Beiträge von dagmarjung

    Die Idee des Verkäufers mit dem Teppich war mit Sicherheit nicht förderlich zum Erlernen der Stubenreinheit. Aber immerhin hat der Welpe bei euch schon eine alternative Möglichkeit kennengelernt, sich zu erleichtern. Das ist gut und ihr seid damit auf dem richtigen Weg! :gut:
    Nur dürft ihr nicht davon ausgehen, das er jetzt schon zweifelsfrei unterscheiden kann, wo er darf und wo nicht. Er kennt und nutzt halt erstmal beide Möglichkeiten. Am besten ist es wirklich, ihr räumt vorerst mal die Teppiche weg.

    Schimpfen nützt in diesem Zusammenhang übrigens gar nichts!
    Wenn ihr schimpft, und der Kleine rennt daraufhin wie gestochen umher und scheint euch zum Spiel auffordern zu wollen, dann bedeutet das nicht, daß er euch nicht ernst nimmt. Eine Spielaufforderung wird von Hunden auch oft als Beschwichtigung eingesetzt: "Bitte bitte tu mit nichts, laß uns lieber spielen!"

    Stubenreinheit wird nicht über Strafe gelernt (auch Schimpfen ist eine Strafe), sondern ist eine Sache der körperlichen Reifung und der Gewöhnung. Es dauert seine Zeit. Mit 15 Wochen sind die allerwenigsten Welpen schon wirklich stubenrein. Geduld hilft. Gerade jetzt bei plötzlichem Kälteeinbruch kann es zu Rückfällen kommen, vielleicht fühlt der Welpe sich draußen nicht entspannt genug und läßt es daher lieber drinnen laufen. An eine Blasenentzündung muß man auch denken, wenn der Hund extrem oft pinkeln muß, das wurde ja schon gesagt.

    Ganz grundsätzlich solltet ihr euch von dem Gedanken lösen "Er weiß ganz genau was er tun soll und macht es absichtlich falsch." Diese Idee führt euch in der Welpenerziehung immer in eine Sackgasse, egal um welches Thema es geht. Die ersten Anfangsgründe von etwas Neuem lernen Hunde schnell, aber von da bis zur sicheren Ausführung liegt immer noch ein langer Weg und sehr viel Übung. Das gilt bei der Stubenreinheit ebenso wie bei Rückruf, Alleinbleiben oder allen anderen Erziehungszielen. Wenn also etwas nicht so schnell und sicher klappt wie erhofft, geht man einfach noch mal einige Schritte zurück in den Anforderungen und unterstellt dem Hund nicht, er sei aus Trotz ungehorsam. Dranbleiben, Geduld, dann klappt es irgendwann auch! :smile:

    Dagmar & Cara

    Du erwähnst deine Eltern, die, wenn ich dich richtig verstehe, den Hund auch mal betreuen sollen (und hoffentlich wollen).
    Daher würde ich bei der Auswahl von Größe und Rasse berücksichtigen, daß auch sie gut mit dem Hund zurechtkommen können, ihn falls nötig auch mal tragen und auch auch von einem (noch) nicht perfekt leinenführigen Hund nicht von den Beinen gerissen werden, auch nicht bei Glätte. Ich kenne leider einige ältere Menschen, die mit den Labradoren oder anderen größeren Hunden ihrer berufstätigen Kinder schon rein kraftmäßig überfordert sind, zumal sie, die den Hund ja nur aus Gefälligkeit hüten, den Hund nicht so konsequent erziehen können oder wollen.

    Schon von von daher spricht in meinen Augen viel für einen kleineren Hund.

    Dagmar & Cara

    Ausnahmlslos alle Toller, die ich kenne, sind Rettungshunde und/oder im anspruchsvollen Wettkampfsport aktiv, zB Dummyprüfungen oder Obedience in der höchsten Leistungsklasse. Manche machen sogar mehreres davon.
    Alle werden also von überdurchschnitllich aktiven HundeführeInnen gehalten, die einen Vollblut-Arbeitshund wollen.

    Inwieweit sich ein Toller auch mit einem normalen Familienprogramm zufrieden gibt, da würde ich noch einmal sehr genau nachforschen. Meines Wissens sind Toller da eher mit dem Labrador aus Arbeitslinie vergleichbar, mit deutlich höheren Ansprüchen an Beschäftigung und Auslastung als ein normaler Familienbegleithund.

    Dagmar & Cara

    Du bist nun gewarnt - beim Anblick niedlicher Welpen gehen mit manchen Leuten die Kuschelhormone durch! :cuinlove: Das ist von den Menschen nicht böse gemeint und auch kein Grund zur Eifersucht. Nimm es mit Humor!

    Die meisten Welpen sind zunächst allgemein kontaktfreudig, und es fördert ihre Sozialisation, wenn sie mit vielen Menschen positive Erfahrungen machen. Das hat nichts mit der Bindung zu ihrer Bezugsperson zu tun, weder jetzt noch im Erwachsenenalter.

