Beiträge von dagmarjung

    Es ist ja grundsätzlich richtig, einem jungen Hund Artgenossenkontakte zu ermöglichen, man muß nur genau darauf schauen daß sie positiv ablaufen. Schön, daß deine Hündin einen echten Hundefreund hat, das tut ihr sicher gut. Weniger schön, daß sie in der Welpenstunde öfters belagert wurde, aber das ist nun mal passiert.

    Mit Artgenossen zusammenleben und Begegnungen mit fremden Hunden sind zwei paar Stiefel. Im einen Fall kennt man sich und weiß, was man voneinander zu halten hat, im anderen Fall muß jeweils neu verhandelt werden, wie man miteinander umgeht, und es kann immer zu Überraschungen kommen. Deshalb sind Fremdhundebegegnungen immer mit einer gewissen Anspannung verbunden.

    Am Samstag hatten wir in der Hundeschule Hundebegegnung ich fand das hatsehr gut geklappt mit ihr. Das mit dem Vorbeigehen ist so, an einem Tag klappt es super und am nächsten wieder nicht.

    Beobachte doch mal genau, wann und warum es manchmal klappt und manchmal nicht.
    - Abstand zum anderen Hund?
    - Größe des anderen Hundes?
    - ist es unterschiedlich, wenn der andere Hund von vorn, von der Seite oder von hinten kommt?
    - Verhalten des anderen Hundes ? (wie zB Anstarren, steif machen oder im Gegenteil locker vorbeigehen)
    - war vorher schon viel los ? (nach 10 Hundebegegnungen an einem Tag ist vielleicht einfach die Luft raus)

    das sind mal so einige Punkte, auf die du achten könntest. Dir fällt sicher noch mehr ein, da du ja deine Hündin kennst. Vielleicht findest du dann heraus, warum sie jeweils gelassener oder aufgeregter reagiert.

    Von meiner Hündin kenne ich das übrigens auch, daß sie mit Hunden in ihrer eigenen Größe viel unbefangener umgeht als mit größeren.

    Dagmar & Cara

    Hallo Schlappe :winken:

    Sie hat vorher mit anderen Hunden zusammen gelebt. Am Anfang war sie eher ängstlich und unsicher. Da hat sie keine Hunde angebellt.

    Bellen ist sehr oft ein Zeichen von Unsicherheit. Sie hatte also vermutlich schon früher Angst vor anderen Hunden und hat sie auch jetzt noch, nur äußert sich das mit dem Heranwachsen etwas anders, eben durch Verbellen.

    Da war sie im Welpenkurs mit ihren acht Monaten. Ich hatte das Gefühl, dass es ihr nicht gefallen hat. Ich glaube die waren ihr zu wild.

    Mit 8 Monaten ist ein Hund kein Welpe mehr und gehört altersmäßig in einen Junghunde-Erziehungskurs, nicht in eine Welpenspielgruppe. Wurde im Kurs wild und unkontrolliert gespielt? Dann hat sie dort vermutlich die Erfahrung gemacht, daß andere Hunde grob und bedrohlich sind und Stress bedeuten.

    Die sieht das nicht so eng.

    Was genau sieht die Trainerin nicht so eng?

    Sie liebt andere Hunde und würde mit jedem spielen. Doch vorher bellt sie wie verrückt. Wenn sich einer nähert legt sie sich auf den Bauch und kriecht langsam hin.

    Das klingt nicht so, als ob sie wirklich Freude am Spiel hätte. Das Bellen eher deutet auf übermäßige Aufregung hin. Gerade junge Hunde benutzen Spiel oft, um eine für sie bedrohliche Situation mit einem anderen Hund zu entschärfen. "Ich habe Angst vor dir, tu mir nichts, lass uns lieber eine Runde spielen!"
    Mit zunehmendem Erwachsenwerden kann das unterwürfige Spielangebot dann in Pöbeln und Schnappen umschlagen, und dann wundert sich so mancher Hundehalter, dessen Hund "doch immer mit jedem spielen" wollte.

    Ich versuche es im Moment ein bisschen nach Cesar-Milan-Art. Aber so ganz funktioniert das nicht.

    Das ist kein Wunder, denn Millans Methoden sind für unsichere Hunde absolut ungeeignet.

    Hat deine Hündin denn die Erfahrung machen dürfen, daß du sie zuverlässig vor unerwünschten Hundekontaketen abschirmst? Gute Sozialisation heißt nämlich nicht, daß der junge Hund mit jedem anderen Hund Kontakt haben soll und dabei selber zusehen muß, wie er mit der Situation klarkommt.
    Unsicherheit kannst du nicht in dem Sinne abstellen, aber du kannst daran arbeiten, dir das Vertrauen deiner Hündin zu verdienen, damit sie sich auf dich verläßt und dir das Management kritischer Situationen zutraut.
    Anfangen würde ich damit, daß du keine wahllosen Hundekontakte mehr zuläßt sondern allenfalls den Umgang mit wenigen ruhigen, gut bekannten Hunden. Ruhig mal größere Bögen gehen oder einen "Tutnix" energisch abblocken.
    Stark frequentierte Hundewiesen würde ich meiden.


    Kann deine Hündin denn ruhig und entspannt an anderen Hunden vorbeigehen? Wie groß muß der Abstand sein?

    Hast du das Problem schon eingehend mit deiner Trainerin besprochen?

    Dagmar & Cara

    Hab ich nicht nur bei Welpen und Kitten, sondern auch bei anderen und erwachsenen Tieren, bei Kindern, beim Zusammenziehen, bei neuen Projekten.... in der ersten Zeit.

