Beiträge von Luna77

    Stichpunkt "Impulskontrolle" könnte noch hilfreich sein. Dein Hund scheint in eine Art Stressbellen oder Stressfiepen zu verfallen, wenn er zu anderen Hunden hin will. Das kannst du mit Übungen zur Impulskontrolle in den Griff bekommen. Du kannst ihm ja ein Kommando beibringen, auf dass er dann erst zum anderen Hund hin darf.
    Insgesamt scheint Neo ein bissl mehr Ruhe in allen Tätigkeiten zu brauchen. Versuch einfach Spielchen mit ihm zu machen, die ihn nicht zu sehr hochdrehen.
    Im Großen und Ganzen hört sich das ansonsten nicht schlecht bei euch an.

    Dass Neo bei hündischer Kontaktaufnahme erst nach dem Schnüffeln scheinbar aggressiv wird, liegt einfach nur daran, dass nicht jeder Hund den anderen leiden kann. Das ist normal und auch kein Grund zur Besorgnis.
    Da heißt es für dich Neo genau zu beobachten während er Kontak zum anderen Hund aufnimmt. Und wenn du auch nur das kleinste Anzeichen siehst, dass er gleich auf den anderen losgehen will oder den anderen wegschnappen will, dann direkt alle Handlungen von Neo unterbrechen, ranrufen, anleinen und weggehen (oder wie du ihn sonst aus solchen Situationen rausholst). Du musst ein geübteres Auge dafür bekommen, wann bei Neo die Stimmung kippt, dann wirst du die Situationen auch bald händeln können.

    sunlord,

    wenn du generell knapp bei Kasse bist und dir die Anwalts- und Gerichtskosten nicht leisten kannst, dann könntest du noch einen Antrag auf Prozesskostenbeihilfe beantragen. Das Gericht wird nach ausführlicher Schilderung durch den Anwalt abwägen wie erfolgversprechend das Verfahren wird. Wenn für dich die Aussichten gut stehen, dann wird dir das Verfahren genehmigt, und du musst keine Kosten tragen. Wenn das ganze Verfahren auf kürzestem Wege, also erstmal gerichtliche Mahnung, bei Nichtzahlung des Gegners ein Verhandlungstag (das reicht meistens bei solchen kleinen Zivilsachen), von statten geht, dann wären die Kosten auch in einem erträglichen Rahmen. Das sind dann keine Tausende von Euro, was man im Allgemeinen immer so annimmt. Du kannst dir das ja mal von nem Anwalt durchrechnen und dich beraten lassen. Nen Beratungsschein bekommt man auch für ganz kleines Geld aufm dem jeweiligen Amtsgericht ;-)
    Also wenn du mich fragst, dann würde ich bei einer über 1000 € hohen Tierarztrechnung den Versuch vor Gericht starten. Die Gebühren halten sich in Grenzen, und 100 bis 200 € Zusatzkosten machen den Kohl dann auch nicht fett.

    Zitat

    Das lernt man nicht im Studium, das ist eine Zusatzausbildung nach abgeschlossenem Studium. Mit vorgegebenen Anforderungen, die erfüllt werden müssen und einer Prüfung durch die jeweilige Tierärztekammer. Die TAs müssen dafür Kurse besuchen und mindestens 2 oder 3 Jahre in einer Einrichtung arbeiten, die sich auf Verhaltenstherapie spezialisiert hat.

    Meine Tierärztin konnte das als Wahlfach zusätzlich während des Studiums besuchen, und später wurden dann immer wieder Aufrischungs- und Weiterbildungswochen dazu angeboten. Das war aber schon vor ner halben Ewigkeit, von daher kanns sein, dass ich da nicht mehr auf dem neuesten Stand bin.
    Wenn das heute so streng geregelt ist, und das Wissen über Jahre hinweg in umfangreichem Rahmen erworben wurde, dann ist das für den beschriebenen Fall doch super.
    Bin gespannt auf die ersten Bereichte vom TS.

