Ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Tierheim dir unter diesen Umständen einen Hund anvertrauen würde.
Hunde sind soziale Lebewesen, und das Allerwichtigste, was vorhanden sein muß, ist Zeit.
Rechnen wir mal durch : mit 8 Stunden Arbeit + Wegezeit + Pausenzeit dürften schon mindestens 10 Stunden Abwesenheit zusammenkommen. Vielleicht mußt du gelegentlich Überstunden leisten. Auf jeden Fall wirst du regelmäßig einkaufen oder auch mal andere Dinge ohne Hund erledigen, schon ist noch weniger Zeit für den Hund übrig.
Was willst du mit deinem Hund zusammen unternehmen und vor allem wann?
Im Winter ist es dunkel wenn du gehst und wenn du wiederkommst.
Was soll der Nachbar zwischendurch mit dem Hund konkret tun, wenn nicht ihn ausführen? Füttern? Ihm einige Zeit Gesellschaft leisten? Nur mal kurz gucken, ob er noch lebt und gesund ist?
Wird er dafür überhaupt zuverlässig ein Hundeleben lang zur Verfügung stehen?
Wie machen es andere Vollzeitarbeitende mit Hund?
Als Paar oder Familie hat man oft mehr Flexibilität, zB durch verschiedene Arbeitszeiten, als ein Alleinstehender. Andere Möglichkeiten sind Verwandte oder Hundesitter, die den Hund verläßlich stundenweise zu sich nehmen.
Einen Hund stundenlang und ohne Aufsicht alleine im Garten zu lassen ist auch keine gute Idee. Solche Hunde entwickeln sich regelmäßig zu Gartenzaunpöblern, was zu Ärger mit den Nachbarn führt. Das Risiko von über den Zaun geworfenen Giftködern ist leider auch nicht nur ein theorethisches.
Alternative: Ein Zwinger, der räumlich getrennt vom Zaun ist.
Aber Tierheime werden ihre Hunde normalerweise nicht in Zwingerhaltung vermitteln sondern auf Interessenten warten, die den Hunden Familienanschluß bieten können.
Ich weiß, was es heißt, all das nüchtern zu durchdenken und dann doch auf den Hund zu verzichten, weil es nicht paßt. Ich habe auf meine jetzige Hündin auch viele lange Jahre gewartet, weil es davor allzu sehr auf Kosten des Hundes gegangen wäre.
Dagmar & Cara