Beiträge von Luna77

    Bei uns gab und gibt es auch immer wieder die Frage "Wie "erziehen" wir Ashanti, welche Übungen machen wir auf welche Weise" usw.
    Bei uns war die Grundsituation wie folgt:
    Ich hab Hundeerfahrung. Wir hatten immer Hunde, seit meiner Geburt bin ich mit ihnen aufgewachsen und habe später auch Erziehung übernommen, sobald ich alt genug war.
    Mein Freund hatte lediglich mit dem Hund seiner Oma als Kind ab und an mal Kontakt, aber sonst Null Hundeerfahrung, somit auch nicht mit Erziehung.
    Als Ashanti zu uns kam, kannte ich sie schon seit ihrer Geburt (habs sie von meiner Mutter übernommen mit 3,5 J). Mein Freund hat von Anfang an auf einen Hundetrainer bestanden, der uns, und im Speziellen ihm, die Grundlagen der Hundeerziehung, die diversen Methoden und auch Körpersprache der Hunde nahebringt. Also haben wir uns eine Trainerin gesucht, die uns dieses genau erklären konnte.
    Mein Freund hat sich bisher so richtig reingehangen in die Materie, hat Bücher gelesen, Videos und Artikel verschlungen usw. Und ich war überrascht, wie viel ich, trotz jahrelanger Hundeerfahrung von dieser Trainerin noch dazulernen konnte.
    Wir besprechen uns eigentlich immer wieder mal wie wir was angehen im Training. Wichtig ist, dass Ashanti genau abgrenzen kann, wer nun grad der Hundeführer ist. Das ist schwierig, wenn wir gemeinsamm einfach nur gassi gehen, oder anderweitig unterwegs sind. Wir haben uns so nach und nach unsere eigenen Bereiche eingerichtet. Er geht mit Ashanti zum Training zur BH und Unterordnung (wir sind in einem Verein eigetreten), und ich kümmere mich um Nasenarbeit als Auslastung.
    Was die Grunderziehung und das Anti-Jagd-Training angeht, so sprechen wir uns regelmäßig ab, damit wir beide einem roten Faden folgen. Kleinere Unterschiede im Training, ja sogar in Kommandos gibt es durchaus. Aber solange jeder strickt seinem Plan folgt, und es nicht vom roten Faden abweicht, klappt das alles recht gut. Ashanti kann sehr gut zwischen uns unterscheiden, und führt Kommandos auch gut aus, auch wenn sie sich mal ein wenig unterscheiden oder die Übung anders durchgeführt wird, als es der Andere macht.
    Wenn wir gemeinsam unterwegs sind, dann sprechen wir ab wer die ganze Zeit über "das Sagen" hat, und der andere muss die Klappe halten. Meistens bin ich dann am anderen Ende der Leine, weil mein Freund in unbekannten Situationen einfach ab und an mal unsicher ist, was sich schnell auf Ashanti auswirkt und eher Stress verursacht.

    Im Großen und Ganzen klappt das Zusammenspiel also recht gut. Und wenn mein Freund doch mal auf komische Ideen kommt, die mir so gar nicht passen (auch er ist irgendwann mal auf Oldschool-Rückendrehen-Schnauzengriff-Methoden gestoßen), dann gibts ne klare Ansage meinerseits, mit ausführlicher Diskussionsrunde *lol*. Zum Glück gab es bisher nur zwei mal eine solche Situation, die sich aber schnell wieder verflüchtigt haben, nachdem man weiter recherchiert und beim Trainer hinterfragt hat.

    Wichtig ist eben, dass beide Partner an einem Strang ziehen und sich auf eine Linie einigen.

    LisaSaar,

    ich würde gar nicht zu der Wiese gehen, solange der Hund noch gar nicht in der Lage ist den Reiz auszuhalten. Sich da hin setzen und ne Stunde, oder auch halbe Stunde zu warten, bis der Hund sich beruhigt halte ich für kontraproduktiv. Woher weißt du denn, ob dein Hund sich wirklich beruhigt hat, oder einfach nur viel zu ko ist, um noch irgendwie auf den Reiz des Jagbaren zu reagieren?
    Falls ich dich da falsch verstanden haben mit "auf die Wiese setzen, wenn die Kaninchen da sind, und der Hund ne halbe Std lang "Tänzchen" ohne Ansprechbarkeit aufführt, dann korrigier mich bitte.