    Das geht mir ganz genau so, ganz leichte Anflüge von Blues habe ich schon seit Teenagerzeiten immer gehabt, wenn ich mir ein Tier neu angeschafft habe. Und damit meine ich Tiere wie Rennmäuse, Ratten oder Lachtauben, die das Leben nicht annähernd so umkrempeln wie ein Welpe das in der ersten Zeit tut. Allein der Gedanke, dass ich mich nun festgelegt habe und aus der Nummer nicht mehr rauskomme, solange das Tier lebt, ist für mich anfangs eine gewisse innere Beunruhigung. Nach kurzer Zeit überwiegt dann aber die Freude am Tier. Weil ich das schon kenne und weiß, daß es vorbeigeht, ist es auch kein Problem für mich.
    Vor Cara konnte ich also schon üben.
    Verglichen mit meiner sehr geliebten, unvergessenen Schäferhündin Nuja habe ich zu Cara anfangs auch keine so tiefe Bindung gehabt. Das kam dann nach und nach im Laufe der nächsten Monate, als wir uns besser kennenlernten.
    Nuja ihrerseits habe ich schon lange vor der Übernahme regelmäßig ausgeführt und auch mal länger betreut, da war die Umstellung in meinem Leben nicht so fühlbar und ich hatte, wenn ich mich richtig erinnere, gar keinen Blues. Sie war schon vor der Übernahme "mein" Hund.

    Dagmar & Cara

    Hunde mit stark verkürzter Maulpartie (Mops. Bulldogge, Pekinese u.a) haben sehr oft Schwierigkeiten mit der Atmung, weil zwar der tragende Knochenteil verkürzt ist, nicht aber im gleichen Maß die Schleimhäute in den Atemwegen. Also staut sich da einiges und verengt die Atemwege. Das verschlimmert sich, je älter der Hund wird.

    Das ist aber nur ein Teil des Problems. Der Hund schwitzt bekanntlich durch Hecheln, und den Hauptteil der Abkühlung leistet dabei nicht etwa die Zunge, sondern wiederum die Nasenschleimhaut. Das funktioniert aber nur schlecht, wenn es da zu Engpässen kommt. Das ist der Grund, warum Hunde mit kurzem Fang wesentlich hitzeempfindlicher sind als solche mit normal langer Schnauze. Bei Temperaturen ab 20 Grad ist also größte Schonung angesagt und Joggen ist kein Sport für kurznasige Hunde.

    Die Größe des Hundes spielt bei eurem angedachten Programm die geringste Rolle. Ein Zwergpudel, Zwergpinscher oder Zwergschnauzer zB würde das alles problemlos mitmachen. Eben jeder Hund mit normalen Proportionen.

    Dagmar & Cara

    Der Autor blickt mit einem gewissen Neid auf die Agilityszene, weil sich hier der Nachwuchs tummelt, der im Schutzhundesport so sehr fehlt.
    Tatsächlich sind die die Berührungspunkte zwischen dem Schutzhundesport einerseits und den anderen Sportarten nicht sehr groß. Wenn sie im selben Verein angeboten werden, ist das Bild nach meiner Beobachtung eher von Konkurrenz als von Zusammenarbeit geprägt, oder eine Gruppe verläßt schlußendlich den Verein.
    Vom bevorzugten Hundetyp angefangen über die Einstellung der HundesportlerInnen bis zu den oft sehr unterschiedlichen Trainingsmethoden gibt es da nicht viel Gemeinsames.
    Wenn wir das mit der "Königsdisziplin" mal beiseite lassen, ist das Training von Schutzhunden natürlich wirklich aufwendig. Ein Fährtengelände zu finden ist zB für einen Verein in der Großstadt schwer bis ausichtslos. Für Agility braucht man nur den Hundeplatz. Aber das eigentliche Problem ist das seit Jahrzehnten sinkende Image des SHP. Diese Entwicklung verfolge ich schon seit den späten Siebzigerjahren, nicht erst seit den Neunzigern wie der Autor meint.
    Seit dieser Zeit ist der "beißende" Hund in der Öffentlichkeit immer schlechter angesehen. Davor war der Schäferhund oder allgemein der Schutzhund sozusagen die Krone der Hundewelt überhaupt. In Rasseratgebern wurde sogar bei kleinen Begleithunden angemerkt "würde seinen Herrn verteidigen" das war für jede Hunderasse das höchstmögliche Lob.

    Seit es attraktive Alternativen zum SHS gibt, entscheiden sich immer mehr Hundehalter für diese und der SHS verliert dabei und gilt zunehmend, ob zu recht oder unrecht, als vorgestrig.
    Wer eine wirklich anspruchsvolle, zeitintensive Betätigungsmöglichkeit mit seinem Hund sucht, kann zB eine Rettungshundeausbildung machen. Das ist mindestens so anspruchsvoll wie IPO und hat ein unvergleichlich viel besseres Image.

    Dagmar & Cara

    Hallo Muffin, mit deinen widersprüchlichen Gefühlen bist du nicht alleine.
    Gib mal hier in die Suchfunktion das Stichwort "Welpenblues" ein, du wirst sehen, daß es vielen frischgebackenen Hundebesitzern ähnlich geht. Die Umstellung das Alltags, der Gedanke an die Verantwortung macht oft erst einmal unbewußt Angst, egal wie sehr man sich vorher auf den Welpen gefreut hat.
    Halte durch und versorge den Kleinen, die Bindung wächst dann ganz allmählich von selbst. Wie in jeder Freundschaft muß man sich erst einmal richtig kennenlernen, und das dauert seine Zeit.
    In ein paar Monaten verstehst du dann gar nicht mehr, wie du je ohne deinen Hund auskommen konntest.

    Dagmar & Cara