    Ich würde nicht drauf warten, dass der gute Mann den Vorfall bei seiner Versicherung melden. Egal ob er eine hat oder nicht. Wenn ihr "unschuldig" seid, dann muss der Mann die Rechnungen und Folgekosten zur Nachbehandlung übernehmen. Das würde ich schnellsten per Anwalt in die Wege leiten.
    Was du parallel versuchen kannst: Reiche eine KOPIE der bisherigen Rechnungen mit Fristsetzung zur Zahlung binnen zwei Wochen dem Mann in Briefkasten (nimm Zeugen mit !!!) ein.

    Und noch was: Dein Tierarzt muss doch solche Beißvorfälle melden, oder täusche ich mich da?
    Dann dürfte dem Mann doch noch mehr als nur die OWI hinter her kommen, oder?


    Diese Schritte finde ich zunächst mal gut. Achte aber darauf, dass dieser Mensch sich wirklich mit der Verhaltensbiologie von Hunden auskennt. Auch hier gibts leider viele Möchtern-Kenner, weil man oft nur ein Wochenend-Seminar braucht um sich ein solches "Zertifikat" zu besorgen. Frag den Tierarzt doch mal wie er zu der Zusatzqualifikation gekommen ist. Als Tierarzt sollte er das dann im Studium ein oder zwei Semester gelernt haben.
    Im Übrigen ist ein Rotti-Züchter nicht gleich ein adequater Trainer. Ich kenne ehrlich gesagt wenige seriöse Züchter, die gleichzeitig als guter Trainer unterwegs sind. Such dir lieber einen Trainer der spezialisiert ist auf "Problemhund" , und der nicht mit veralteten Methoden und nicht nach Schema F arbeitet. Das muss schon jemand sein, der ganz speziell auf DEINEN Hund und eure familiären Verhältnisse eingeht, ganz unabhänging von der Rasse.

    Ansonsten bleibt als vorläufige Maßnahme ersteinmal der Maulkorb und sämtliche beängstigenden Gesten und Handlungen dem Hund gegenüber zu unterlassen. Also alles wie über den Hund beugen, umarmen wollen, unnötig viel anfassen (ausgiebiges streicheln), in die Ecke drängen, Nackengriff und auf den Rücken legen (ist sowieso totaler Blösin) strickt zu unterlassen, nur um auf Nummer sicher zu gehen.

    Und bitte experimentiert nicht mehr zu viel rum. Vielleicht habt ihr zu viel in zu kurzer Zeit rumprobiert, ohne ein echtes Konzept zu haben. Setzt euch ein wenig mehr mit dem hündischen Verhalten auseinander, denn der Hund "redet" ganz sicher viel mit euch, bzw macht auf seine eigene Art deutlich was ihm passt und was nicht. Ganz oft übersehen wir Menschen schlichtweg einige wichtige Signale, weil wir sie weder kennen, noch den Hund in seiner Körpersprache lesen können.

    Zu guter Letzte kann ein gründlicher Rund-um-Check auch hilfreich sein. Kann ja sein, dass der Hund schon länger Schmerzen hat, die man ihm bisher nicht angesehen hat, oder die der Mensch nicht sieht. Gerade wenn der Hund gesundheitlich vorbelastet ist, kann Das mit ein Grund für diese plötzlichen Ausfälle sein.

    Und allen, die hier gleich zum Einschläfern geraten haben ohne die genaueren Hintergründe zu kennen (welche wir bis heute leider immernoch nicht kennen):
    Ihr habt doch echt den Schuss nicht gehört. Da fehlen mir echt die Wort :kotz:

    Zitat

    Ich handle das mit Riley so, dass ich ihm "Warten" beigebracht habe. Warten heißt für ihm stehenbleiben, mich anschauen und warten bis ich aufgeholt habe. So muss ich ihn nicht jedes Mal ranrufen, was auch gut ist, denn das "hier" ist gerade ein Problem und so hab ich wenigstens das Warten ;-).