    Ich würde es eher umgekehrt machen. Den Reiz (also Kaninchensichtung) nur solange zulassen, solang der Hund gerade noch einigermaßen ruhig und ansprechbar ist, und direkt wieder gehen, sobald sich Anzeichen fürs "Ausrasten" zeigen. Notfalls anfangs im Sekundentakt, oder Minutentakt.
    Beim AJT fängt man nämlich im Normalfall bei ganz geringer Reizlage an, macht alle Übungen bis sie richtig sitzen, und erst dann erhöht man die Reizlage und geht zur nächsten Stufe über.

    Bei uns sah und sieht das Ganze dann wie folgt aus:
    Wir haben anfangs sämtliche Übungen zunächst daheim gemacht, bis sie fast hundertpro saßen. Das geht noch recht schnell. Dann verlagerten wir das Training auf das kleine Straßenstück vor der Haustür (verkehrsberuhigte Straße direkt am Feld, dazwischen aber noch eine große Baumreihe und Hecke als Sichtschutz zum ersten Feld). Auch hier haben wir die Übungen solang gemacht bis unsere Maus soweit war, dass wir ins Feld gehen konnten, wo wir aktuell wieder fleißig unsere täglichen Übungen machen.
    Das Ganze geht jetzt schon knapp über ein Jahr, und ausschließlich an der Schleppleine. Aber Vortschritte sind erkennbar, und im Vergleich zu früher, können wir mittlerweile viel entspannter Gassigehen. Nur noch selten muss ich Ashanti aus ihrem Schnüffelwahn von Spuren abrufen, und bei Wildsicht bleibt sie jetzt auch zuverlässig auf Kommando stehen und hält fast durchgehend Kontakt zu mir, auch wenn sie total unter Strom steht.
    Ich wäre nie auf die Idee gekommen, sie einem solchen Stress mitten auf der Kaninchenwiese länger als es ihr eigenes Erregungslevel zulässt, auszusetzen. :???:

    borderli,

    ganz unabhänging von der Disskusion rund um euer Abruchsignal oder Erziehungsmethoden....
    Dein Hund ist mit 8 1/2 Monaten mitten in der Pubertät, und da zeigen sich oft Unsicherheitsphasen, was wir vermenschlicht als Sensibelchen darstellen.
    Gerade hier muss man einfach konsequent bleiben und jedes zuvor erlernte Kommando immer durchsetzen.
    Notfalls schickt ihr den Hund halt hundertmal ins Körbchen, bis er dann irgendwann auch dort bleibt.
    Dabei muss man nicht schon nach dem 3. Mal "scharfe" Kommandos geben oder lauter werden. Konsequenz heißt nur, dass ihr in solchen Situationen den längeren Atem haben müsst, dabei aber trotzdem ruhig aber mit bestimmtem Tonfall (nicht unbedingt lauter) das Kommando gebt.
    Wir haben auch so ein "Sensibelchen" und mussten uns erst daran gewöhnen, dass stimmlich lauter werden nicht unbedingt zur Vertrauensbildung beiträgt, sondern noch ihr Beschwichtigungsverhalten vermehrt auftreten lässt und ihre Unsicherheit noch schürt.
    Ich vermute mal euer Hund braucht schlichtweg ganz klare Regeln, die ihr immer durchsetzen solltet, ohne Ausnahmen. Das gepaart mit konsequenter Umsetzung sollte eigentlich auf Dauer helfen.

    Zitat

    Hallo,

    aufgrund seines extremen Jagdtriebs ist unser Hund leider nicht ableinbar. Da er auch nur bedingt verträglich ist, suche ich einen gesicherten Auslauf im Ruhrgebiet, den man evtl. stundenweise mieten kann. Eine Wiese wie die in Hattingen oder der Mülhmeimer Auberg kommen leider nicht in Frage.

    Weiß jemand Rat?

