Beiträge von dagmarjung

    danskypack schrieb:
    "Das Loch, das durch den Tod eines individuellen Hundes entsteht, ist nochmal etwas anderes, als das Loch das im Lebensmuster durch das Wegfallen des Faktors Hund entsteht. Beide Löcher haben eine (mitunter gewaltige) Schnittmenge... aber es sind zwei, denke ich."


    Da hast du etwas ganz Wichtiges gesagt, Danskypack! :gut:


    Dagmar & Cara

    Hundetrainer, die einen (künstlichen) Gegensatz aufstellen zwischen Kommunikation und Konditionierung und behaupten, das Konditionieren mache aus dem Hund einen Automaten, lasse ihn nicht Hund sein, haben dabei immer nur einen Teilaspekt des Konditionierens im Auge. Sie lehnen vor allem den Clicker, das Training mit Hilfe von Leckerlis oder anderer Belohnung ab, also das Lernen über positive Verstärkung.
    Oft ist der Grund, daß positive Methoden nicht Teil ihres Geschäftsmodells sind und sie sich auf dem großen Markt der Hundetrainer von anderen abheben wollen.

    Daß Konditionierung bei jedem Lernen - gerade auch über Strafe - angewandt wird, wurde schon mehrfach gesagt.
    Conditio = Bedingung, wenn dies, dann folgt das: Wenn du auf mein Kommando nicht von deinem Tun abläßt, folgt ein schmerzhafter Griff ins Fell = Konditionierung. Beim nächsten Mal hört der Hund (hoffentlich) bereits aufs Kommando.

    Zum Thema Ignorieren: Ignorieren wirkt nur, wenn das Verhalten nicht selbstbelohnend ist. Also nicht bei Rammeln, Jagen, gefundene Wurstbrote fressen usw. In all diesen Fällen wirkt Ignorieren eher als Bestärkung: 'mein Mensch hat nichts dagegen einzuwenden, dann ist es in Ordnung und ich mache weiter'.

    In anderen Fällen wirkt Ignorieren aber trotzdem sehr gut, zB mein Welpe ist unruhig, zieht an der Leine und will zu anderen Hunden/Menschen. Wenn ich die Leine unter den Fuß klemme, in keiner Weise auf Ziehen und Gewinsel eingehe und einfach darauf warte, daß der Hund sich beruhigt, kann ich anschließend das ruhige Verhalten dadurch belohnen, daß ich ihn freigebe. Ich brauche weder mit ihm zu schimpfen noch ihn durch vorgehaltene Leckerchen ablenken. Er kann einfach lernen, das Hektik nicht zum Erfolg führt, Ruhe aber schon.

    Dagmar & Cara

    Ob Auto oder Bahn, der Welpe bekommt auf jeden Fall sehr viele neue Eindrücke, er ist ja beides noch nicht gewohnt.

    Ich finde die Bahn ist schonender für den Hund.

    Das Auto ist laut und hat ein unruhiges Fahrverhalten. Vielen Hunden wird im Auto erstmal schlecht. In der Bahn sitzt man dagegen fast so ruhig wie in einem Zimmer, kein Gewackel, kein Dauerlärm, laut wird es nur beim Umsteigen, Übelkeit ist kein Thema.
    Du kannst dich in Ruhe auf deinen Welpen konzentrieren. Der Welpe kann in einer offenen Tasche sitzen und eine Rolle Küchenpapier ist auch mit dabei, so ist für den Notfall gesorgt. Ich habe schon mehrmals frischgebackene Welpenbesitzer in der Bahn getroffen und meinen eigenen auch mit der Bahn geholt, die waren alle recht entspannt. Ich habe auch nicht extra ein ganzes Abteil reserviert, sondern nur einen Sitzplatz. Meinen Welpen habe ich in der Tasche behalten.