    Bei uns ist es das "Ende". Dann verlangsam Ashanti und schaut zu mir, oder bleibt gleich ganz stehen und wartet bis ich es wieder auflöse. Kann man ganz gut in verschiedenen Situationen anwenden. Wir nutzen es auch wenn sie nen schlechten Tag hat und an der (Schlepp)Leine zieht.

    Ich weiß gar nicht warum du andauernd bewährte Methoden nicht akzeptieren kannst? In deiner Welt nimmt jeder Hund, der mal ab und an unter kontrollierten Bedingungen Leckerchen sucht, beim Gassigang gleich mal alles eklige, giftige whatever auf. DAS stimmt schlichtweg nicht. Der Hund kann durchaus deutlich unterscheiden ob er grad gezielt nach Leckerchen suchen darf, oder ob er unerlaubt Kleinzeugs vom Wegesrand pflückt. Das ist alles eine Sache der Übung und Kontrolle durch den Hundeführer.

    Desweiteren verstehe ich nicht, warum für dich der Gassigang gepaart mit gemeinsamen Übungen und Spielchen nicht zum Bindungsaufbau führen kann? Man erlebt draußen auf den Hundewiesen doch tagtäglich das Gegenteil, nämlich Hundehalter mit guter Bidnung zum Hund. Wie kann man die Realität so verkennen :???:
    Welche Bindung haben denn deine Hunde zu dir? Guggen und schnüffeln die beim Gassigehen nur in der Gegend rum, ohne auf dich zu achten?
    Ich jedenfalls will einen Hund, der mit Spaß und Freude Kommandos ausführt und gehorcht und mich als eine Art Teampartner sieht. Das geht aber eben nur über eine gute Bindung, die man durch vielfältige Übungen erreichen kann. Welche Methode für einen selbst richtig erscheint oder hilfreich ist, bleibt am Ende jedem selbst überlassen.

    DOJO 2, merkst du eigentlich, dass du ganz oft sehr allgeimeinen Kram erzählst, ohne konkret ins Detail zu gehen? Wieso machst du nicht mal ein paar Beispiele oder erklärst mal, wie du das machst? Oder hast du Angst, dass du dann noch mehr "Gegenwind" bekommst?

    In diesem Thema sollte man bedenken, dass es hier um einen 14 jährigen Jugendlichen geht, der die Infos erstmal sortieren und filtern muss. Des Weiteren ist es nicht sein eigener Hund, wo man gesondert nochmal auf das Thema "Bindung" Rücksicht nehmen sollte.

    Also ich weiß nicht ob wir so einen Test bestehen würden.
    Viele Teile des Reglements haben wir oft im Alltagsleben.
    Da legen wir generell schon viel Wert darauf, dass

    - der Grundgehorsam astrein sitzt.

    - Leinenführigkeit kein Problem ist

    - Ashanti anständig und kontrolliert ins Auto ein- und aussteigt.
    Das ist eben enorm wichtig, wenn man an vielbefahrenen Straßen ein- und aussteigen muss, und wenn grad mal Nachbars Katze umme Ecke düst.

    - Ashanti sich von Fremden auch mal anfassen lassen muss, ohne dass sie gleich ausrastet, abschnappt o. Ä. Immerhin kommt es in unserem Alltagsleben leider immer mal wieder dazu, dass irgendwelche Vollhonks unvermittelt ohne zu fragen den Hund anfassen (meist noch im Gesicht und vornüber gebäugt) und streicheln wollen, was ich im Regelfalls höflich aber bestimmt rüge.

    - beispielsweise bei Bahnfahrten auch mal ein Maulkorb rauf muss (ist so vorgeschrieben in den Beförderungsbedingungen)

    - Radfahrer, Jogger, Rollator, Kinder mit Inlinern oder auf Kickboards usw. nicht angegangen werden dürfen.

    - innerstädtisch eigentlich alles und jeden ohne murren und zetern passiert werden kann, und auch mal Fahrstühle oder volle Treppenhäuser kein Problem darstellen sollten.

