Beiträge von dagmarjung

    Meine unvergessene Schäferhündin Nuja war mein Ideal: sie war zurückhaltend neutral, aber niemals auch nur andeutungsweise abwehrend oder scheu gegenüber fremden Menschen, selbst wenn mal jemand ihr gegenüber aufdringlich oder ungeschickt war. Nach näherer Bekanntschaft taute sie auf und nahm die Personen dann auch zurückhaltend freundlich zur Kenntnis. Nuja war eben ganz Dame.

    Mein zweiter Hund, der Sheltie Aikin, war Menschen gegenüber scheu und ließ sich nicht anfassen, wich aber aus und hätte niemals gebissen.

    Nun ja. Caras zweiter Vorname lautet "Partygirl". :roll:
    Nach ihrer Meinung wartet die Menschheit nur darauf, kleine schwarze Pudel zu bewundern, zu lobpreisen und ihnen Aufmerksamkeit zu schenken. Cara könnte einen Bestseller "Erfolgreich Flirten" schreiben, denn das beherrscht sie wie ein Profi.
    ZB in der Straßenbahn: Opfer suchen, Augenkontakt herstellen, beim ersten Lächeln zaghaftes Schwänzchenwedeln, so tun, als hätte man den ganzen Tag nur auf diesen Lichtblick gewartet, hingehen, sich anschmiegen, Bewunderung genießen, sich kurz streicheln lassen, inzwischen die Aufmerksamkeit der Nebensitzer des Flirtopfers registrieren, sich auch von denen bewundern und streicheln lassen, sich abwenden, sich hinlegen, Danke das wars.

    Für mich war es eine große Umstellung. Es war eine echte erzieherische Herausforderung in Caras erstem Lebensjahr, ihre Menschenfreundlichkeit in annehmbaren Grenzen zu halten. Ich wollte sie ja nicht verbiegen, es gehört nun mal zu Caras Persönlichkeit. Aber mein Partygirl mußte lernen, daß sie nicht immer zu jedem hindarf, auch wenn der oder die noch so nett "Dutzi dutzi" macht. Heute haben wir das im Griff.
    Sie flirtet aber immer noch gerne, registriert jeden freundlichen Blick von Spaziergängern und umtänzelt die Person, um sich bewundern zu lassen.

    Ich selbst bin ein eher zurückhaltender Mensch, es war also wie gesagt eine Umstellung für mich. Caras Aufgeschlossenheit hat aber durchaus schöne Seiten; ich freue mich, wenn meine Pudeline Menschen zum Lächeln bringt und bin amüsiert, wenn sie mal wieder ihren Charme aufdreht wie einen Wasserhahn - und ihn dann ebenso schnell wieder zudreht und die gerade noch umworbene Person stehen läßt.

    Dagmar & Cara

    Ich finde es toll, daß es hier so viele Hunde gibt, die ein Mitspracherecht beim Spazierengehen haben!

    Und was für unterschiedliche Ideen eure Hunde von einem gelungenen Ausgang haben.

    Bei den meisten unserer Spaziergänge wechseln Cara und ich uns mit der Führung ab. Cara äußert oft Wünsche und bekommt sie auch oft erfüllt. Ich lege allerdings Wert darauf, daß ich im Zweifelsfall doch das letzte Wort habe.

    Leider kann ich das interessante Experiment eines ganzen, ausschließlich vom Hund geführten Spaziergangs direkt bei mir nicht machen. Zum einen, weil hier zwischen Berufsschule, Freizeitzentrum, Grundschule, Kindergarten, Jugendtreff, Freibad, Picknickwiese, Kinderspielplatz und Parkbänken sehr viele Essensreste rumliegen, die natürlich besondere Anziehungspunkte darstellen. Cara möchte zB schon lange eine gründliche Kekskrümelnachsuche auf dem Spielplatz machen, was ich ihr aber nicht erlauben darf.
    Zum anderen muß ich spätestens dann wieder selbst die Führung übernehmen, wenn es nach Hause gehen soll. Manchmal habe ich den Eindruck, mein Pudel würde gerne draußen verwildern. Außer bei Starkregen sind Spaziergänge nach Caras Meinung wohl immer zu kurz.