    Dagmar & Cara

    Was mir noch einfällt, wenn sie gerne alles textile Material zerbeißt, findet sie vielleicht eine glatte Oberfläche nicht so einladend. So in der Art einer Wickelunterlage für Babies. Das könnte man sich auch in passender Größe selber basteln aus Schaumstoff und Folie. Natürlich nur dann, wenn die Hündin das Zeug nur zerrupft und nicht auch noch frisst.


    Dagmar & Cara

    Meine Pudeline hat auch alle ihre Stofftiere ausgeweidet, die sie im Lauf der Zeit bekommen hat, und ihre gepolsterten Körbcheninlets müssen auf Dauer auch dran glauben. Sobald das erste Loch beim Spielen entsteht, ist das Schicksal des Teils besiegelt. Mit Genuß wird dann nach und nach die Watte rausgezuppelt und das Wohnzimmer damit dekoriert.

    Zitat

    Klingt nach einer Stressreaktion durch Über- oder Unterforderung.
    Oder evtl einfach eine kleine "Unart" im Rahmen einer pupertären Unsicherheitsphase?.

    Oder es macht einfach Spaß.

    Ich habe kein Problem damit. Ich habe mehrere von diesen einfachen, aber flauschigen Wohndecken, die es überall günstig zu kaufen gibt. Damit wird das Körbchen gepolstert und sonstige Liegeplätze. Die sind nicht interessant zum Zerbeißen und auch besser zu Waschen.

    Dagmar & Cara

    Bei dir zuhause riecht sie natürlich auch die alten Spuren im Teppich, und Hunde lösen sich gern dort, wo sie es schon mal getan haben und die Gerüche in der Nase haben. Im Ferienhaus gab es keine solchen Geruchsspuren von ihr. Das könnte zusätzlich zum öfteren Rausgehen während des Urlaubs auch eine Rolle spielen.
    Vielleicht hilft es also, den Teppich vorerst zu entfernen und gründlich zu reinigen. Sobald deine Hündin dann wirklich stubenrein ist, kann der Teppich wieder ausgerollt werden.

    Wenn du dich mit kleinen Kindern auskennst, dann weißt du auch, daß es vom grundsätzlichen Verstehen (ich melde mich, wenn ich muß) bis zum zuverlässigen Gang zur Toilette (immer, rechtzeitig und bei jeder Ablenkung) ein weiter Weg ist, der sich über Jahre erstrecken kann.

    Du hast sicher recht, wenn du meinst, dein Hund hat schon im Großen und Ganzen verstanden, worum es geht. Ich schließe aus dieser Aussage auch, daß du durchaus Fortschritte wahrnimmst.
    Aber bis zur zuverlässigen Stubenreinheit ist es eben ein langer Weg. Das hat auch weniger mit der Intelligenz eines Welpen zu tun, sondern ganz schlicht mit der körperlichen Fähigkeit, länger einzuhalten oder eben noch nicht.

    Dagmar & Cara

    Alle meine wenigen Hausregeln haben rein praktische Gründe, denn ich halte nichts davon, Regeln 'aus Prinzip' aufzustellen.

    - kein Bellen in der Wohnung (leises Alarmwuffen in Maßen ist aber erlaubt);
    - Besucher werden zuerst von mir empfangen; (Das ist die Regel, die meiner Pudeline am schwersten fällt)
    - nur dann aufs Bett, wenn ich es nicht selbst benutzen will;
    - vor der Küche warten, bis ich den Futternapf freigebe;
    - bei Bedarf aus dem Raum gehen und ihn erst auf Erlaubnis wieder betreten, wenn ich zB darin mit heißen oder gefährlichen Sachen hantiere oder dort staubsaugen will;
    bei Bedarf aus dem Weg gehen.