    Die Liste ließe sich jetzt ewig Fortsetzen. Ich sehe in den meistens geforderten Übungen schon einen Sinn, auch wenn es sich für manche Hundehalter tatsächlich nicht so ganz erschließen sollte. Man darf nicht vergessen, dass nicht für jeden Hundehalter alle Situationen im Alltagsleben wichtig sind, wenn das entsprechende Händlig aus persönlichen Gründen immer anders ist. Wenn jemand mit seinem Hund nie in städtischer belebter Innenstadt unterwegs ist, weil es eben nicht nötig ist, dann kann ich verstehen, dass man solche Übungen für nicht unbedingt sinnvoll halten kann.

    In unserem Fall sähe ich in der normalen Platz-Übung Probleme, da Ashanti sich bei Nässe und bei Regen erst recht nicht gern hinlegt. Mit nackichen Bäuchlein wos dann kalt uns nass wird, kann ich das auch voll verstehen, auch wenn ich persönlich der Meinung bin, dass sie diese Übung in jeder, ausnahmslos jeder Situation, egal bei welcher Reizlage, können müsste. Dennoch mute ich es ihr ab und an einfach nicht zu sich in die matschige Pfütze legen zu müssen. Deshalb werden wir beispielsweise die BH-Prüfung auch im Sommer ablegen, mit der Hoffnung, dass es dann nicht in Strömen regnet.

    Des Weiteren sehe ich ein weiteres Problem im enormen Jagdtrieb meiner Süßen. Extrem nasenlastig hängt sie ständig am Boden und ist am Schnüffeln. Und ein normaler entspannter Gassigang, ohne dass ich sie unter Dauerbeobachtung halben muss, ist kaum möglich.
    Abgehen würde sie ohne Leine vermutlich auch bei Wildsicht, egal wie weit weg das Wild grad ist, solange es sich im sichtbaren Bereich befindet. Deshalb geht Ashanti ausschließlich an der Schleppleine. Nur im Eingezäunten Bereich darf sie frei laufen.
    Mittlerweile sind wir mit dem Anti-Jagd-Training immerhin soweit, dass sie bei Wildsicht auf Kommando "Steh" auch sauber und unmittelbar stehen bleibt, und ich in aller Ruhe rankommen und sie kurznehmen kann. Und vom Schnüffelwahn bei einer frischen Spur kann ich sie zum Glück auch relativ zuverlässig abrufen, oder ihr andere Kommandos geben, die sie auch ausführt. Dennoch muss die Schlepp immer dran bleiben, weil eben ohne Sicherung nach wie vor nicht garantiert ist, dass sie dann auch so gut reagiert, wie ichs möchte.

    Hierbei frage ich mich dann also wie so etwas beim Hundeführerschein gehandhabt wird? Da ist ja zum Teil Freilauf nötig. Würde dann auch eine lange Schleppleine erlaubt sein? Weiß das jemand?

    Hallo Neolein,

    zunächst einmal finde ich es echt toll, dass du dir mit deinen 14 1/2 Jahren so viel Gedanken zum Hund und Erziehung und Umgehensweise machst. Hut ab, dass ist nicht normal in dem Alter, grad weil ja andere Dinge oft Wichtiger erscheinen :lol:
    Du musst dir wegen des Vorfalls jetzt erstmal keine großen Vorwürfe machen. Du hast ja schon von selbst erkannt, dass die Situation so nicht hätte passieren dürfen. Und der Nachbar war ja auch zum Glück weitestgehend entspannt dir gegenüber. Solange also den Hunden nichts passiert ist, hack das erstmal ab und mach dir deswegen keinen Kopp mehr.

    So als Tips gäbe es ne ganze Menge. Das Schwierige ist halt, dass du nicht der Besitzer des Hundes bist. Aber es scheint ja so zu sein, dass ihr eine gewisse Bindung durch die häufigen Gassigänge aufbauen könntet. ;)
    Dazu solltest du aber noch ein paar Dinge über die Rasse wissen. Kannst ja danach mal googlen.

