Beiträge von dagmarjung

    Wenn du dich eingehender in Richtung Labrador informieren willst, es gibt zwischen den Extremen plumpes Show-Sofa einerseits und triebige Arbeitslinie andererseits noch viele weitere Typen in dieser weitverbreiteten Rasse.

    Erfahrene Dummytrainer kennen sich in aller Regel mit verschiedenen Linien und Züchtern aus und können dich beraten.
    Das Ehepaar Grote zB betreibt eine Hundeschule mit Schwerpunkt Dummytraining und sie bieten auch "Typberatung" für Interessenten an. Schau mal hier:

    "dags'dogs" Dummytraining und Alltagstraining Hundeschule Workingtest Dummyarbeit Dummy Retriever DRC Dosha Deejay Hemmingen Hannover - Dags'Dogs- Dummy- & Alltagstraining Detlev Grote & Dagmar Haase


    Dies nur als Beispiel genannt, sicher findest du in deiner Gegend auch Dummytrainer, mit denen du mal Kontakt aufnehmen könntest.

    Was Hunde aus zweiter Hand betrifft, da würde ich nicht unbedingt davon ausgehen, daß der Hund gut alleine bleiben kann. Probleme beim Alleinbleiben sind ein häufiger, aber oft verschwiegener Abgabegrund.

    Was den Jagdtrieb betrifft, wirst du wohl kaum Hunderassen in deiner Wunschgröße finden, die rassebedingt keinen haben. Einzelne Hunde vieler Rassen und Mischungen mit wenig oder keinem Jagdtrieb gibt es dagegen schon.

    Dagmar & Cara

    Bei uns an der nächsten größeren Straße ist auch der Bürgersteig durch ein bißchen Grün und junge Bäume von der Straße getrennt. Dort werden nun auch mehr und mehr dieser grünen Parzellen in Patenschaften gegeben, eine Entwicklung, die ich mit Besorgnis verfolge, weil ich mit genau solchen Konflikten rechne wie hier geschildert. Pinkelt der Hund auf ein bißchen öffentliches Restgrün, stört sich kein Mensch daran, pinkelt er einen Monat später an derselben Stelle auf ein Blumenbeet, sieht das ganz anders aus. Ich befürchte sehr, daß dadurch die Räume für Hunde in der Stadt noch weiter eingeengt werden.
    Als Hundehalterin bin ich genau auf solches ansonsten ungenutztes Restgrün in meinem unmittelbaren Wohnumfeld angewiesen, damit mein Hund sich lösen kann.


    Dagmar & Cara

    Würdet ihr denn nach dem Anteil an Rüden und Hündinnen in eurer Gegend entscheiden, ob ihr euch Rüde oder Hündin holt? Quasi um diesen Spießrutenlauf zu entgehen? Also ist das bei euch ein Einflussfaktor auf die Entscheidung?

    Diesen Ratschlag las ich auch schon in älteren Hundebüchern, halte aber nichts davon. Das Geschlechterverhältnis kann sich so schnell ändern. Hunde sterben oder werden neu angeschafft, Besitzer ziehen weg oder neue kommen neu hinzu. In den wenigen Jahren, seit ich Cara habe, hat es hier schon viel Wechsel gegeben.
    Und ob es ein Spießrutenlauf wird, hängt ja viel weniger von den Hunden ab als von den einzelnen Hundehaltern.
    Was das betrifft, habe ich kann ich hier zum Glück nicht klagen, obwohl ich in der Großstadt wohne, wo man immer und überall Hunde trifft. Ich meide lediglich die ausgewiesenen Hundewiesen und bewege mich ansonsten so wie immer.

    Dagmar & Cara

    Mein erster eigener Hund nach einer Reihe von 'Ausführhunden' war meine Schäferhündin Nuja. An sie bin ich eher durch Zufall gekommen, denn auch Nuja habe ich zunächst nur ausgeführt. Durch sie lernte ich zum ersten Mal das kennen und lieben, was man heute 'Will to please' nennt. Seither bin ich allen Hunden verfallen, die gerne sehr eng mit ihren Menschen zusammenarbeiten und mehr als nur Sitz, Platz, Fuß lernen wollen.
    So kam ich zum Pudel. Ganz logisch, oder? :D

    Dagmar & Cara

    Allerdings glaube ich dass er anfängt uns auszutricksen. Wenn er Platz macht bekommt er ein Leckerli, dann richtet er sich wieder auf - wird aufgefordert wieder Platz zu machen und er bekommt wieder ein Leckerli. Ich glaube er weis, dass wenn er was 'anstellt' und dann brav ist er was bekommt.

    Euer Hund trickst euch nicht aus, sondern ihr trainiert (noch) nicht korrekt. (Das kann man aber ändern... :gut: )
    Wie du richtig feststellst, hat er bisher einen bestimmten Ablauf gelernt, denn ihr habt es ihm so beigebracht: hinlegen - aufstehen - hinlegen- aufstehen, wobei das Hinlegen jeweils mit Leckerli belohnt wird. Je öfter er also aufsteht, desto öfter kann er sich durch hinlegen ein Leckerli verdienen.

    Er konnte so aber noch nicht lernen, daß es auf das Liegenbleiben ankommt. Das wird er erst lernen, wenn er genau dafür belohnt wird.

    Mit folgendem Vorgehen wirst du mehr Erfolg haben:
    Du lockst ihn mit Leckerli ins 'Platz', er legt sich hin. Das Leckerli gibt es anfangs gleich, später mit einer winzigen Verzögerung, die man anschließend weiter ausbauen kann. In kleinen Schritten von Sekundenbruchteilen und Sekunden, wohlgemerkt. Unmittelbar nach der Leckerligabe folgt - das ist das Wichtigste überhaupt - ein Freigabekommando zB "Lauf" oder "Okay", das den Hund aus der Übung entläßt.

    Der Hund bekommt also gar keine Gelegenheit, die Übung selbst zu beenden.


    Sollte das aber doch einmal vorkommen, empfiehlt sich eine kleine Übungspause: Schade, leider kannst du dir gerade kein Leckerli verdienen - ehe man die Übung wiederholt.
    Gerade beim jungen Hund empfiehlt es sich, das Freigabekommando lieber etwas zu früh zu geben als zu riskieren, daß der Hund sich selbst beurlaubt. Junge Hunde können sich noch nicht lang konzentrieren und ruhiges Liegenbleiben verlangt ihnen viel ab.

    Ich schreibe über diesen Nebenpunkt nur deshalb so ausführlich, weil ich hoffe, daß dieses Beispiel dir hilft, dich von bestimmten Vorstellungen zu lösen: Er "trickst uns aus", ist "widersetzlich" "weiß genau, daß er was anstellt" usw. Das sind keine hilfreichen Bilder im Umgang mit jungen Hunden. So gut wie immer müssen wir uns an die eigene Nase fassen, wenn etwas im Training oder im Umgang nicht klappt. ;)

    Dagmar & Cara