    Wenn du dich in deinem Haushalt wohlfühlst, so wie er ist, wenn deine Hunde deine Regeln beachten, auch wenn es nur ganz wenige sind, dann verschaffst du deinen Hunden schon jetzt genau die klaren Strukturen, die sie brauchen. Als Halterin von mehreren Hunden und dazu noch Katzen mußt du ohnehin mehr Management betreiben als ich als Einzelhundehalterin, damit jeder zu seinem Recht kommt. Ich würde mir da wirklich keinerlei Gedanken machen, was für zusätzliche Regeln man nun noch erfinden könnte.


    Was die Beziehung zwischen Drinnen und Draußen angeht... wenn ein Hund drinnen über Tisch und Bänke geht, sich nicht begrenzen läßt und Frauchen vom Sofa knurrt, dann wundert sich keiner, daß es mit dem Gehorsam draußen ebenso schlecht steht. Andererseits kann ein Hund drinnen auch ein wahrer Engel sein, draußen trifft er aber auf viel stärkere Reize wie Wild oder andere Hunde und reagiert darauf, egal wie brav er zuhause ist.
    Oder anders gesagt: Was schon zuhause nicht klappt, klappt draußen garantiert nicht. Aber wenn es zuhause klappt, ist das leider keine Garantie dafür, daß es draußen auch funktioniert. :roll:

    Dagmar & Cara

    PS: Meine Hündin darf meine Schuhe verschleppen, sie macht sie nicht kaputt und bringt sie immer nur ins Wohnzimmer. :smile:

    Dummyarbeit eignet sich in erster Linie für Hunde, die schon von sich aus gerne Gegenstände ins Maul nehmen und tragen. Viel Motivation und Spaß beim Dummytraining beruht darauf, daß es für die Hunde selbstbelohnend ist, die Beute zu finden, zu fassen und 'heim' zu tragen. Die Belohnung hinterher ist dann sozusagen nur die Sahne auf dem Kuchen.
    Natürlich kann jeder Hund das einfache Apportieren als reine Gehorsamsübung lernen, so wie man es in Sportarten wie Obedience oder VPG braucht. Aber für die Dummyarbeit sollte der Hund schon eine gewisse Begeisterung für Gegenstände mitbringen.
    Wenn es dir um anspruchsvolle Nasenarbeit geht, die muß ja nicht unbedingt mit Apportieren verknüpft sein. Bei der Zielobjektsuche werden Gegenstände gesucht und angezeigt, beim Mantrailing die zu suchende Person.

    Dagmar & Cara

    Jede zugelassene Beleuchtung am Fahrrad geht, wichtig ist, daß der Scheinwerfer so eingestellt ist, daß er entgegenkommende Fußgänger und Radler nicht blendet! Also die Lampe immer leicht zu Boden richten und nie ganz geradeaus. Aus demselben Grund kann ich von Stirnlampen nur abraten, die blenden Entgegenkommende immer. Wer geblendet ist, kneift die Augen zusammen bzw wendet den Blick ab und übersieht dann im Dunkel deinen Hund.

    Dagmar & Cara

    Wenn du städtisch wohnst, kannst du denn nicht mit Bus und Straßenbahn zum Park kommen? Denn das zügige Gehen an der Leine, dazu noch auf Pflaster, ist leider in dem Alter noch gar nicht gut für den jungen Hund. Freie Bewegung im Park nach eigenem Bedürfnis ist etwas ganz anderes.

    Malinois gehören wie Border Collies zu den sehr lebhaften und temperamentvollen Rassen, die gerade in der Jugend lernen müssen, daß es auch Pausen, Ruhe und auch mal Langeweile im Leben gibt und nicht immer nur Action und Spaß. Denn das fällt diesen Hundetypen schwer. Von sich aus sagen sie nicht, wann sie genug haben, solange Party ist, wird Party gemacht.
    Wenn man denkt, nun habe ich eine arbeitswütige Rasse und muß meinen Hund ununterbrochen beschäftigen und bis an die Grenzen körperlich auslasten, tut man dem Hund keinen Gefallen.

    Viel Spaß mit dem Kleinen, er ist ein süßer Knopf! :smile:

    Dagmar & Cara