    Soweit ich weiß ist die Rasse Gebirgsbracke ein Schweißhund, also ein Jagdhund. Auch der Labrador kann jagdlich ambitioniert sein. Das heißt für dich, dass du ein Augenmerk auf Dinge jagen im Spiel, und auf Nasenarbeit haben solltest. Vermutlich hat Neo da seine speziellen Neigungen, welches du mal genauer beobachten kannst.
    Schau mal ob er besonders viel mit der Nase am Boden stöbert, wenn er sich von dir entfernt. Oder streckt er öfter mal die Nase hoch in den Wind und bleibt kurze Zeit steif stehen? Das heißt, Neo mag gern mit der Nase arbeiten.
    Hier kannst du zum Beispiel Leckerchen-Such-Spiele machen. Als Beispiel: Lasse ihn sitz machen, leg ein paar Leckerchen ein paar Schritte entfernt in einer Reihe hin, geh zu Neo zurück und gib ihm ein Suchen-Signal. Er wird große Freude dabei haben, sich die Leckerchen der Reihe nach mittels Schnüffeln zu suchen. Anfangs legst du die Leckerchen nicht zu weit weg, und nicht zu weit auseinander. Später kannst du die Abstände vergrößern, die Strecken verlängern, oder auch mal einen Leckerchenhaufen im Gestrüpp verstecken.
    So hast du drei Effekte: Neo baut durch "gemeinsames" Schnüffelspiel eine engere Bindung zu dir auf. Neo wird seiner Neigung entsprechend etwas gefordert, was zu mehr Zufriedenheit führt. Und du hast ein gutes Ablenkungsmittel, wenn ihr auf andere Hunde trefft, und du merkst, dass Neo grad rumpöbeln will. Dann kannst du mal ein paar Leckerchen ins Gras werfen, und Neo suchen lassen.

    Neo empfindet offensichtlich viel Stress, wenn er an der Leine auf andere Hunde trefft. Das merkt man am Bellen, Qiutschen und Leinezerren. Ob hier Territorialverhalten (Schutz- oder Wachtrieb) oder Unsicherheit (Angst) der Grund ist, können wir leider nicht genau sagen, da wir den Hund ja nicht sehen können um die Körpersprache zu analysieren. Du könntest aber mal drauf achten, ob er in so einer Situation eher geduckt wirkt, Rute eingeklemmt, Tippelschritte ( auf Beine achten) eher nach hinten obwohl der Oberkörper nach vorne zieht. Das wäre ein Unsicherheitsanzeichen.
    Ist es reines Territoriealverhalten, dann wird der Hund eher nach vorne gehen, mit Beinen, mit Kopf, mit dem ganzen Körper. Dann ist dir Rute oft hoch erhoben, und der gesamte Körper eher staksig und steif in seinen Bewegungen. Die Ohren sind oft gespitzt und hochgezogen. Manchmal wird der "Feind" auch vorher erst mit steifem tiefgestelltem Hals/Kopf fixiert, bevor die Explosion los geht.
    Es gibts auch beides in Kombination. Oft gehen Unsicherheit und Verteidigungsabsicht Hand in Hand. Dann wechseln oft beide Verhaltensweisen im Sekundentakt.

    Ich würde anfangs erstmal raten, dass ihr beide aus der Situation heraus geht, also einen größeren Bogen um den anderen Hund rum lauft, soweit wie es nötig ist, dass sich Neo nicht unwohl und zum Bellen animiert fühlt. Notfalls dreh um, geht den Weg zurück, oder lauf ein Stück in den Acker, oder Wald, was sich halt grad anbietet. Natürlich rufst du frühzeitig Neo zurück, und leinst an, wenn dir jemand mit angeleintem Hund entgegen kommt ;) Man weiß ja nie vorher wer da genau kommt, obs Hündin oder Rüde ist, ob der andere lieb oder aggressiv ist usw. Meistens hat es ja seinen Grund warum der andere angeleint ist.