    Ansonsten folgt Cara dem Leitsatz "warum in die Ferne schweifen, sieh, das Gute liegt so nah". Habe ich ein weiter entferntes Ziel im Auge, zB den Hundeplatz, muß ich auf dem Weg dorthin einige Anträge von Cara ablehnen, die sich an allen ihr bekannten Spiel/Schnüffel/Buddel/Ausguck/Wasserplanschstellen, an denen wir vorbeikommen, gerne länger aufhalten würde, von den schon erwähnten "Imbiss"stellen gar nicht zu reden.
    Oder aber wir machen einen gemütlichen Gang, dann richte ich mich mehr nach ihren Vorlieben und wir bummeln solche Orte ab. Heute beispielsweise mußte ich mein Fahrrad von der Reparatur holen, den Weg habe also ich bestimmt. Cara äußerte den Wunsch, sich gründlich mit der Wiese neben dem Weg zu befassen, also setzte ich mich auf die Wiese und Cara schnorchelte eine halbe Stunde glücklich durchs hohe Gras um mich herum.

    Beim letzten Mitternachtsgassi darf Cara meistens bestimmen, wohin es geht. Ich muß allerdings dafür sorgen, daß es auch mal wieder heimgeht. Ich habe dabei festgestellt, daß die Wege variieren. Mal möchte Cara rechts um den Block am Pennymarkt vorbei, mal auf die Wiese schräg gegenüber, mal erst rechts, dann quer über die Straße und über einen Fußweg im Grünen zurück nach Hause. Ich vermute, daß entscheidet sie nach Geruch, denn beim letzten Gassi wird immer ausgiebig geschnüffelt.

    Dagmar & Cara

    Es gibt einen Unterschied zwischen gesund und langlebig. Gesund oder krank oder känklich, da sind die Grenzen fließend. Ein Allergiker, der nur ganz spezielles Futter verträgt und ansonsten Durchfall oder Hautprobleme bekommt, ist das nun ein gesunder oder ein kranker Hund?
    Langlebigkeit dagegen läßt sich messen.

    Es gibt zwei große Altersstudien an Hunden, mit großen Tierzahlen, aus USA und Schweden. Da wurde also das erreichte Lebensalter gemessen. Dabei schnitten Mischlinge über alle Größen hinweg signifikant besser ab als gleichgroße Rassehunde. Das ist also kein Gerücht. Die Frage nach der Gesundheit ist damit aber nicht beantwortet.

    Meine Rasse, die Pudel, schneiden auch in allen Größen in verschiedenen Statistiken in punkto Lebenserwartung sehr gut ab. Frei von rassetypischen Krankheiten sind sie aber deshalb nicht. Bei den kleinen Größen kommt zB Herzklappeninsuffizienz ab einem gewissen Alter häufig vor. Mit Medikamenten kann der Pudel aber trotzdem alt werden. Bei den Großpudeln ist das Risiko einer Magendrehung unter Umständen hoch, da gibt es wohl auch Häufungen in bestimmten Linien.

    Wenn eine gesunder Hunderasse sich so definiert, daß sie ohne den Menschen zurechtkommt (Meine Definition wäre das nicht) dann wäre wohl der Dingo die einzig gesunde Rasse.

    Dagmar & Cara

    Viele Welpen, die unsicher und ängstlich sind, weichen zurück und beschwichtigen. Wenn sie dann älter und reifer werden kann es leicht sein, daß sie statt zurückzuweichen, angstagressiv nach vorne gehen.
    Anscheinend hatte dein Hund schon früher als Junghund Stress, wenn du ihm auf unfreundliche Art etwas weggenommen hast, wagt aber erst jetzt, sich dagegen zu wehren. Das ist die schlechte Nachricht.
    Die gute Nachricht ist, du weißt ja schon, wie du ihm Sachen auf freundliche Art wegnehmen kannst, und hast das mit anderen Gegenständen schon erfolgreich geübt. :smile:

    Noch ein Punkt, der mir auffiel: Es ist durchaus sinnvoll, daß der Hund sich beim Spaziergang/Training Futter erarbeitet. Aber nach neueren Erkenntnissen sollte es auf keinen Fall die ganze Tagesration sein. Die Unsicherheit - bekomme ich auch wirklich, was ich brauche? - führt nämlich zu erhöhtem Stress, und das ist bei einem Hund mit Unsicherheitsproblem natürlich genau das Gegenteil von dem, was man erreichen will. Der größte Teil des Futters sollte also ohne Gegenleistung aus dem Napf gegeben werden, der kleinere Teil kann als Belohnung dienen. Nichts spricht dagegen, daß dieser kleinere Teil besonders lecker ist. Aber der Grundbedarf sollte ohne Vorleistung des Hundes gedeckt sein.