    Wir haben das gleiche Problem.
    Wir haben uns diverse Hundevereine in der Gegend angeschaut und auch mal ne Probestunde Training mitgemacht.
    Am Ende sind wir im örtlichen Schäferhundverein hängen geblieben. Da können wir für die BH üben, Obedience machen, und die beiden Plätze (ein kleiner, ein großer) außerhalb der Trainingszeiten nutzen wie wir es möchten und brauchen. Das ermöglicht uns diverse eigene Trainingseinheiten und Freilauf mit Spiel und Spaß ohne dass Ashanti stiften gehen kann (Zaun ist hoch genug).
    Und das Ganze ist weitaus günstiger als in einer richtigen Hundeschule, die hier in der Gegend auch alle überlaufen sind. Für spezielle Dinge wie Mantrailing gehen wir dann woanders hin. Fährtenarbeit gibts bei uns im Verein, sobald sich genug Teilnehmer zusammenfinden.

    Hast du den Hund mal gesundheitlich checken lassen? In dem Alter kommen ja die üblichen Altersgebrechen.
    Vielleicht stimmt was mit Augen oder Ohren nicht, weshalb er nun Angst hat wenn er allein ist, weil er schlecht hört, schlecht sieht und/oder sich nicht richtig orientieren kann.
    Spontane Verhaltensänderungen in dem Hundealter lassen jedenfalls oft auf gesundheitliche Probleme schließen.
    Ich würde zu einem ausführlichen Gesundheitscheck zum Tierarzt gehen.

    Du hättest schon viel früher einschreiten und deinen Hunden klar machen sollen, dass sie um nichts streiten oder kämpfen müssen. Du bist in der Pflicht für ein ruhiges und gesittetes Miteinander unter den Hunden zu sorgen. Beiden fehlen hier die Grenzen, weil sie es nie gelernt haben. Du hast sie ja immer "rangeln" lassen, bis sie sich sogar kleinere Blessuren wie "Kratzer und Beulen" beigebracht haben.
    Ich wette im gesamten Alltagsleben bei euch gibt es viele Anzeichen, dass es zwischen den Hunden nicht stimmt, sie sich möglicherweise gar nicht leiden können, und sie sich nur aus der Not des zwanghaften Zusammenlebens bisher einigermaßen arangieren konnten. Dass es jetzt so einen Vorfall gab, mit allen "Rangeleien" als Vorgeschichte, wundert mich nicht.

    Du hast zwei Möglichkeiten: Hol dir einen Trainer ins Haus, der eurer gesamtes Alltagsleben genau unter die Lup nimmt. Oder gib einen der beiden Hunde ab, falls es dir nicht möglich ist in den nächsten Monaten ein verträgliches Rund-um-die-Uhr-Management ohne weitere Kämpfe zu bewerkstelligen.

    Es kann auch irgendetwas passiert sein, als ihr nicht da wart. Die Katze hat ihr eine gewischt, draußen gabs n lauten Knall, oder irgendwas worauf man nie oder nicht gleich kommt. Neuer Nachbar eingezogen, der fü Hund anders riecht, Lärm im Hausflur was auch immer.
    Jedenfalls hat der Hund plötzlich Stress mit dem Alleinsein. Entweder durch ein Erlebnis oder eine.Veränderung, die nicht greifbar ist, oder wg gesundheitlichen Problemen.
    Ich würde auch dringend zu einem Komplettcheck beim TA raten und gleichzeitig das Alleinsein kleinschrittig versuchen.neu aufzubauen.

    Zitat

    Ich kenne Leute die verlangen Geld wenn sie ihr Pferd (was niemals Geld gewinnen wird ;) ) vermieten. Daher es fließt Geld und die Gegenleistung ist nur dass der jenige (ein schlechtes Pferd) reiten darf.

    ... das man dann noch korrigieren oder einreiten darf, damit der eigentliche Besitzer es später ohne mein Wissen gewinnbringend an den nächstbestern Nicht-reiten-können-Menschen verscherbelt.
    Ist mir leider so passiert, und bin danach nie wieder auf so einen Menschen reingefallen.

    Ich wünsche dem TS alles Gute mit baldigem Ende des Terrors.
    Halte uns auf dem Laufenden *neugierigbin*