzte und ihre Angestellten die sich dem alltäglich stellen!
Und ganz ehrlich welcher Stundent kann sich denn die Realität wirklich vorstellen? Kaum einer, auf sowas wird im Studium nämlich nicht hingewiesen.. insgesamt ist das Studium der TA sehr theoretisch, wenn die fertig von der Uni kommen können die nichtmal nen Kater kastrieren.. Die Realität kommt im Laufe der Berufsjahre - und wer hier ist nicht als junger Mensch voller Elan ins neue Berufsleben gestartet und wurde dann im Laufe der Jahre auf den Boden der Tatsachen zurück geholt, wer hat nicht gedacht, soooo schlimm wie die alle sagen kann es gar nicht sein/werden, oder mich trifft das nicht usw. usw.??