    Dagmar & Cara

    Die kleine Zeichnung trifft bestimmt nicht zu.
    Labradore haben ein ganz normales Stockhaar bestehend aus Deckhaar und Unterwolle, wie Schäferhunde, Huskies und viele andere Rassen. Die haaren auch alle wie Sau. Das Haar wächst, hört aber bei einer bestimmten Länge auf zu wachsen und fällt nach einiger Zeit aus.
    Als meine Schäferhündin im Haarwechsel war, hätte ich gefühlt täglich einen neuen Hund aus der ausgekämmten Unterwolle stricken können!


    Bei Pudeln und einigen anderen Rassen wird das einzelne Haar dagegen tatsächlich immer weiter nachgeschoben und muß deshalb in Abständen gekürzt werden, deshalb werden Pudel geschoren. Aber auch da wird es laufend aus der Haarwurzel nachproduziert und liegt nicht als aufgerollter Gartenschlauch unter der Haut.

    http://www.royal-canin.de/hund/wissen-fu…/haut-und-haar/


    http://www.royal-canin.de/hund/wissen-fu…-haarwachstums/

    Dagmar & Cara

    Eine wesentliche Grundlage schaffst du, wenn du die Kleine schon jetzt allmählich an den künftigen Aktivitäts- und Ruherhytmus gewöhnst, den du dann auch im Büro hast. Also Aktivität und Ansprache vorher und nachher, Ruhephasen und den Hund nicht weiter beachten dagegen in den Arbeitszeiten.

    Da ist es doch prima, wenn du bis zum Ernstfall noch 10 Wochen Zeit hast, so hast du noch gut Zeit, den jungen Hund an diesen Rhytmus zu gewöhnen. Dann fällt der Übergang ins Büro auch nicht schwer.

    Dagmar & Cara

    Ich habe nach deiner Schilderung den leisen Verdacht, daß vor allem du selber Stress hast, wenn du deinen Hund alleine lassen mußt und weniger der Hund. Ein wirklich gestresster Hund ist innerlich zu angespannt, um zu fressen - wenn deiner aber in deiner Abwesenheit Jackentaschen durchsucht, um vergessene Leckerli zu plündern, spricht das in meinen Augen allenfalls für Langeweile, aber nicht für Stress.

    Dagmar & Cara

    Bei der französischen Bulldogge gibt es ebenso wie bei anderen Hunden mit stark verkürzter Schnauze einige spezielle Risiken, was die Gesundheit betrifft, man sollte sich vorher darüber informieren, bevor man sich zu dieser Rasse entschließt.

    Ich kopiere einfach mal, was ich neulich in einem anderen Thread dazu schrieb:

    Bevor ihr euch aber entscheidet, informiert euch unbedingt zum Stichwort Brachycephales Syndrom.
    Gebt euch auf keinen Fall der Illusion hin, bei einer Zucht mit seriösen
    Papieren wärt ihr auf der sicheren Seite. Die anatomischen Gegebenheit,
    nämlich die stark verkürzte Nase, ist ja dieselbe, egal woher die Hunde
    stammen.
    Züchter und Besitzer reden sich das gerne schön, zumal die jungen Hunde
    anfangs wirklich noch freiatmend sind. Die Weichteile wie Gaumensegel usw wachsen aber
    lebenslang und die Probleme in Form von Hitzeempfindlichkeit, Atemnot
    und anderem mehr kommen dann beim erwachsenen Hund.

    Heutzutage müssen künftige Zuchthunde brachycephaler Rassen in
    VDH-Vereinen einen Belastungstest machen, dh einen Kilometer in 11
    Minuten zurücklegen, Puls und Atem wird danach gemessen. Ein kleiner
    Schritt in die richtige Richtung, aber die Hunde legen diesen Test vor
    der Zuchtverwendung, also im jugendlichen Alter von 1 bis 2 Jahren ab,
    die Probleme beginnen wie gesagt meist erst später.

    Zum Vergleich: Als Zuchttauglichkeitsprüfung müssen Zwergpinscher und
    Zwergschnauzer 10 Kilometer trabend am Fahrrad zurücklegen, was sie ohne
    weiteres bewältigen.

    Dagmar & Cara