    Wie du auch schon so schön erkannt hast, ist es tatsächlich sinnvoll Neo nur in wirklich übersichtlichen Gebieten frei laufen zu lassen, und auch nur dann, wenn er von der Tagesform her auch so drauf ist, dass er auf dein Rufen immer sicher zu dir kommt.
    Um das ganze Rückruftraining interessanter zu gestalten, kannst du auch die Frisbey nutzen. Hiermit förderst du auch gleich noch euren Bindungsaufbau, weil es ja wieder ein gemeinsames Spiel ist. Wenn du das Apportieren noch vertiefen willst, dann kannst du auch mit einem Futterdummy arbeiten. Das ist son Ding mit Reißverschluss, wo man Futter und Leckerchen rein machen kann. Sieht n bissl aus wie diese Schulstiftmäppchen, die du bestimmt auch kennst. ;)
    Da machst du ein paar Leckerchen rein, Reißverschluss zu, und wenn der Hund darauf geiert, wegwerfen und wiederbringen lassen. Bringt er es brav zu dir, loben und aus dem Futterdummy Leckerchen hervorzaubern. Werfe das Ding anfangs nicht zu weit, damit du rechtzeitig eingreifen kannst, falls Neo das Ding zerpflücken will um an die Leckerchen zu kommen. Vielleicht hilft es auch das Ganze zunächst ein paar mal an der Schleppleine zu üben. Dann hast du bessere Kontroll.
    Ist Neo erstmal richtig geil gemacht auf den Dummy, dann hast du ein gutes Ablenkungsmittel, wenn zum Beispiel andere Hunde entgegen kommen, und du merkst, dass Neo aggro wird. Dann Rückrufen, und als Belohnung ein zwei mal Dummy werfen, möglichst in andere Richtung.

    Nach dem ganzen Roman von mir :pfeif: noch ein kleiner Tip bzgl. des zu weit Vorlaufen von Neo.
    Eine kleine Übung könnte da schon Abhilfe schaffen. Wenn Neo nach deinem Geschmack zu weit vor läuft, dreh dich mal kommentarlos ohne was zu sagen um und geh eine andere Richtung. Anfangs so, dass Neo dich noch sehen kann, also nicht umme Ecke oder ums Gebüsch rum, sondern einfach wieder den Weg zurück gehen, oder querfeldein über die Wiese laufen. Anfangs wird es ein paar Sekunden dauern, bis Neo merkt dass du "weg läufst", wird dann aber in windeseile angerast kommen. Mach das immer, wenn er zu weit weg ist. Das bedeutet, dass du anfangs nur ein paar Meter weit gehen kannst, und gefühlt nur 200 m immer wieder hin und her läufst. Aber glaube mir mit der Zeit wird es besser und Neo wird hoffentlich bald den Radius ungefähr so einhalten, wie es dir noch gut erscheint.

    Danke Takinna :smile:

    Ich hab noch vergessen etwas zu erwähnen:

    Vielleicht ist der Bruder mit seinen 11 Jahren jetzt so langsam im richtigen Alter um auch ihm einige grundlegende Regeln in Bezug auf den Umgang mit dem Hund beizubringen. ;)
    Den Hund nicht stören, wenn er grad irgendwo schläft, also dann nicht ankuscheln, wäre schon mal ein Ansatz.
    Den Hund konsequent vom Rammeln abhalten, zum Beispiel mit immer wieder wegschieben zusammen mit einem "Nein" (muss man gefühlte 1000 Mal machen), und wenn der Hund aufhört, dann auch loben.
    Den Hund nicht irgendwie ärgern wollen, wie Ohren ziehen, Rute ziehen oder Ähnliches (machen Kinder ja allzu gern).
    Solche grundsätzlichen Dinge sollten die Eltern den Kindern beibringen, sobald diese alt genug sind dieses auch zu begreifen.