    Einfach cool bleiben, vorausdenken und rechtzeitig körpersprachlich abblocken hilft, besonders auch um den Welpen zu schützen, falls er den Kontakt gar nicht will oder falls er sich im Verlauf des Kontaktes bedrängt fühlt.
    Besteh darauf, gefragt zu werden und auch dein Hund sollte lernen, erst auf deine Erlaubnis hin andere Menschen zu begrüßen. Du wirst aber feststellen, daß ein dunkler, großer Hund schon mit einem halben Jahr auf Fremde eher mal einschüchternd als anziehend wirkt und sich das Problem unerwünschten Streichelns von selbst stark reduziert.

    Dagmar & Cara

    Ich dachte zuerst, bei dem Hype, der um Harry Potter gemacht wird, muß das doch Schrott sein. Hab die Bücher also erst später gelesen und war dann wirklich begeistert.

    Was vielleicht anfangs irritierend wirken kann bei HP, ist der Märchenton am Anfang der Geschichte: die übertrieben böse Stieffamilie, der verfolgte Waisenknabe Harry usw. Ich kann mir schon vorstellen, daß ein erwachsener Leser, der nicht ohnehin gern Märchen oder Fantasy liest, damit nichts anfangen kann und das Buch als Kinderbuch beiseite legt.
    Das hängt für mich damit zusammen, daß alle Bände wirklich aus der Sicht von Harry im jeweiligen Alter geschildert sind: für den Elfjährigen ist die Welt noch klar in Gut und Böse aufgeteilt, die Personen sind eindimensional. Das ändert sich mit jedem Band mehr, je älter Harry wird und je mehr wir über die Figuren erfahren, desto differenzierter wird das Bild von ihnen.

    Dagmar & Cara

    Ich lese Harry Potter gerade wieder, und das zum wiederholten Mal. Bin nach wie vor begeistert. Die unendliche Phantasie bis ins letzte Detail, die spannende Handlung, die in jedem Buch immer mehr Facetten gewinnt, die Figuren, einfach alles. Eine Schurkengestalt wie Dolores Umbrigde in ihrer zuckersüßen Gehässigkeit verdient einen Oscar für die beste Nebenfigur!
    Auch die Entwicklung von Harry & Co finde ich sehr glaubhaft geschildert. Vom lieben Welpen über den verschlossenen Pubertierer bis zum Erwachsenwerden. immer wieder denke ich, ja, so war das mit 14 oder 15 - da hätte ich auch die Welt so radikal verbessern wollen wie Hermione mit ihrer SPEW.

    Es gibt Bücher, die leben von der spannenden Handlung allein, nach einmal Lesen kann man sie weitergeben. Andere kann man immer wieder lesen, weil es mehr darauf ankommt in die Welt einzutauchen und mit den Figuren zu leben. Deshalb werde ich die Reihe bestimmt noch oft lesen.

    Dagmar & Cara

    Nachklapp zu den Filmen: Ich finde sie sehr gelungen, man muß natürlich einige Abstriche machen, um die stets dicker werdenden Bücher in einen Film zu zwängen. Mit Kürzungen muß man da leben, aber der Inhalt wurde nicht verfälscht. Und die optische Umsetzung finde ich einfach großartig, auch die Besetzung gefällt mir sehr gut.

    Mal eine Frage in die Runde: bei wem hat die Hundeschule einen Vorführhund und welche Aufgaben hat dieser?
    Ich kenne das so gar nicht. Muss ich mir das vorstellen, wie in einer Fahrschule? Da bringt der Fahrlehrer auch das Auto mit.


    Der 'Vorführhund", den die TE meint und tatsächlich dringend zeitnah braucht oder zu brauchen meint, hat eine ganz andere Aufgabe, als in den letzten Beiträgen geschildert. Das wird ersichtlich, wenn man den Link der Hundetrainerschule studiert, bei der sie ihre Ausbildung macht. Die Teilnehmer sollen an den 6 Praxiswochenenden einen Hund mitbringen und mit diesem Grundlagen wie Leinenführigkeit oder auf-der-Decke-bleiben erarbeiten. Auch in Clickertraining und Nasenarbeit wird an einem (gemeinsamen) Wochenende eingeführt.

    Es handelt sich also nüchtern betrachtet eher um eine Hundehalterschulung, und die geht nun mal nicht ohne Hund.


    Bei den verschiedenen Hundetrainerinnen, mit denen ich bisher arbeiten durfte, blieben die Hunde überwiegend den Übungsstunden fern. Schließlich muß die Trainerin sich auf ihre Teilnehmer und deren Hunde konzentrieren. Wenn aber mal was mit einem Trainerhund gezeigt wurde, war das so verschieden wie die Hunde selbst: zB eine Obedienceübung, damit man ein Bild davon bekommt, wie es mal aussehen soll. Oder - sehr eindrücklich - der trockene Alkoholiker/Balljunkie, der uns zeigte, was für Fehler wir erst gar nicht machen sollten.


    Dagmar & Cara

    Lurcher sind Gebrauchskreuzungen zum Wildern aus Windhunden mit anderen Rassen wie Terriern oder Hütehunden.
    Der ideale Lurcher ist schnell wie ein Windhund, verfolgt aber auch die Fährte, jagt stumm, tötet und apportiert das Wild und sieht am besten noch so unauffällig aus, daß Polizei und Jagdaufseher keinen Verdacht schöpfen.

    "Wer nicht schon mal eine Nacht im Polizeigewarsam verbracht hat, ist kein echter Lurcherjäger"

    Dagmar & Cara